Der Martin: Kilo- vs. K-

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Hallo,

102.4% ACK!
Der war gut! :-)
Obwohl, müssten in deinem binär-verdingsten Rechensystem 100 dezimale SI-Prozent nicht eher 2^8 == 128 entsprechen? ... oder 2^9 == 512 für die Potenzzahl mit dem  nächstkleineren Exponenten?

nein, ich habe auf Promille als kleinste Einheit normiert. ;-)

Hmmm, also bei meinen ersten Begegnungen mit der Welt der Datenverarbeitung in den 80-er Jahren bin ich recht schnell auf den feinen Unterschied zwischen kByte ("kilo-Byte", für 1000 Bisse) und KByte ("Kaa-Byte" für 1024 Bisse) gestoßen. Für die damalige Zeit reichte diese Unterscheidung zwischen kleinem "k" und großem "K" ja auch meistens aus.

Die Schreibweise mit kleinem 'k' hat man mir eigentlich immer als richtig eingetrichtert, sowohl im Informatikunterricht in der Schule (soweit man das überhaupt so nennen darf), als auch nachher im Studium. Allerdings hieß es schon damals (vermutlich eine Andeutung eines schlechten Gewissens), man solle das dann bitte nicht als "kilo" aussprechen, sondern nur als "k".
Wenn man sich nämlich von der Vorstellung löst, das "k" vornedran hätte die Bedeutung "kilo", sondern stattdessen einfach die Kürzel "kB", "MB" oder "GB" als Ganzes für eine eigenständige nicht-SI-Einheit sieht, ist die Welt wieder in Ordnung. So wie die Mediziner ihre Torr, die Ernährungsexperten ihre Kalorien[1], die Monitor- und Datenträgerhersteller sowie die Elektroniker ihre Zoll und die KFZ-Industrie ihre PS verwenden.

... und das werde ich auch so beibehalten.
Aus Bequemlichkeit?

Gewohnheit. Und ein bisschen Sturheit.

Zumindest die Programmierer und die, die sehr eng mit der Technik zu tun haben, habe ich damit auf meiner Seite.
Demnach waren an der Erfindung der 56k-Modems und des Y2k-Problems weder Programmierer noch von Techniker beteiligt? ;-)

An der Begriffsfindung wohl nicht. An der Realisierung bzw. Lösung nachher schon.

Wobei ich es sowieso verblüffend finde, dass auch die Informatiker beim Bezug auf Übertragungsraten plötzlich in 1000er-Portionen denken. Schließlich bringt es ein 56k-Modem tatsächlich auf eine theoretische Übertragungsrate von 56000 und nicht 57344bps[2]. Und ein 2Mbit-DSL-Anschluss bietet dem Kunden tatsächlich rund 2*10^6 und nicht 2*2^20 bps.

... Once upon a time, computer professionals noticed that 2^10 was very nearly equal to 1000 and started using the SI prefix "kilo" to mean 1024. That worked well enough for a decade or two because everybody who talked kilobytes knew that the term implied 1024 bytes. But, almost overnight a much more numerous "everybody" bought computers, and the trade computer professionals needed to talk to physicists and engineers and even to ordinary people, most of whom know that a kilometer is 1000 meters and a kilogram is 1000 grams.

Was lernen wir daraus? Der Kontext kann die Bedeutung verändern. Nicht dass das etwas Neues wäre ...

So long,
 Martin

[1] Die sind ja noch schlimmer: Nicht nur, dass die Kalorie keine SI-Einheit ist und daher in Joule gerechnet weden sollte - die schämen sich auch nicht, von "Kalorien" zu reden, obwohl sie eigentlich Kilokalorien meinen!
[2] Sagt zumindest die Spezifikation, obwohl die sogar mehr als 56k erlaubt hätte, in der Praxis die 56k aber sowieso nie erreicht wurden.

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Hannes würfelt abends immer, ob er den Abend mit seiner Frau zuhause verbringt oder in die Kneipe geht. Wenn er eine 6 würfelt, geht er in die Kneipe.
Gestern musste er 37mal würfeln.