Stonie: Unheimliches Erlebnis...

Hallöle!

Ich bin ja bei der Arbeitsagentur arbeitslos gemeldet. Wer dieses Schicksal teilt, der weiss, dass diese mehr oder weniger segensreiche Institution eine "Jobbörse" zur Verfügung stellt. Gute Sache, sehr modern.

In dieser Jobbörse kann man ein oder mehrere Bewerberprofile anlegen, aufgrund derer nicht nur man selbst nach offenen Stellen suchen kann, nein, es können auch Arbeitgeber nach Mitarbeitern suchen. Letztere scheinen allerdings nicht durch eine derart restriktive Registrierungsmühle gedreht zu werden wie die Arbeitnehmer, denn ich fand in meinem "Postfach" eine Nachricht von einem Herrn (eigentlich einer Dame), der (die) mir mitteilte, dass mein Profil als "angenehm" empfunden würde und dass ich doch bitte sofort in der Referenznummernsuche das Angebot mit der Referenznummer 10000–1012764023–S ansehen solle.[1] Oder (noch besser!) ich solle doch gleich mal auf der Website <www.rwf.job2010.info> vorbeischauen (Vorsicht, Audio!). Das habe ich dann mal gemacht, ich bin ja immer sehr neugierig. Was mich dort erwartete, war ein Formular, in das ich meinen Namen und meine E-Mailadresse eingeben sollte (Anschrift am Besten auch noch), damit ich Zugang erhalte zu der Präsentation, die Zugangsdaten würden mir dann gemailt. "Den Kuckuck werde ich tun!", dachte ich mir und habe das Browserfenster wieder geschlossen.

Direkt danach klingelt mein Telefon. Dran ist der nette Herr, der mir dieses "Angebot" geschickt hat und fragt mich, ob ich Interesse an "einer Vertriebstätigkeit" hätte.[2]

HÄH? Leide ich an Verfolgungswahn oder kann es da einen Zusammenhang geben? Eigentlich doch eher nicht, oder?

Abschliessend sei zu sagen, dass ich mich dann noch kurz der Recherche hingegeben habe und den Namen des Herrn (und auch den der unterschreibenden Dame) im Zusammenhang mit dem Vertrieb eines Produkts namens Xango wiederfand. Der WDR hat über dieses Produkt bereits berichtet.

Wenn ich mir ansehe, was für Leute da mit mir zusammen in der Veranstaltung zur Präsentation der Jobbörse gesessen haben, dann muss ich sagen, dass die Arbeitsagentur hier einen gewaltigen Nachbesserungsbedarf hat (unheimlicher Anruf oder nicht); denn: Wer nicht fragt, dem wird auch nicht gesagt, dass die Bewerberprofile frei zugänglich sind und dass die potentiellen Arbeitgeber, die in diesem Portal nach Mitarbeitern suchen, keiner Überprüfung unterzogen werden. <grosserundeaugen>Sowas würde ich ja vielleicht bei einem Arbeitslosen-Abzock-Startup-Portal vermuten - aber doch nicht bei der Arbeitsagentur!</grosserundeaugen>

Ein schönes Wochenende euch allen!

File Griese,

Stonie

[1]Das Angebot gibt es nicht, ihr braucht euch nicht die Mühe zu machen, nachzusehen. Ich poste die Nummer nur, um eventuell weiteren Menschen, die diesen Schrieb erhalten haben, die Möglichkeit zu geben, das abzugleichen.

[2]Ich habe dem Herrn gesagt, dass ich daran keinerlei Interesse hätte, klar.

--
It's no good you trying to sit on the fence
And hope that the trouble will pass
'Cause sitting on fences can make you a pain in the ass.
Und im Übrigen kennt auch Stonie Wayne.
  1. Hi Stonie,

    […] denn ich fand in meinem "Postfach" eine Nachricht von einem Herrn (eigentlich einer Dame), der (die) mir mitteilte, dass mein Profil als "angenehm" empfunden würde und dass ich doch bitte sofort in der Referenznummernsuche das Angebot mit der Referenznummer 10000–1012764023–S ansehen solle.

    hast Du diese Nummer eingegeben?

    Direkt danach klingelt mein Telefon. Dran ist der nette Herr, der mir dieses "Angebot" geschickt hat und fragt mich, ob ich Interesse an "einer Vertriebstätigkeit" hätte.[2]

    HÄH? Leide ich an Verfolgungswahn oder kann es da einen Zusammenhang geben? Eigentlich doch eher nicht, oder?

