Christoph Schnauß: Genom und Genotyp

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hallo,

Gerade den Irrtum habe ich nun nicht ausmachen können.

Dann lies nochmal die Stelle nach: "...haben wir ja für jede Eigenschaft *zwei* Gene, eins von der Mutter und eins vom Vater".

Das ist genau das, was ich als Irrtum bezeichnet habe. In der Vererbung bekommen wir die übergroße Mehrzahl aller "Eigenschaften" zu gleichen Teilen und in gleicher Ausprägung von beiden Eltern, und nur zu einem verschwindend geringen Teil, der aber phänotypisch wesentliche Ausprägungen hervorrufen kann, bekommen wir sie in unterschiedlicher Art - die entsprechenden Erbsequenzen (Gene) heißen dann Allele. Die These, daß sich jeweils ein halber mütterlicher und ein halber väterlicher DNS-Strang zu einem neuen kindlichen DNS-Strang verbinden, ist ein paar Jahrzehnte alt und nicht mehr wirklich gültig, mag aber als sehr grobe Hypothese noch beständig sein. Es gibt in jedem von uns etliche Gene, die singulär sind, also entweder von der Mutter oder vom Vater stammen.
Worauf hier angespielt wurde, ist derzeit nur noch bei der Unterscheidung von XX (weiblich) und XY (männlich) anwendbar. Dann aber auch nur auf diploide Erbgänge.

Und im weiteren bin ich nach wie vor der Meinung, dass Martins Erklärung mit den entsprechenden Korrekturen genügt hat. Natürlich nur im Bezug auf die Unbedarftheit der Ausgangsfrage.

Mit der von mir angegebenen Korrektur: ja. Die "Unbedarftheit" der Ausgangsfrage steht dabei nicht zur Debatte.

Mit deinen Spitzfindigkeiten allerdings hast du dich übrigens auch auf ziemlich dünnes Eis befördert.

Ich habe keinerlei Spitzfindigkeiten artikuliert.

Möchtest du sagen dass man verschiedene Genome taxonomisch organisieren kann?

Ob "man" das kann bzw. wie weit "man" das experimentell für nützlich halten könnte, weiß ich nicht. Ich würde behaupten wollen, daß das möglich ist - aber ob es sinnvoll ist, ist eine gänzlich andere Frage, die weder in der Biologie noch in den Webgrundlagen nach meinem Wissen gründlicher diskutiert wurde.

Oder möchtest du darauf hinaus, dass natürlich das sequenzierte Genom eines Klons niemals mit dem eines anderen Klons übereinstimmt, obwohl beide dem gleichen Stamm, Art, Gattung, usw. ... angehören?

Nein, eher auf das genaue Gegenteil, falls du meine Aussage richtig gelesen hast.

Unter einem Genom versteht man wie ich schon sagte zunächst nur die reine DNA-Sequenz. Nicht mehr.

Du sagtest es ausdrücklich anders und auch deutlich genauer. Es gibt neben der DNS noch andere entscheidende "Informationsträger" (von denen manche noch immer nur als logische Postulate existieren, weil man zwar ihre Wirkung nachweisen, ihre physische "Substanz" aber noch nicht verifizieren kann), die zum Erbgut einer Spezies gehören.

Grüße aus Berlin

Christoph S.

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