Jenz: Frage zur Aerodynamik

Hi,

obwohl Hardware gar kein Themenbereich in diesem Forum ist, und meine Frage gar nicht so viel damit zu tun, stelle ich sie trotzdem, da ich dieses Forum so gerne mag. Hier hab ich das Gefühl, auf aufgeschlossene, "weltoffene" Menschen zu treffen, die sich nicht auf Computer versteinert haben :-) Dies nur als kleines Lob am Rande.

Die Frage, die ich mir schon öfters gestellt habe: Wenn man sich einen Computerlüfter ansieht, ist das eigentlich schon ziemlich komisch, wie die konstruiert sind. Die Rotorblätter sind immer gebogen, was ja noch irgendwie verständlich ist, aber intuitiv würde ich die immer in die entgegengesetzte Richtung drehen lassen. Die Blätter biegen sich immer in Richtung der angezogenen Luft und wenden der abgestoßenen Luft "den Rücken" zu.
Die Luft wird also über den Rücken der Rotorblätter nach außen beschleunigt. Nur bietet es den Luftteilchen demzufolge keinen Widerstand mehr, wenn sie das Innere des "Lüfterraums" schon fast verlassen haben. Beim Eintritt hingegen "prallen" die Rotorblätter praktisch völlig flach auf die Luftteilchen auf.

Mir würde intuitiv genau anderherum irgendwie sinniger erscheinen.

Edit: habe gerade noch einen Lüfter gefunden, der sich auf die "intuitive" Weise dreht. Wenn anscheinend beide Methoden sinnvoll sind, wieso gibt's dann überhaupt eine Biegung in den Blättern?

  1. Grüße,

    Edit: habe gerade noch einen Lüfter gefunden, der sich auf die "intuitive" Weise dreht. Wenn anscheinend beide Methoden sinnvoll sind, wieso gibt's dann überhaupt eine Biegung in den Blättern?

    IMHO/AFAIK - der angriffswinkel der blätter ist an sich so brutal dass diese biegung keine nennenswerten aerodinamyschen vorteile haben kann - vielmehr basierts auf dem "look" - wie die "geschwindigkeitsstrifen" auf den kabrios.
    MFG
    bleicher

    --
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    Boccaccio
    1. Moin!

      Edit: habe gerade noch einen Lüfter gefunden, der sich auf die "intuitive" Weise dreht. Wenn anscheinend beide Methoden sinnvoll sind, wieso gibt's dann überhaupt eine Biegung in den Blättern?

      IMHO/AFAIK - der angriffswinkel der blätter ist an sich so brutal dass diese biegung keine nennenswerten aerodinamyschen vorteile haben kann - vielmehr basierts auf dem "look" - wie die "geschwindigkeitsstrifen" auf den kabrios.

      Stimmt, das sind auch meine Informationen: Aerodynamisch hat die Flügelblattbiegung keinen nennenswerten Einfluß auf die Fördermenge, man kann mit Biegungen sowohl in die eine als auch die andere Richtung Lüfter bauen - und auch komplett ohne Biegung.

      - Sven Rautenberg

      --
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      1. Hallo,

        vielmehr basierts auf dem "look" - wie die "geschwindigkeitsstrifen" auf den kabrios.
        Stimmt, das sind auch meine Informationen: Aerodynamisch hat die Flügelblattbiegung keinen nennenswerten Einfluß auf die Fördermenge, man kann mit Biegungen sowohl in die eine als auch die andere Richtung Lüfter bauen - und auch komplett ohne Biegung.

        ich wäre mir da nicht so sicher. Denn auch Flugzeugpropeller haben meist diese leicht in sich gedrehten Blätter. Auch bei Kraftwerksturbinen und Schiffsschrauben hat man das üblicherweise. Das sind nun alles Beispiele, wo es IMHO nur auf Zweckmäßigkeit und nicht auf Effekthascherei ankommt. Deshalb vermute ich, es ist aerodynamisch bzw. hydrodynamisch NICHT egal. Aber auch bei mir bleibt es eine Vermutung; so gut kenne ich mich in der Strömungslehre nicht aus, um das wirklich sicher sagen zu können.

        So long,
         Martin

        --
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        1. Hallo

          ich wäre mir da nicht so sicher. Denn auch Flugzeugpropeller haben meist diese leicht in sich gedrehten Blätter. Auch bei Kraftwerksturbinen und Schiffsschrauben hat man das üblicherweise. Das sind nun alles Beispiele, wo es IMHO nur auf Zweckmäßigkeit und nicht auf Effekthascherei ankommt. Deshalb vermute ich, es ist aerodynamisch bzw. hydrodynamisch NICHT egal.

          Alle deine Beispiele funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie die Tragfläche eines Flugzeugs oder auch die Schaufeln einer Luftstrahlturbine (eine Seite Unter-, die andere Seite Überdruck). Bei einem PC-Lüfter mag sich die Fördermenge dadurch nicht _bedeutend_ beeinflussen lassen, aber man kann so ja auch z.B. auf die Geräuschentwicklung des Lüfters und damit des PCs Einfluss nehmen. Spätestens _dies_ ist ein Grund mit Laufrichtungen und Krümmungen zu experimentieren.

          Tschö, Auge

          --
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  2. Hallo Jenz,

    wieso gibt's dann überhaupt eine Biegung in den Blättern?

    ein Aerodynamiker kann es dir sicher besser erklären. Aber solch eine "Biegung findest du in fast allen Propellern.
    Sinn dieser Biegung ist es die Luft möglichst ohne Verwirbelung an den Propellerblättern vorbei zu führen. Also, in dem Moment in dem die Luftteilchen den Propeller verlassen ist der Winkel möglichst flach um "hinter" dem Propeller keinen Sog entstehen zu lassen.
    Ist die Erklärung halbwegs verständlich? Sonst versuche ich es aufzumalen.

    Grüße,

    Jochen

    --
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