Hallo,
Wieso? Wenn man Webdesigner werden möchte, ist ein Studium der Medieninformatik zwar nicht hinderlich, aber auf jeden Fall überdimensioniert.
Da hast Du natürlich recht. Es hängt eben von der Ausrichtung ab.
Ich wollte ganz ursprünglich tatsächlich sowas wie Medien-Operating machen, da es das aber damals ('98) in der Form nicht gab (oder ich zumindest nix davon wusste), habe ich Informatik studiert, wo die einhellige Meinung vorherrschte, dass "Design trivial und unwichtig ist", und es dafür "Pixelschubser gibt" (ob das bei Euch auch so krass ist, weiß ich nicht - bei uns kamen solche Sprüche zum Teil sogar von Dozenten, was eigentlich eine Schande ist).
Ich habe zwar Seminare über "Web-Site-Engineering" besucht, kann aber nicht behaupten, dass die mich in irgendeiner Form weiter gebracht haben.
Jetzt bin ich in einer vergleichsweise Design-lastigen Agentur gelandet, und habe bisweilen noch arg mit meinen Design-Defiziten zu kämpfen, auch wenn ich primär programmiere und nicht designen muss.
Man könnte also naiv sagen, das Informatik-Studium mit dem ganzen Theorie-Kram war für die Katz, war es aber nicht. Denn der technisch-theoretische Informatik-Background ist für mich(!) persönlich eben genau etwas, wodurch ich dem einen oder anderen Konkurrenten gegenüber einen geringen Vorteil habe.
Das ist das, was ich vorhin meinte: Man muss in dem Bereich irgendwas haben, was einen etwas abhebt. Ob das jetzt zusätzliches Know-How im Technik-Bereich ist, die Auseinandersetzung mit modernen Webdesign-Standards, die noch nicht in den Schulen und Unis so richtig angekommen sind (Barrierefreiheit o.ä), BWL-Vorwissen, Usability-Erfahrungen oder einfach nur ein besonders kundenorientiertes Auftreten - das hängt von jedem einzelnen ab.
Aber generell gebe ich Dir recht - wer wirklich "Design in Reinkultur" betreiben will, ist in der Informatik/Medieninformatik sicher falsch aufgehoben.
Grüße,
Jörg