GbR - Erfahrungen, Risiken
Christian
- recht
Guten Tag allerseits,
mein Anliegen ist folgendes:
Ich arbeite derzeit bei einer Softwarefirma in Berlin (vollzeit und unbefristet).
Doch habe ich ein Angebot von einem alten Bekannte bekommen, mit ihm ein Projekt ins Leben zu rufen.
Ueber das Projekt an sich moechte ich an dieser Stelle nicht sprechen, nur dass mich das Konzept und die
Grundidee sehr ansprechen und das Projekt meiner Meinung nach recht erfolgreich verlaufen kann.
Der Bekannte hat mit einem weiteren Freund seinerseits eine GbR gegruendet. Da ich mich in diesem
Bereich nicht so sehr auskenne, wuerde ich mich ueber ein paar Meinungen/Erfahrungen eurerseits
freuen.
Denn ich bin mir nicht sicher, wie ich das am besten handhaben kann.
a) Einerseits koennte ich zB meinen derzeitigen Vertrag auf 20 Stunden die Woche kuerzen, so dass ich mich
20-40 Stunden dem Projekt widmen kann.
b) Eine andere Moeglichkeit waere meinen Job zu kuendigen und der GbR als Teilgesellschafter mit beizutreten.
Nun meine Fragen:
zu a) Worst-case. Was geschieht, wenn das Geld ausgeht und meine beiden Kollegen private Insolvenz anmelden.
Hiesse das, dass ich dann fuer die aufgetretenen Schulden haftbar waere, da ich zu dem Zeitpunkt ja noch Verdiener
waere?
zu b) Wie sieht es mit meinen Arbeitslosengeld aus. Vorausgesetzt das Projekt scheitert nach einem halben Jahr.
Habe ich dann ueberhaupt noch Ansrpuch auf Arbeitslosengeld?
allgem.)
Gibt es irgendwelche weiteren, gravierenden Risiken, die ich zu beachten habe?
Nichts desto trotz werde ich mir die Tage mal Hilfe von einem Steuerberater einholen.
Jedoch interessieren mich auch eure Erfahrungen in diesem Bereich.
Danke fuer eure Zeit,
Christian
Hi,
ich kann dir zumindest soviel sagen, dass bei einer GbR alle Gesellschafter auch mit ihrem Privatvermögen voll Haften. Können deine Mitgesellschafter nicht zahlen, werden sich die Gläubiger an dich wenden.
Grüße
Ole
(8-)>
Hellihello
ich kann dir zumindest soviel sagen, dass bei einer GbR alle Gesellschafter auch mit ihrem Privatvermögen voll Haften. Können deine Mitgesellschafter nicht zahlen, werden sich die Gläubiger an dich wenden.
Und zwar alle immer zu 100% - egal wie die Binnenvereinbarung aussehen!
Gruß,
frankx
Hello,
ich kann dir zumindest soviel sagen, dass bei einer GbR alle Gesellschafter auch mit ihrem Privatvermögen voll Haften. Können deine Mitgesellschafter nicht zahlen, werden sich die Gläubiger an dich wenden.
Da habe ich mal die Erfahrung machen müssen, dass das nicht immer so ist.
Ein Gesellschafter einer GbR hatte bei uns Geräte bestellt. Wir haben einen schrifltichen Vertrag darüber gemacht. Die Geräte sind dann auf obskure Art und Weise verschwunden. Als er nicht zahlen konnte, haben wir uns an die beiden anderen Gesellschafter gewandt. Die mussten dann aber nach langem hin und her nicht zahlen, weil sie den Vertrag nicht mit unterschrieben hatten. Die vereinbarte Leistung (Lieferung teurer Geräte) war aber nach Art und Umfang so groß, dass wir hätten wissen müssen, dass ein Vertrag mit der GbR nur zustande kommt, wenn er von allen Gesellschaftern unterschreiben wird.
Ergo, die Gesellschafter einer GbR haften nur gesamtschuldnerisch für diejenigen Verpflichtungen, die sie auch als Gesellschaft eingegangen sind.
