Sven Rautenberg: Welche Rechenleistung benötigt Raid 5

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Moin!

Der zweite Punkt ist die Performance des funktionierenden Arrays. Da schneidet RAID5 im Lesebetrieb nicht so schlecht ab, aber beim Schreiben wird es übel. Da bekanntlich immer von jeder Festplatte ein Sektor mit jeder anderen Festplatte zusammenhängt, um einen zusätzlichen Paritätssektor zu ergeben, müssen bei einem Schreibzugriff auf einen Sektor von allen Festplatten die Sektoren gelesen werden, um dann den eigentlichen Sektor und den neuen Paritätssektor zu berechnen.

Naja was heißt "wird es übel"? Ist das z.B. für einen Heimanwender spürbar?

Ich würde behaupten: Ja.

Der dritte Punkt ist die Performance des Arrays bei Plattenausfall. Da die Daten der fehlenden Platte nur noch durch Lesen aller verbliebenen Platten plus Errechnung über die Paritätsbits ermittelt werden können, performt ein defektes RAID5-Array ganz mies.

Nunja, man kann ja einfach eine neue Festplatte einbauen. Dann muss man ein bisschen warten, bis alle Daten herüberkopiert wurden, aber dann läuft ja alles wieder ganz normal.

Solange die Daten nicht vollständig wiederhergestellt sind, ist jeder weitere Plattenausfall fatal. Bei RAID 5 dauert das aber systembedingt länger, als bei RAID 1 - wobei RAID 1 im Bedarfsfall auch mit mehr als 2 Platten pro Verbund betrieben werden könnte, wenn diese Redundanz benötigt wird. In jedem Fall aber bietet RAID 1 eine schönere Leseperformance, als RAID 5. Schließlich kann an zwei Stellen unabhängig voneinander gelesen werden.

Wenn du wirklich eine gute RAID-Lösung brauchst, kaufst du dir einen echten Hardware-RAID-Controller für RAID 1+0. Der im Vergleich zu RAID 5 notwendige zusätzliche Festplattenplatz ist geradezu spottbillig im Vergleich zu den Problemen, die eine gescheiterte RAID5-Lösung extra kostet.

Das stimmt aber so nicht.

Du behauptest also, dass dich die Probleme, die bei RAID 5 auftreten können, weniger kosten, als die Extra-Platten?

Mal angenommen ich möchte keinen Geschwindigkeitsgewinn sondern nur Ausfallsicherheit. Dann richte ich mir ein RAID 1 ein.
Will ich nun 2TB Speicherplatz haben, muss ich mir sage und schreibe acht 500GB Festplatten kaufen.

Ich würde ja zu 1TB-Platten greifen. Spart grob gerechnet die Hälfte an Strom - auf die beabsichtigte lange Laufzeit kann sich das durchaus rechnen, wie haben nur diese eine Welt.

Die Chance, dass es zu einem Datenverlust durch Festplattenschaden kommt, beträgt dann 4 * Ausfallwahrscheinlichkeit.

Ich habe das Gefühl, dass du bei Wahrscheinlichkeitsrechnung in der Schule gefehlt hast. Jedenfalls kann ich deine Rechnung nicht ganz nachvollziehen.

D.h. wenn die Wahrscheinlichkeit, dass zwei zusammengehörige Festplatten gleichzeitig ausfallen pro Jahr 1% beträgt, wären das im Jahr 4%.
Bei Raid5 könnte ich mir z.B. vier Festplatten zum Speichern und zwei Festplatten zum Sichern nutzen. Nun müssen schon drei Festplatten gleichzeitig ausfallen, damit mir Daten verloren gehen. Es ist zwar egal welche Festplatten es sind, aber die Chance ist bestimmt geringer als im obigen Beispiel. Außerdem kann ich über die "Sicherheitsstufe" selbst entscheiden, indem ich einfach entsprechend viele Festplatten nehme. Daher ist es kostengünstiger.

Da du aber das Kostenargument anbringst, wirst du niemals so ein überdimensioniertes RAID5-Array bauen. Stattdessen wirst du, wenn du tatsächlich 8 Platten zur Verfügung hättest, ein RAID5-Array mit 7 mal Daten und ein mal Parität benutzen, für minimalen Speicherplatzverlust.

Und in DIESER Konstruktion verlierst du tatsächlich mit hoher Wahrscheinlichkeit Daten - sogar DEUTLICH wahrscheinlicher, als im obigen RAID1-Konstrukt, weil es jetzt ausreicht, wenn einfach IRGENDWELCHE zwei Laufwerke annährend gleichzeitig ausfallen.

Bei der RAID1-Konstruktion könnten dir im Zweifel auch vier Laufwerke ausfallen, ohne dass du Datenverlust erleidest. Und wenn tatsächlich der Teufel eingreift und zwei Platten eines Paares dahinrafft, verlierst du potentiell nur ein Viertel deiner Daten - bei RAID5 hingegen gleich alles. Die zwei RAID1-Platten hingegen könnten durch einen glücklichen Zufall an unterschiedlichen Stellen Defekte zeigen, so dass eine Wiederherstellung der Datensumme möglich wäre.

- Sven Rautenberg

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