    Wenn Du diese Nummer eingegeben hast, kann es durchaus einen Zusammenhang geben. Vielleicht handelt es sich bei der gesamten Nummer gar nicht um ein Angebot, sondern zumindest bei einem Teil der Nummer um eine Zahl, die Dir zugeteilt wurde. Wenn Du nun diese Nummer eingegeben hast, wissen die, dass Du es warst. Somit sieht es nach Interesse Deinerseits aus und die haben mal noch etwas nachgehakt …

    Viele Grüße

    Jörg

    1. Wenn Du diese Nummer eingegeben hast, kann es durchaus einen Zusammenhang geben. Vielleicht handelt es sich bei der gesamten Nummer gar nicht um ein Angebot, sondern zumindest bei einem Teil der Nummer um eine Zahl, die Dir zugeteilt wurde. Wenn Du nun diese Nummer eingegeben hast, wissen die, dass Du es warst. Somit sieht es nach Interesse Deinerseits aus und die haben mal noch etwas nachgehakt …

      Ja, eine Art Session-Id/Login...
      Stonie, guck mal, ob in Deinen Daten beim Arbeitsamt irgendeine Nummer mit der übereinstimmt bzw. in Teilen.

      Wenn nicht, glaube ich dennoch auch, daß das quasi ein Hash-Wert auf Deine Person ist!

      Und es soll Leute geben, die sich noch immer über Cookies aufregen...
      In Real-Life ist das _viel_ schlimmer.
      Ich bekomme immer Gänsehaut, wenn mich irgendeine Kassiererin fragt: "Haben Sie eine Payback-Card?" -> "Nein!"

      Noch besser macht es die Metro (z.B.), denn da man nur in Verbindung mit der Kundenkarte zahlt, kennen die jedes Kundenprofil ganz genau.

      Demnächst gibt es dann noch die lebenslange Steuernummer, den RFID-Chip in jeder Billig-Armbanduhr, Nummernschild oder eingenäht in der Waschanleitung des Unterhose.

      Gruß
      Reiner

      1. Ahoi Reiner,

        eingenäht in der Waschanleitung des Unterhose.

        Das Wäre doch Praktisch, so bräuchte man die Wäsche nurnoch in die Waschmaschine geben und der rest erledigt sich von alleine, evt. sogar die vorsortierung da Farbe etc. mitgespeichert sind.

        MfG

        1. Hi,

          Das Wäre doch Praktisch, so bräuchte man die Wäsche nurnoch in die Waschmaschine geben und der rest erledigt sich von alleine, evt. sogar die vorsortierung da Farbe etc. mitgespeichert sind.

          ja, _keine_ Technik ist generell gefährlich/böse!
          In diesem Fall steht im RFID einfach eine Farbe/Nummer, ein Roboter holt das aus der Maschine und sortiert das. Cool!

          Aber:
          Wenn ich bei XY die Wäsche gekauft habe und die meine Payback-Card (Wert A) mit dem an der Kasse ausgelesenen _eindeutigen_ RFID (Wert B)der Unterhose registrieren und an falsche Stellen weitergeben, ist das kriminell.

          Wert A: Daten über Person, u.U. mit Adresse, Kaufverhalten
          Wert B: eindeutiger Cookie (und nicht mal temporär)
          ->
          neuer Wert C: Kombination aus A+B

          Demnächst wird man an dann am Eingang des Kaufhauses namentlich begrüßt. (Und wer Unterhosen tauscht, verkauft oder verleiht, bekommt Hausverbot und Stubenarrest.)

          Ich bin mir nicht sicher, wie weit wir wirklich davon weg sind.

          Gruß
          Reiner

          1. hi,

            Demnächst wird man an dann am Eingang des Kaufhauses namentlich begrüßt.

            Du wirst es nicht glauben: Das dürfte früher im Tante-Emma-Laden sogar größtenteils üblich gewesen sein.

            gruß,
            wahsaga

            --
            /voodoo.css:
            #GeorgeWBush { position:absolute; bottom:-6ft; }
            1. hi,

              Demnächst wird man an dann am Eingang des Kaufhauses namentlich begrüßt.

