hallo Vinzenz,
Netzwerkinstallation funktioniert mit einer SUSE (einschließlich die jüngste openSUSE) NUR dann, wenn der Rechner über einen Router geht und nicht selbst versuchen muß, eine Verbindung aufzubauen.
wirklich. Ist die SUSE noch schlimmer geworden?
Ich habe mal testweise mit einer "Netzwerk-CD" von SUSE (Download hier) experimentiert. Da läuft der Bootvorgang erstmal korrekt, auch die Hardwareerkennung, aber dann wird versucht, der _erkannten_ Netzwerkschnittstelle über DHCP eine IP zu verpassen. Wenn das nicht gelingt, kommt nach ca. zwei Minuten ein rot unterlegter Warnhinweis, daß kein Installationsmedium gefunden wurde und man es manuell versuche soll.
Tatsächlich kann man dann die eigene IP angeben, die des Routers/Gateways, und dann wählen, über welches Protokoll die Sourcen bezogen werden sollen. Wählt man da FTP, wird nach der IP des FTP-Servers gefragt - und spätestens da gibst du als "Linux-Newbie" auf. Woher sollst du wissen, welche IP das ist?
Also schaltest du deinen Rechner zurück, bootest wieder Windows und schaust in der Mirror-Liste nach, welcher Server infrage käme. Da gibt es zum Beispiel den hier. Und du schaust auch gleich nach, welche IP das Teil haben könnte. Hm. Geht bloß nicht mit dem vollen Verzeichnispfad, aber "ping ftp5.gwd.de" ergibt tatsächlich die IP 134.76.12.5. Die notierst du dir, bootest deinen Rechner wieder neu mit der Netzwerkinstallations-CD, wartest die Fehlermeldung ab, wählst "manuelle Installation" und trägst jetzt die IP des Servers ein. Funktioniert. Aber sofort kommt die Nachfrage, welches Verzeichnis auf dem Server denn die Sourcen enthält - und wenn du dir da nicht schon vorhin "pub/opensuse/distribution/10.3/repo/oss" notiert hast, mußt du eben wieder zurück auf dein Windows und nochmal nachschauen. Aber selbst wenn du es dir notiert oder den Bootvorgang von der Netzwerkinstallations-CD jetzt zum drittenmal wiederholt hast: YaST wird dir sagen, daß es da nix findet. Stimmt. Dein Router routet HTTP, aber nicht unbedingt FTP. Also gehst du wieder auf Windows zurück, schiebst die Installations-CD für deinen Router ein und versuchst, herauszufinden, wie du das mit FTP machen sollst.
Und so geht das noch lustig mit etlichen Schritten weiter.
Kein Scherz, ich habe es heute nachmittag zweimal durchgespielt. Und dann aufgegeben.
Mit RedHat (7.x, 8, 9) und Fedora war das nie ein Problem.
Mit Gentoo und Debian auch nicht. Aber die SUSE hatte noch nie ein funktionsfähiges und einigermaßen unkompliziertes Angebot für eine Netzwerkinstallation.
Grüße aus Berlin
Christoph S.