Naja, im Privatbereich halte ich Rechtsschutzversicherungen für Abzocke, die wirklich relevanten Risiken (z.B. Miet- und Immobilienrecht) sind entweder ausgeschlossen oder nur gegen horrende Aufpreise zu bekommen.
im Privatbereich kostet eine gute Rechtsschutz in der Größenordnung einer Haftpflicht
Zwischen 150 und 200 EUR sind eigentlich so die üblichen Tarife. Ansonsten bin ich mit Dir einer Meinung, dass eine Haftpflichtversicherung zu den Muss-Versicherungen gehört (nicht umsonst ist sie in vielen Bereichen Pflicht). Was jedoch die Rechtsschutzversicherung betrifft, so ist sie vielfach nur ein Ruhekissen, damit man Nachts besser schlafen kann. Und das ist im Normalfall keine 150 bis 200 EUR im Jahr wert.
und "gut" beinhaltet bei mir eine kostenlose Anwalts-Hotline, bei der man sich über Rechtsbelange informieren und beraten lassen kann.
Informieren - ja. Meine Erfahrung mit solchen Hotlines ist jedoch, dass die dort gegebenen Informationen richtig und wichtig sind, man sie aber ohne weiteres aus anderen Quellen erlangen kann, die Verbraucherzentralen bieten sehr gute Informationen, aber auch die Onlineangebote verschiedenster Institutionen (Google hilft im Einzelfall). M.E. ist eine solche Hotline auch keine 150 bis 200 EUR wert.
Wenn man das für Abzocke hält - gut, jeder hat da seine Prioritäten und Bewertungen. Für mich selbst kann ich sagen, dass sich meine Rechtsschutz schon bezahlt gemacht hat, ohne dass ich einen einzigen Versicherungsfall hatte.
Das glaube ich Dir sogar. Damit gehörst Du aber nach meiner Einschätzung und Erfahrung zu einer Minderheit.
Arbeitsrecht?
Wie oft im Leben kommt das vor? Außerdem haben Arbeitnehmer, auch wenn sie nicht gewerkschaftlich organisiert sind, die Möglichkeit der kostenlosen bzw. kostengünstigen Rechtsberatung (siehe z.B. verdi.de).
Es kann einem wunderbar jemand mit dem Auto hinten rein fahren und behaupten, man habe plötzlich gebremst[1]
Hier tritt Deine Haftpflichtversicherung ein, sie beinhaltet i.d.R. auch die anwaltliche Hilfe bei der Abwehr solcher Ansprüche.
oder man wird wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen auf der eigenen Website angeklagt.
Oh, da bitte ich Dich, *genauestens* in Deine Versicherungsbedingungen zu schauen, denn solche Dinge sind in Standardverträgen eben nicht versichert. Hierzu bieten viele Versicherer ein Modul "Internet-Rechtsschutz" an, das aber oft die Prämie gehörig steigert.
Man kann nur allzu schnell in einen Rechtsstreit gelangen, ohne irgendwas falsch gemacht zu haben.[2]
Da gebe ich Dir Recht.
Ich halte nach wie vor eine Rechtsschutzversicherung für Pflicht
Da gebe ich Dir nicht Recht :)
Im Übrigen bleibt auf solche Dinge wie Beratungshilfe oder Prozesskostenhilfe hinzuweisen, die einem schon einiges an finanziellen Risiken abnehmen können.
Siechfred
Hinter den Kulissen passiert viel mehr, als man denkt, aber meistens nicht das, was man denkt.