              Du wirst es nicht glauben: Das dürfte früher im Tante-Emma-Laden sogar größtenteils üblich gewesen sein.

              ja, aber von Frau Müller hinter dem Tresen.
              Aber nicht in einer Großstadt, in der Du vielleicht sogar noch nie warst und dann auch noch von einer Lautsprecherbox am Eingang.

              Gruß
              Reiner

            2. Moin!

              Demnächst wird man an dann am Eingang des Kaufhauses namentlich begrüßt.

              Du wirst es nicht glauben: Das dürfte früher im Tante-Emma-Laden sogar größtenteils üblich gewesen sein.

              Mit dem Unterschied, dass Tante Emma wohl in den eher seltensten Fällen mit diesem Kundenprofil (auf dem Dorf kennt ja eh jeder jeden) groß Profit machen wollte und die Daten auch gleich an alle möglichen Schmeißfliegen weiter_verkauft_ hat.

              Aber aus Datenschutzgründen sind Dörfer eh eine heikle Angelegenheit ;-)

              Schönes Wochenende,
              Robert

          2. Moin!

            [RFID in der (Unter-) Wäsche]

            Aber:
            Wenn ich bei XY die Wäsche gekauft habe und die meine Payback-Card (Wert A) mit dem an der Kasse ausgelesenen _eindeutigen_ RFID (Wert B)der Unterhose registrieren und an falsche Stellen weitergeben, ist das kriminell.

            Es kann ja noch viel besser kommen: Das Geschäft „vergisst“ stichprobenartig bei ein Kunden den RFID-Chip zu deaktivieren und beim nächsten Einkauf bist du auf einmal Ladendieb, mit der perfiden Masche, das Diebesgut direkt am Körper zu tragen.

            Demnächst wird man an dann am Eingang des Kaufhauses namentlich begrüßt. (Und wer Unterhosen tauscht, verkauft oder verleiht, bekommt Hausverbot und Stubenarrest.)

            Das erinnert mich doch irgendwie an »Minority Report«: Beim Vorbeigehen an einer Werbetafel begrüßt sie einen mit „Sie haben schon lange kein kühles Budweiser mehr getrunken, Mr. [Name einsetzen].“

            Schönes Wochenende,
            Robert

            1. hi,

              Das erinnert mich doch irgendwie an »Minority Report«: Beim Vorbeigehen an einer Werbetafel begrüßt sie einen mit „Sie haben schon lange kein kühles Budweiser mehr getrunken, Mr. [Name einsetzen].“

              "Mr Yakamoto" IIRC (und zwar deshalb, weil die Identifikation dort über einen Netzhaut-Scan gemacht wurde - nur waren die Augen zu dem Zeitpunkt ja nicht mehr seine ...)

              gruß,
              wahsaga

              --
              /voodoo.css:
              #GeorgeWBush { position:absolute; bottom:-6ft; }
              1. Huhu,

                "Mr Yakamoto" IIRC (und zwar deshalb, weil die Identifikation dort über einen Netzhaut-Scan gemacht wurde - nur waren die Augen zu dem Zeitpunkt ja nicht mehr seine ...)

                Uuuuaaaahhhhhh.... es geht also _noch_ gruseliger. *schüttel*

                Orwell läßt grüßen. *grmpf*

                File Griese,

                Stonie

                --
                It's no good you trying to sit on the fence
                And hope that the trouble will pass
                'Cause sitting on fences can make you a pain in the ass.
                Und im Übrigen kennt auch Stonie Wayne.
              2. Moin!

                Das erinnert mich doch irgendwie an »Minority Report«: Beim Vorbeigehen an einer Werbetafel begrüßt sie einen mit „Sie haben schon lange kein kühles Budweiser mehr getrunken, Mr. [Name einsetzen].“

                "Mr Yakamoto" IIRC

                Vielen Dank – ist schon zu lange her, dass ich den Film das letzte Mal gesehen habe.

                (und zwar deshalb, weil die Identifikation dort über einen Netzhaut-Scan gemacht wurde - nur waren die Augen zu dem Zeitpunkt ja nicht mehr seine ...)

