So, vielen Dung den Antwortern. Mein Teil geht jetzt. Kleiner Testbericht gefällig?
Motorola F3
das derzeit anscheinend billigste Händi am Markt. Für den Preis von 25-30 € bekommt man volle Telefonleistung und kann Simmsen.
Das Teil liegt gut in der Hand, ist sehr flach, hat ein angenehmes Gewicht und bis auf die Raute-Taste unten rechts, sind die Tasten mit dem Daumen gut erreichbar. Man hat auch ein Art zeilenweise "Führung" in so kleinen Plastikschienen, weil es eben keine richtigen Tasten sind, sondern flach und nur aufgedruckt. Es gibt aber einen richtigen "Klick" für das angenehme tippen.
Das Displäi ist groß und sehr gleichmäßig hell. Nur Schwarz weiß und kontrastscharf. Auch das finde ich angenehm.
Die Lautstärke ist gut, einstellbar und man kann auch auf Freisprechfunktion stellen. Also das Händi auf den Tisch legen und telefonieren. Heute morgen habe ich z.B. einen Termin abgesprochen und hatte beide Hände frei für Stift und Kalender. Sehr angenehm.
Es gibt 7 verschiedene Klingeltöne, von denen der Erste der beste ist - ein simples ring-ring. Deutlich, aber nicht so aufdringlich wie diese Melodien, die man oft hört. Außerdem hört es nach einigen Malen auf zu klingeln und die Mailbox geht ran. Auch das finde ich angenehm und Praxisangemessen. Ob man die Klingeldauer einstellen kann, habe ich noch nicht rausgefunden.
Das ganze Teil macht den Eindruck, als ob man WIRKLICH versucht war, ein praxistaugliches Telefon für den Alltag zu entwickeln, das ohne Spielereien auskommt und gute Leistung günstig anbietet.
Leider ist das nicht ganz gelungen und damit sind wir bei den Nachteilen:
- Die Schrift ist MONSTERGROSS! Überhaupt nicht nötig. Auch nicht für Sehschwache. Der Effekt ist, daß das Displäi ständig überfüllt ist und man sich immer durchscrollen muß - z.B. Namen bei Telfonbucheinträgen. Die werden dann nicht mal umbrochen, sondern mitten im Wort abgeschnitten. Also z.B.: MARIAN *klick* NE *klick* MUSTER *klick* MANN (-> Marianne Mustermann). Außderdem sind die Zeichen aus einer Segmentschrift zusammengesetzt, was bei weitem nicht soooo häßlich und unleserlich sein müsste. Das haben Frutiger und andere schon in den siebziger Jahren vorgemacht.
Sowas ist einfach nur unübersichtlich und ärgerlich. Beim Simmsen genauso. Man kann sich die fertige SMS auch nicht vor dem Abschicken nochmal anschauen. Buchstaben zurück bedeutet auch immer gleich löschen.
- Die Icons für die Funktionen sind zum Teil grottenschlecht und müssten einfacher sein. Da hängen dann noch irgendwelche Nasen an dem Bildchen rum, die in ihrer Bedeutung völlig unklar sind. Zudem haben die Icons einen fest in das Displäi eingebrannten Platz, wo also NUR dieses Icon erscheint oder eben nicht erscheint - je nach Menüauswahl. Den Platz hätte man auch genausogut vom Displäi abziehen können und dafür eine Taste für die jeweilige Funktion einsetzen, statt einer z.T. grausligen Menüführung. Die aktivierte Taste könnte dann z.B. einfach leuchten.
Die Menüführung ist, wie gesagt, etwas unklar. Z.B. erscheinen manche Icons und man kann sie mit der o.k.-Taste direkt aktivieren und bei anderen muß man mit der o.k.-Taste erst das "aktivieren" Icon hinzuschalten und DANN aktivieren - also zweimal klicken.
- letzter Punkt: die Bedienungsanleitung ist einfach nur schlecht. Da steht nichtmal, wie man den Akku auflädt und das Gerät einschaltet.
Fazit:
Gut gemeint ist nicht gut gemacht. Die Ingenieure hätten sich bei der grafischen, sowie logischen Gestaltung durchaus Hilfe holen können. Das hätte die Entwicklung nicht wesentlich verteuert und könnte aus dem Teil wirklich einen Klassiker und damit ja auch Dauerkassenschlager machen. Aber wer versteht schon die verbohrte Industrie?