Hallo Wickie,
Belege für massenhafte Vergewaltigungen gibt es zur Genüge. Auch sonst dürfte angesichts des damals katastophalen Zustands des ganzen Landes klar sein, dass zumindest ein Großteil der damals geborenen Kinder eher "Unfälle" waren.
Das habe ich ja auch nicht bestritten. Ich denke nur, dass die Schlussfolgerungen, die du daraus ziehst, falsch sind.
Man muss nicht unbedingt an gewaltsame Morde denken. Um einen Säugling zu töten, bedarf es nicht viel: Mehr oder weniger absichtliche Mangelernährung, unterlassene Hilfeleistung, fahrlässige Tötung, die Übergänge sind fließend, das Ergebnis immer gleich.
Deswegen sprach ich ja auch von Kindstötung, das muss ja kein gewaltsamer Mord sein, das was du aufzählst fällt meiner Definition nach auch darunter.
Wieso weit hergeholt? Jedes gestorbene Kind geht in die Statistik ein. Wenn man davon ausgeht, dass die meisten Kinder ungewollt waren, die Ernährung schlecht, die Väter unbekannt oder unzuverlässig usw., muss man nur eins und eins zusammenzählen.
Eins und eins zusammenzählen reicht eben nicht. Nach allem, was über den Lebensstandard der Menschen in Deutschland in der direkten Nachkriegszeit bekannt ist, braucht man nicht von massenhaften Kindstötungen auszugehen um eine erhöhte Kindersterblichkeit zu rechtfertigen. Deswegen müsstest du noch weitere Belege bringen, damit sich deine These als haltbar erweist.
Rosarote Brillen tragen nicht gerade zur Wahrheitsfindung bei, aber man muss auch nicht zu lange darauf herumreiten.
Es geht nicht um rosarote Brillen. Aber auch die Geschichtswissenschaft ist eine Wissenschaft und wenn man Thesen aufstellt, muss man die auch begründen können.
Schöne Grüße,
Johannes