Waren des täglichen Bedarfs, Büroartikel in kleinen Mengen usw. sind davon ausgenommen, da hier Handlungsvollmacht unterstellt werden kann.
Hat uns damals zwar ordentlich Forderungsausfall gekostet, aber klingt irgendwie duchaus plausibel.
Harzliche Grüße vom Berg
http://bergpost.annerschbarrich.de
Tom
Tachchen!
Lasst doch bitte, wenn ihr Geld verdienen wollt, endlich die Finger von den GbRs!
Zukünftig braucht's doch nicht einmal mehr wirklich Kapital für die GmbH,
warum also den ganzen Kopf hinhalten für seine ganzen Freunde/Kollegen?
Neben dem bereits geblickten Problem der zu spät erkannten Insolvenz
gibt es seit geraumer Zeit ein viel ärgerlicheres:
Die Deliktshaftung innerhalb der GbR.
Inzwischen muss man als GbR-Gesellschafter nicht nur seinen Mitgesellschaftern
ständig auf die Finger schauen, wenn sie Geschäfte für die Gesellschaft machen,
man müsste sie eigentlich auch ununterbrochen an die Hand nehmen, damit sie
nichts "kaputt machen", was man dann hinterher bezahlen muss.
Die GbR lohnt sich eigentlich nur, wenn du das Gefühl hast, dass du der
größte Depp unter den Gesellschaftern bist:
Dann zahlen die anderen für dich mit und nicht umgekehrt.
Gruß
Die schwarze Piste
Lasst doch bitte, wenn ihr Geld verdienen wollt, endlich die Finger von den GbRs!
Hehe, eigentlich wollte ich in die gleiche Kerbe hauen, aber Du warst schneller ;)
Zukünftig braucht's doch nicht einmal mehr wirklich Kapital für die GmbH,
Das Reformgesetz ist zwar noch nicht durch, aber man darf davon ausgehen, dass es spätestens zum Halbjahr 2008 in Kraft treten wird.
Siechfred
Hi Siechfred
Das Reformgesetz ist zwar noch nicht durch, aber man darf davon ausgehen, dass es spätestens zum Halbjahr 2008 in Kraft treten wird.
Ach sieh da ? Da wird man ja hellhörig. Man könnte glatt in Versuchung kommen, eine GmbH doch in "Good Old Germany" zu eröffnen. Sind denn die Abmahnvereine immer noch so "arbeitseifrig" wie früher ? Das ist nämlich nervend, wenn die immer etwas an den AGB' zu merkern haben. Ich schätze das erst dann wieder Firmen vermehrt in Deutschland errichtet werden, wenn die Abmahngebühr bei Verstoss gesetzlich gestrichen wird. Den ein solches gebären wie in Deutschland ist anderswo unüblich bzw. man bekommt die Auflage etwas zu ändern und fertig.
Gruss gary
Hallo Piste,
zuerst einmal Danke fuer deine Antwort!
Doch der Ton
Lasst doch bitte, wenn ihr Geld verdienen wollt, endlich die
Finger von den GbRs! Zukünftig braucht's doch nicht einmal mehr
wirklich Kapital für die GmbH, warum also den ganzen Kopf
hinhalten für seine ganzen Freunde/Kollegen?
war nicht noetig.
Ich habe bereits vorab erwaehnt, dass ich von der Materie keine
Ahnung habe und von daher extra hier diesbezueglich gefragt habe.
Gruss,
Christian
PS: Was hat es mit
Zukünftig braucht's doch nicht einmal mehr wirklich Kapital für die GmbH
auf sich?
Doch der Ton [...] war nicht noetig.
Naja, im Ton hat er sich m.E. nicht vergriffen, er hat nur sehr eindringliche Worte gewählt :)
Ich habe bereits vorab erwaehnt, dass ich von der Materie keine Ahnung habe und von daher extra hier diesbezueglich gefragt habe.
