Christian Seiler: Ubuntu vs. Knoppix

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Hallo Sven,

Daneben gibt es aber auch Systeme, die mit deutlich weniger Resourcen auskommen, dafür aber u.U. etwas mehr Handarbeit erfordern und die Auswahl in die Richtung scheint auch nicht klein zu sein.

Stimmt. Immer wieder hört man, dass man Gentoo durchaus in diese Richtung erziehen kann; auch Damn Small Linux klingt interessant, oder das Spezialprojekt Eisfair, das je nach Konfiguration in ungefähr 50MB eine komplette Linux-basierte Server-Suite realisiert.

Gentoo benötigt in der heute verfügbaren Version mindestens 128 MB RAM. Mein altgedienter LAN-Server hat nur 64 MB und kriegt damit das Kompilieren der aktuellen Versionen von GCC und MySQL nicht mehr hin. Und das trotz minimalster parallel laufender Prozesse. Im Hinblick auf eine vernünftige Zukunftssicherheit würde ich heutzutage keinen "Kleinserver" mit weniger als 256 MB unter Gentoo mehr aufsetzen.

Allerdings könntest Du auf einer kompatiblen Prozessorarchitektur Binärpakete für Gentoo erstellen (am besten mit -Os in den CFLAGS), die Du dann auf dem entsprechenden Rechner installierst. Zudem besteht die Möglichkeit, distcc einzusetzen und NUR den anderen Rechner, nicht den eigenen zu verwenden. Beides benötigt halt einen Zweitrechner mit Gentoo (zumindest in einem chroot) und zweiteres könnte auf Grund des Linkers (der u.U. auch viel RAM braucht) dennoch auf die Schnauze fliegen. Zudem ist ersteres relativ umständlich, wobei ich mir durchaus vorstellen könnte, dass man sich das irgendwie sinnvoll "zurechtbiegen" könnte - zum Beispiel den anderen Rechner per NFS mounten, rein-chroot-en und dann dort die Installation / Updates durchführen - dann bräuchte man auch keine Binärpakete mehr.

Nur mal so als Vorschläge in den Raum geworfen, ich habe jetzt nicht ausprobiert, wie praktikabel die sind.

Viele Grüße,
Christian