Der Stromverbrauch meines Rechners... / neues Netzteil kaufen?

[Eddie]

Hallo allerseits,

ich bin gerade dabei, alle meine Elektrogeraete auf die Kosten zu checken: der Computer kommt dabei (falls ich mich nicht verrechnet habe) auf ca. 7 Euro pro Monat (bei 12 Stunden pro Tag).

Zwar habe ich ein 300-Watt-Netzteil drin, der Stromzaehler misst aber nur 110 Watt Leistungsaufnahme! Könnt ihr mir also vielleicht sagen, wonach sich der Stromverbrauch eines Rechners ergibt? Wird er durch die Innereien bestimmt, oder allein durch das Netzteil?

Und könnte es Sinn machen, ein moderneres Netzteil einzubauen, bspw. mit nur 200 Watt? Meins ist jetzt 6 Jahre alt (genau wie die Innereien) und so hoch sind die Ansprüche glaubich nicht:

• 2 HDDs
• 2 CD/DVD-Laufwerke
• Mainboard, Jahrgang 2000
• 900er AMD Athlon
  Keine Ahnung, wie ich da den Bedarf errechnen kann :-/

Was meint ihr?

Danke für eure Hilfe,
Eddie

P.S.: logisch kostet ein neues Netzteil Geld, soll mir aber Recht sein, das alte ist naemlich auch akkustisch recht auffaellig...

[Rouven]

Hello,

das Netzteil ist in der Tat eine kleine Nummer im Gesamtkonzept des Rechners. Der eigentliche Strom, der durch das Netzteil wirklich verbraucht wird, ist die Wärmeverlustleistung. Bei guten Netzteilen sind das <20%, ältere Netzteile habe n teilweise wohl noch über 30% Verlustleistung. Die eigentliche Aufgabe eines 300W Netzteils liegt allerdings darin, einen Rechner zu versorgen, der bis zu 300W verbrauchen kann.
Neben den Peripheriegeräten wie Monitore, Drucker etc. ist der eigentliche Bedarf das Innenleben. Um die Krone des größten Stromfressers liefern sich bei Desktops Grafikkarte und Prozessor ein Rennen. Trauriger Höhepunkt der Desktop-Pentiums waren teilweise jenseits der 110W für den Prozessor alleine. Neben dem Prozessor und seiner Kühlung fallen dann auch Komponenten wie Festplatten zu Buche, den Verbrauch eines Gesamtsystems zu schätzen ist also nicht unbedingt trivial.
In modernerer Zeit setzt sich endlich auch bei Desktops das Architekturprinzip der Notebooks durch: anforderungsgerechte Leistungsaufnahme - soll heißen: wenn der Prozessor sich langweilt, takte ihn halt runter, spart Strom. Bei AMD nennt sich das Cool'n'Quiet, bei Intel SpeedStep. Neben dem Strom spart das natürlich auch Wärmeverlust und macht die Rechner leiser.
In deinem konkreten Fall ist es fraglich, ob am Rechner was sinnvolles machbar ist oder gemacht werden sollte. 110W mit einem Desktop-PC ist zwar eine Menge, aber auch wieder nicht viel. Gute Notebooks verbrauchen zwar nur 10-12W, aber um sowas zu erreichen muss man eine Menge investieren. Der Prozessor dürfte bei dir eine Maximalleistung von ca. 60W haben, wohlgemerkt maximal. Die zwei Festplatten schlagen ordentlich zu Buche, die CD/DVD-Laufwerke etwas weniger. Also WENN du wirklich sparen willst müsstest du auf Stromsparkomponenten insgesamt umsteigen, und das schließt die Festplatten mit ein, und ob sich das lohnt ist fraglich. Das Netzteil alleine auszutauschen, dürfte IMHO nichts bringen.

MfG
Rouven

[Der Martin]

Moin,

Neben den Peripheriegeräten wie Monitore, Drucker etc. ist der eigentliche Bedarf das Innenleben. Um die Krone des größten Stromfressers liefern sich bei Desktops Grafikkarte und Prozessor ein Rennen.

das gilt vor allem für die modernen, hochgezüchteten 3D-Grafikkarten, denen man ihre hohe Leistungsaufnahme schon daran ansieht, dass sie einen eigenen Lüfter haben. Ältere einfache ("normale") Grafikkarten sind dagegen meist harmlos.

Die zwei Festplatten schlagen ordentlich zu Buche, ...

Eher weniger. Die Leistungsaufnahme einer Harddisk liegt meist unter 10W.

die CD/DVD-Laufwerke etwas weniger.

Aber nur, wenn sie untätig sind. Im Betrieb verbraucht ein CD/DVD-Laufwerk deutlich mehr Leistung als eine Festplatte, das gilt ganz besonders für Brenner-Laufwerke.

Das Netzteil alleine auszutauschen, dürfte IMHO nichts bringen.

Das sehe ich allerdings auch so.

Ciao,
 Martin

[Christian Seiler]

Hallo Eddie,

Zwar habe ich ein 300-Watt-Netzteil drin, der Stromzaehler misst aber nur 110 Watt Leistungsaufnahme!

Naja, die 300W sind ja auch die Maximalleistung, die das Netzteil insgesamt liefern _kann_ (nicht _muss_). Wenn der Computer weniger Leistung braucht, dann liefert auch das Netzteil weniger. Klar, es gibt überall Wärmeverluste, aber der Unterschied zwischen einem 300W und einem 200W-Netzteil dürfte nicht auffallen, zumal Du bei einem 200W-Netzteil (Du hast ja die 110W vmtl. nicht bei Maximallast gemessen, d.h. unter Maximallast schluckt Dein PC vmtl. mehr) Dir ein sehr teures besorgen musst, damit Dein PC überhaupt noch sauber läuft, denn das Netzteil muss die 200W beliebig auf die verschiedenen Spannungen, die in Deinem Computer verwendet werden, aufteilen können; billigere Netzteile können das nicht und dann stehen zwar nominell noch genügend Watt zur Verfügung, aber auf der Spannung, die das gerade nötig hast, bist Du über der Grenze drüber und das Netzteil schaltet ab (oder geht schlimmstenfalls kaputt). Ferner ist's für die Lebensdauer eines Netzteils förderlich, wenn man die Maximalleistung etwas großzügiger einplant - allerdings auch wieder nicht zu sehr, denn Schaltnetzteile benötigen eine Mindestlast; Deinen PC an einem 2000W-Netzteil (sowas gibt's!) zu Betreiben wäre also auch Blösinn. ;-)

Viele Grüße,
Christian

[Eddie]

Hallo nochmal!

Wollte mich nochmal bei euch drei bedanken, hat mir sehr geholfen, und gelernt habe ich auch was! Und was gespart ;-)

Viele Gruesse,
Eddie