                Man muss sich halt zu helfen wissen. Wo eine Barriere ist, gibt es auch einen Exploit ;-)

                Schönes Wochenende,
                Robert

          3. Hallo

            Demnächst wird man an dann am Eingang des Kaufhauses namentlich begrüßt. (Und wer Unterhosen tauscht, verkauft oder verleiht, bekommt Hausverbot und Stubenarrest.)

            siehe: c't Schlagseite, Heft 15/2005 (343 kB) :-)

            Tschö, Auge

            --
            Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber es unmöglich ist zu schweigen.
            (Victor Hugo)
            <dingdong /><dingdong /><toc /><toc /><toc /><shout>Florence!</shout>
            Veranstaltungsdatenbank Vdb 0.1
            1. Hi,

              siehe: c't Schlagseite, Heft 15/2005 (343 kB) :-)

              ja, kannte ich schon. Aber das ist eher die lustige Seite daran.
              Im Grunde verhält es sich wie bei Cookies:
              Sinnvoll einsetzbar und eben nicht gefährlich! Aber mit falschen Daten bzw. Querbezügen zu anderen Datenquellen eben schon.

              Ich habe vor längerer Zeit im Radio einen Bericht gehört, wo jemand RFIDs (bzw. eher die Lesegeräte und Software) für Blinde entwickelte, d.h. der RFID sagt der Person, was das für eine CD ist, die sie gerade in der Hand hält, welche Farbe das Hemd hat, usw.
              Sowas finde ich Klasse.

              Gruß
              Reiner

      2. Demnächst gibt es dann noch die lebenslange Steuernummer

        Jepp, ab Juli 2007 (http://de.wikipedia.org/wiki/Steuer-Identifikationsnummer). Ich freu mich drauf ;)

        Siechfred

        --
        Ein Selbständiger ist jemand, der bereit ist, 16 Stunden am Tag zu arbeiten, nur um nicht 8 Stunden für einen Anderen arbeiten zu müssen.
        1. Demnächst gibt es dann noch die lebenslange Steuernummer

          Jepp, ab Juli 2007 (http://de.wikipedia.org/wiki/Steuer-Identifikationsnummer). Ich freu mich drauf ;)

          deswegen

    2. Huhu Jörg,

      […] das Angebot mit der Referenznummer 10000–1012764023–S ansehen solle.

      hast Du diese Nummer eingegeben?

      Nicht auf der Website dieser lustigen Menschen; das ist eine Arbeitsagentur-Referenznummer, die man in der Jobbörse im entsprechenden Suchformular eingibt (das habe ich sicherlich getan und von der dortigen Suche die Rückmeldung bekommen, dass das Angebot nicht existiere).

      Bei dem "Anbieter" habe ich einfach nur den URL aufgerufen (also:http://www.rwf.job2010.info, da wird dann übrigens weitergeleitet auf das Unterverzeichnis /ps_ads/index.php), mir den Audiotext angehört und den Browser wieder zugemacht. Das Formular habe ich mir nur angesehen, aber bestimmt nicht ausgefüllt...

      File Griese,

      Stonie

      --
      It's no good you trying to sit on the fence
      And hope that the trouble will pass
      'Cause sitting on fences can make you a pain in the ass.
      Und im Übrigen kennt auch Stonie Wayne.
  2. Hi,

    gruselig.
    Hast Du Dich beim Arbeitsamt (wie es früher hieß und sicher noch heißen sollte) mal beschwert bzw. denen das vorgetragen?

    Gruß
    Reiner

    1. Das einzige was mir damals vom Arbeitsamt an 'Jobangeboten' gegeben wurde waren aehnliche Dinge oder private Vermittler. Ich habs dem Arbeitsamt (damals hiess das noch so) weitergegeben. Die waren natuerlich entsetzt. Geaendert hat sich scheinbar nix.

      Fuer mich sieht es so aus, als ob jeder Hinz und Kunz sich die Daten der Arbeitssuchenden anschauen kann, ohne Kontrolle.

      Dieser Verein ist eine Verlade sondergleichen und wir duerfen dafuer auch noch Steuern zahlen...

      1. Hallo Steel,

        Das einzige was mir damals vom Arbeitsamt an 'Jobangeboten' gegeben wurde waren aehnliche Dinge oder private Vermittler. Ich habs dem Arbeitsamt (damals hiess das noch so) weitergegeben. Die waren natuerlich entsetzt. Geaendert hat sich scheinbar nix.

        Doch; inzwischen sind sie nicht mehr entsetzt, sondern halten das für völlig normal.

        Fuer mich sieht es so aus, als ob jeder Hinz und Kunz sich die Daten der Arbeitssuchenden anschauen kann, ohne Kontrolle.

        So isses, jedenfalls wurde mir das von meiner Betreuerin so gesagt.

