Vorneweg: Mit komisch hat das nur am Rande zu tun, das Ding schimpft sich nicht Ohmischer Widerstand, sondern Ohmscher Widerstand oder Ohm'scher Widerstand (einer der wenigen Fälle, in denen das Apostroph tatsächlich dahin gehört).
U=230V
U=I/R = 230/10Ω = 23Ampere
Aber wozu denn z.B 23 Ampere? Ist das viel?
Viel ist relativ.
Eine Haussicherung begrenzt üblicherweise auf 16 Ampere, in älteren Anlagen auf 10 Ampere. 23 Ampere bei 230 Volt sind also zumindest mehr, als man im Haushalt üblicherweise benötigt.
Wie viel Leistung ein System bringt, kannst Du aus der zweiten elektrischen Grundgleichung ersehen:
Leistung = Spannung · Strom (in Einheiten: Watt = Volt · Ampere)
230 Volt und 23 Ampere ergeben zusammen 5290 Watt. Wenn Du mal eine 20-Watt-Glühbirne anfasst, bekommst Du eine ungefähre Ahnung davon, was 5290 Watt an Wärmeleistung bewirken könnten (das war ein rhetorischer Vorschlag, verbrenn' Dir nicht die Finger an der Glühbirne).
Es gibt ja auch Geräte, die stecke ich an einer 230V-Quelle an, benötigt wird aber nur z.B 12V, 0,4 Ampere, wie wird das denn "umgemuddelt"?
Mit einem Transformator, der versteckt sich bei solchen Geräten in dem meist schwarzen Klotz am Stecker. In Deinem PC ist ebenfalls einer eingebaut, zusammen mit einigem anderen Krimskrams bildet er das Netzteil.
Ein herkömmlicher Transformator besteht aus zwei nicht elektrisch miteinander verbundenen Drahtwickeln (Spulen). Fließt Strom durch einen Draht, bildet sich um den Draht herum ein Magnetfeld (Elektromagnetismus). Das funktioniert, grob gesagt, auch umgekehrt, ein Magnetfeld kann in einem Draht einen Strom erzeugen (Induktion). Beidem begegnest Du häufig, der Elektromagnetismus bringt Motoren zum Drehen und den elektrischen Türöffner zum Öffnen, die Induktion wird vom Kernkraftwerk bis hin zum Fahrraddynamo zur Stromerzeugung genutzt.
Im Transformator wird durch den Strom, der aus der Steckdose kommend durch den Eingangsdrahtwickel (Primärspule) fließt, ein Magnetfeld erzeugt, das seinerseits im Ausgangswickel (Sekundärspule) wiederum einen Strom erzeugt. Die Größe der erzeugten Elektrizität hängt davon ab, wieviel Draht sich im Magnetfeld befindet (und wie stark das Magnetfeld ist), so dass man je nach Bedarf mehr oder weniger Draht aufwickelt und so am Ausgang mehr oder weniger Spannung und Strom bekommt.
Über den Daumen kannst Du bei einem Transformator davon ausgehen, dass vorne genauso viel Watt reingehen wie hinten Watt rauskommen, lediglich die Faktoren Volt und Ampere ändern sich (12 V mal 1 A ergeben genauso viel Leistung wie 1 Volt mal 12 Ampere).
Der Sinn und Zweck dieser "Ummodelei" liegt in Einfachheit und Sicherheit. Hohe Spannungen haben einige Nachteile, jener für den menschlichen Körper wurde hier schon angesprochen, es gibt noch technische und, im Fall von Steckernetzteilen, auch einen wirtschaftlichen.
Wie geht das und was ist der Abnehmer von Ampere & Volt?
Der Abnehmer der elektrischen Energie ist das Gerät. "Verschwinden" tut die elektrische Energie natürlich nicht, sondern wird umgewandelt in andere Energie, zum Beispiel Wärme-, Licht- oder Bewegungsenergie.
Was passiert wenn ich viel Volt aber wenig Ampere habe oder zu wenig Volt aber viel Ampere?
Das lässt sich so pauschal nicht beantworten, weil es davon abhängt, was dazwischen hängt. Der Draht einer Glühbirne verhält sich anders als ein komplexes, elektronisches Gerät.
Darüber hinaus vermute ich, Du unterliegst einem kleinen Irrtum: Volt und Ampere sind keine alleinstehenden Eigenschaften, sondern hängen über das Ohmsche Gesetz untrennbar zusammen. Drehst Du die Spannung hoch, geht zwangsläufig auch der Strom in die Höhe (sofern der Widerstand gleich bleibt), genauso in der entgegengesetzten Richtung.
Wenn Du eine Glühbirne mit weniger Spannung als vorgesehen betreibst, fließt automatisch weniger Strom. Zu viel Strom bekommst Du andersherum nur, wenn Du zu viel Spannung anlegst (und dann brennt sie durch, weil zu viel elektrische Leistung den Draht schmelzen lässt).
Es ist also (meist) nicht so, dass man einfach "nur zu viel/wenig Strom" hat oder "nur zu viel/wenig Spannung", es ist immer eine Kombination aus beidem.