Wenn es Dir wirklich so wichtig ist, warum holst Du Dir dann hier Rat und nicht von fachlicher Seite? Nicht falsch verstehen, Meinungen und Erfahrungen anderer Menschen sind wichtig, aber im vorliegenden Fall beileibe nicht ausreichend, um sich selber eine begründete Meinung zu bilden. Kann ja sein, dass in Deinem Falle eine GbR gar nicht so verkehrt ist, wer weiß das schon.
PS: Was hat es mit
Zukünftig braucht's doch nicht einmal mehr wirklich Kapital für die GmbH
auf sich?
Siehe http://steuerwerkstatt.de/newsarchiv.php?id=00213 (dort der 4. Punkt).
Siechfred
Hellihello Siechfred,
Doch der Ton [...] war nicht noetig.
Naja, im Ton hat er sich m.E. nicht vergriffen, er hat nur sehr eindringliche Worte gewählt :)
Wieso denn diese Rechtfertigungen oder Parteiergreifungen bei solch einem sensiblen Thema, dass sogar eine Forumspause von über 14 Tagen verursacht hat, nämlich der Ton der Stammposter. Mir ist es rätselhaft, warum immer wieder argumentiert wird, wie "unfreundlich" mensch grad noch sein darf, um die Grenzen der Forumscharata grad noch zu unterschreiten - wohlgemerkt ist da ja nicht von "sich im Ton nicht vergreifen" die Rede sondern bekanntlich von "Höflichkeit". Ein knappes "Sorry" wäre doch hin und wieder viel förderlicher, würd ich meinen.
Ich habe bereits vorab erwaehnt, dass ich von der Materie keine Ahnung habe und von daher extra hier diesbezueglich gefragt habe.
Wenn es Dir wirklich so wichtig ist, warum holst Du Dir dann hier Rat und nicht von fachlicher Seite? Nicht falsch verstehen, Meinungen und Erfahrungen anderer Menschen sind wichtig, aber im vorliegenden Fall beileibe nicht ausreichend, um sich selber eine begründete Meinung zu bilden. Kann ja sein, dass in Deinem Falle eine GbR gar nicht so verkehrt ist, wer weiß das schon.
Ich halte es so, das Forum bei solchen Fragen nicht als Ersatz für solch einen Rat zu nutzen sondern ggf. als Vorrecherche.
Dank und Gruß,
frankx
Tachchen!
Wieso denn diese Rechtfertigungen oder Parteiergreifungen bei solch einem sensiblen Thema, dass sogar eine Forumspause von über 14 Tagen verursacht hat,
Lies nur aus Spaß den Satz noch einmal ohne die Betonung und die fertige
Meinung schon im Kopf zu haben. Es ist schlicht nur eindringlich gemeint.
Es ist ein "Bitte" im Satz und ich das meinte ich auch keinesfalls polemisch.
Der Rest der "Argumentationskette" ist ein Mix aus echten Argumenten und
echter Polemik, weil ich festgestellt zu haben glaube, dass bei juristischen
Themen die pure Information oftmals nicht ihr Ziel erreicht, wenn man das
nicht sehr handfest präsentiert.
Ich bin mir vergleichsweise sicher, dass dieses Verhalten keine Forumspause
verursacht hat. ;-)
Gruß
Die schwarze Piste
Hellihello schwarze Piste,
Lies nur aus Spaß den Satz noch einmal ohne die Betonung und die fertige
Meinung schon im Kopf zu haben. Es ist schlicht nur eindringlich gemeint.
meiner Ansicht nach ist doch auch entscheidend, wie es ankommt. Wo ist denn das Problem mit der "Höflickeit"? Ist es so abwegig, ein wenig entgegen zukommen, wenn ein Fragender kundtut, dass er sich einen anderen "Ton" gewünscht hätte.
Ich bin mir vergleichsweise sicher, dass dieses Verhalten keine Forumspause
verursacht hat. ;-)
Mh, meinst Du, es waren Einzelaktionen, oder eher sowas wie die Summe aus vielen Einzelteilen. Ist doch SELF hier, also wenn Du Dir da so sicher bist ...
Dank und Gruß,
frankx