        File Griese,

        Stonie

        --
        It's no good you trying to sit on the fence
        And hope that the trouble will pass
        'Cause sitting on fences can make you a pain in the ass.
        Und im Übrigen kennt auch Stonie Wayne.
  3. Moin!

    […] Oder (noch besser!) ich solle doch gleich mal auf der Website <www.rwf.job2010.info> vorbeischauen (Vorsicht, Audio!). […] Was mich dort erwartete, war ein Formular, in das ich meinen Namen und meine E-Mailadresse eingeben sollte (Anschrift am Besten auch noch), damit ich Zugang erhalte zu der Präsentation, die Zugangsdaten würden mir dann gemailt. "Den Kuckuck werde ich tun!", dachte ich mir und habe das Browserfenster wieder geschlossen.

    Wie tief muss man eigentlich sinken, um Leuten, die sich in einer Notsituation befinden, nicht nur die Hilfe zu verweigern, sondern sie mutmaßlich auch noch über den Tisch ziehen zu wollen?

    Direkt danach klingelt mein Telefon. Dran ist der nette Herr, der mir dieses "Angebot" geschickt hat und fragt mich, ob ich Interesse an "einer Vertriebstätigkeit" hätte.[2]
    [2]Ich habe dem Herrn gesagt, dass ich daran keinerlei Interesse hätte, klar.

    So klar ist das in Deutschland heutzutage leider nicht mehr: Eine Ablehnung kann sehr schnell als Arbeitsverweigerung ausgelegt werden und dies wird mit Kürzung sanktioniert. Wo kämen wir denn auch hin, wenn die Skla^WArbeitslosen nur annehmbare Arbeit annehmen bräuchten?

    HÄH? Leide ich an Verfolgungswahn oder kann es da einen Zusammenhang geben? Eigentlich doch eher nicht, oder?

    Ist die Firma in Bielefeld beheimatet ;-)

    […] diese mehr oder weniger segensreiche Institution eine "Jobbörse" zur Verfügung stellt. Gute Sache, sehr modern.

    Wenn ich mir ansehe, was für Leute da mit mir zusammen in der Veranstaltung zur Präsentation der Jobbörse gesessen haben, dann muss ich sagen, dass die Arbeitsagentur hier einen gewaltigen Nachbesserungsbedarf hat (unheimlicher Anruf oder nicht); denn: Wer nicht fragt, dem wird auch nicht gesagt, dass die Bewerberprofile frei zugänglich sind und dass die potentiellen Arbeitgeber, die in diesem Portal nach Mitarbeitern suchen, keiner Überprüfung unterzogen werden.

    Da wittere ich doch mal einen groben Verstoß gegen den Datenschutz. Wer hat Zeit, sich mit den entsprechenden Gesetzen vertraut zu machen und kennt einen guten Anwalt?

    <grosserundeaugen>Sowas würde ich ja vielleicht bei einem Arbeitslosen-Abzock-Startup-Portal vermuten - aber doch nicht bei der Arbeitsagentur!</grosserundeaugen>

    Muhaha, der war gut: Wann hat sich denn der Staat in letzter Zeit Hightech und IT andrehen lassen, die sofort problemlos funktionierte und im vorgegebenen Kostenrahmen blieb?

    Schönes Wochenende,
    Robert

  4. Die Deppen von der Arbeitsagentur habe ich immer ausschließlich
    als "Arbeitslosengeldgeber" gesehen und damit bin ich immer gut
    gefahren.
    Die Jobs habe ich mir immer selbst gesucht.

    1. Huhu,

      Die Jobs habe ich mir immer selbst gesucht.

      Ich auch; nichtsdestoweniger hat man diese Möglichkeiten gefälligst zu nutzen - und bekommt auch mehr oder weniger seriöse Angebote von dort, ob man will oder nicht. An sich stört mich das ja nicht. Aber wenn meine Daten solchen Typen in die Hände fallen, dann werd' ich doch ein bisschen nickelig.

      Meine Theorie sieht folgendermaßen aus:

      Beim Herumsurfen habe ich festgestellt, dass die Domain job2010.info haufenweise Subdomains hat. Eventuell beziehen die sich auf die Leute, denen man das "Angebot" zugesandt hat. Zusammen mit der IP des harmlosen Websitebesuchers könnte es möglich sein, diesen relativ eindeutig zu identifizieren, meine ich mal. Kommt ja auch immer ein bisschen darauf an, wie man die einzelnen Links streut.

      Was mich wundert, ist, dass die Geschichte so schnell ging, ich hatte ja kaum das Browserfenster zu; aber das ist wahrscheinlich auch nur eine Frage des Scripts, das das Serverlog auswertet. Eigentlich geschickt, sowas, denn man könnte ja meinen, das sei ein Wink des Himmels (und ich möchte nicht wissen, wieviele Leute das schon gedacht haben).

      Und letztlich ist es auch möglich, dass das alles nur Zufall war...

      File Griese,

      Stonie

      --
      It's no good you trying to sit on the fence
      And hope that the trouble will pass
      'Cause sitting on fences can make you a pain in the ass.
      Und im Übrigen kennt auch Stonie Wayne.
  5. Hallo Stonie,

    ich war auch jahrelang bei der von dir verlinkten Jobbörse der Arbeitsagentur registriert. Es kamen aber immer nur Angebote von irgendwelchen windigen Unternehmen, die ihre schwachsinnigen Wellness-Produkte offensichtlich mit Schneeballsystemen vertreiben wollten, und das, obwohl ich in meinem Profil unmissverständlich geschrieben hatte, dass mir eine Vermittlung in eine einschlägigen Beschäftigung (Lehrer für Deutsch als Fremdsprache bzw. Informatiker) _besonders wichtig_ sei.

    Ich habe mich über die Missachtung auch bei der Arbeitsagentur beschwert; allein es half nichts. Ich kann von einer Registrierung bei der Online-Jobbörse der Arbeitsagentur daher nur abraten: Es bringt nichts außer Spam.

    Gruß Gernot

  6. Sup!

    Das wäre doch wieder mal so ein Fall, wo Du Dich in der Politik einbringen könntest... also ich kenne da eine total sympathische Partei mit einer pervers hohen Rechtsanwaltsdichte ;-)

    Gruesse,

    Bio

    --
    Never give up, never surrender!!!
    1. Hi Bio,

      Das wäre doch wieder mal so ein Fall, wo Du Dich in der Politik einbringen könntest... also ich kenne da eine total sympathische Partei mit einer pervers hohen Rechtsanwaltsdichte ;-)

      Oh, ich kenne da sogar jemanden, der in dieser Partei engagiert ist; vielleicht hat der ja Lust, sich die Geschichte mit mir zusammen anzusehen und eventuell aktiv zu werden?[1] ;o)

      File Griese,

      Stonie

      [1]Für solche Leute gibt's sogar Vanüllekaffee aus meiner fabelhaften Kaffeemaschine!

      --
      It's no good you trying to sit on the fence
      And hope that the trouble will pass
      'Cause sitting on fences can make you a pain in the ass.
      Und im Übrigen kennt auch Stonie Wayne.
  7. Hallo Stonie,

    Wer dieses Schicksal teilt, der weiss, dass diese mehr oder weniger segensreiche Institution eine "Jobbörse" zur Verfügung stellt. Gute Sache, sehr modern.

    In dieser Jobbörse kann man ein oder mehrere Bewerberprofile anlegen, aufgrund derer nicht nur man selbst nach offenen Stellen suchen kann, nein, es können auch Arbeitgeber nach Mitarbeitern suchen.

    Hat ein potentieller Arbeitgeber dort die Möglichkeit, Deine Kontaktdaten einzusehen? Wenn ja...

    [...] ich solle doch gleich mal auf der Website <www.rwf.job2010.info> vorbeischauen

    ...könnte das dann ein auf Dich personalisierter Link gewesen sein...

    Direkt danach klingelt mein Telefon. Dran ist der nette Herr, der mir dieses "Angebot" geschickt hat und fragt mich, ob ich Interesse an "einer Vertriebstätigkeit" hätte.[2]

    ...der beim Aufsuchen durch Dich gleich dem Vertriebsmenschen eine Mail schreibt, daß Du *grade in dem Moment* auf den Link geklickt hast.

    HÄH? Leide ich an Verfolgungswahn oder kann es da einen Zusammenhang geben? Eigentlich doch eher nicht, oder?

    Wenn SIE ;-) systematisch Deine Telefonnummer mit einem personalisierten Link verknüpfen, geht das problemlos.

    Gruß aus Köln-Ehrenfeld,

    Elya

    --