Kermit: Vorstellungsgespräch absagen? Brauche Rat.

Hallo,

ich bin "ein wenig" in der Zwickmühle. Ab dem 1.3. bin ich voraussichtlich arbeitslos (betriebsbedingt gekündigt; voraussichtlich, weil ich Widerspruch eingelegt habe) und schon eine Weile auf der Suche nach einer neuen Stelle.

Da ich verheiratet bin und meine Frau und ich in Kürze ein Haus unser eigen nennen werden (Erbschaft) hatte ich meine Suche auf Unternehmen im Umkreis von ca. 50 km beschränkt, da dies eine noch akzeptable Fahrtstrecke ermöglicht.

Nun habe ich die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekommen, was mich auch sehr gefreut hat. Jedoch ist das Unternehmen über 500km entfernt angesiedelt.

Umziehen kommt nicht in Frage und auch eine Fernbeziehung steht außerhalb jedweder Diskussion. Der Job wäre für mich also nicht antretbar.

Nun bin ich hin und her gerissen, was ich machen soll. Schenke ich dem Arbeitgeber reinen Wein ein und sage das Gespräch ab, oder fahre ich hin, nehme das Ganze als Erfahrung mit und lehne dann erst nachher, sollte es zu einem Angebot kommen unter Umständen mit einer fadenscheinigen Begründung ab?

Ich fühle mich ein Stück weit hilflos.
Was würdet ihr machen und/oder mir raten?

Danke
Kermit

  1. Warum willst Du Deine kostbare Zeit mit sowas verschwenden, wenn Du eh schon weißt, dass der Job für Dich nicht in Frage kommt? Wieso hast Du Dich da überhaupt beworben?

    Ich versteh die Frage gar nicht recht. Der Arbeitgeber hat doch auch besseres zu tun, als völlig aussichtslose Bewerbungsgespräche zu führen. Also sag ihm was Sache ist und bleibt zu Hause. Ist doch nur fair und logisch.

    Gruß
    Cervantes

    1. Hallo,

      Warum willst Du Deine kostbare Zeit mit sowas verschwenden, wenn Du eh schon weißt, dass der Job für Dich nicht in Frage kommt?

      Es ist immer interessant seinen Marktwert zu ermitteln und auch zu sehen wie man sich verkaufen kann. Übung macht den Meister.

      Wieso hast Du Dich da überhaupt beworben?

      Der Arbeitgeber ist auf mich zugekommen, da ich mein Profil bei diversen Jobbörsen hinterlegt habe.

      Ich versteh die Frage gar nicht recht. Der Arbeitgeber hat doch auch besseres zu tun, als völlig aussichtslose Bewerbungsgespräche zu führen. Also sag ihm was Sache ist und bleibt zu Hause. Ist doch nur fair und logisch.

      Guter Punkt. Danke.

      Kermit

      1. Hi, das musst Du für Dich entscheiden:

        • fair sein und absagen
          oder
        • Übung und Marktwert herausfinden.

        Je nachdem wie viele Angebote Du hast und wie fit Du bei Berwerbungsgesprächen bist. Wenn Du schon lange keines mehr hattest, dann würde ich das annehmen und die Erfahrung mitnehmen. Kann Dir dann bei einem "wichtigen" in der Nähe nur helfen.
        Wenn Du aber fit in so Gesprächen bist, dann lasse es, dann ist die Belastung & Aufwand zu groß.

        SG Stefan

      2. Es ist immer interessant seinen Marktwert zu ermitteln und auch zu sehen wie man sich verkaufen kann. Übung macht den Meister.

        Ok stimmt, das ist ein Argument. Aber steht diese Erfahrung in einem gesunden Verhältnis zur 500km-Wegstrecke? ;-)

        Abgesehen davon wirst Du bei dem Gespräch keine realen Bedingungen vorfinden. Zum einen weißt Du vorher schon, dass Du den Job nicht haben willst - das wird Dein Verhandlungsverhalten erheblich beeinflussen. Zweitens wird die Sache spätestens bei der Frage nach der persönlichen Lebensituation knifflig. Haus geerbt, kein Wunsch wegzuziehen etc....das alles wirst Du dem Arbeitgeber vorenthalten und höchstwahrscheinlich auf Halbwahrheiten und Märchen zurückgreifen müssen (sonst würde dem Arbeitgeber ja auffallen, dass das ganze Gespräch völlig sinnfrei ist). Willst Du Dir das wirklich antun? Ich weiß ja nicht, wie es bei Dir ist, aber ich will mich morgens noch im Spiegel betrachten können, und da ist ein gewisses Maß an Aufrichtigkeit und Fairness durchaus hilfreich. ;-)

        Salut
        Cervantes

        1. Hi,

          Es ist immer interessant seinen Marktwert zu ermitteln und auch zu sehen wie man sich verkaufen kann. Übung macht den Meister.
          Ok stimmt, das ist ein Argument. Aber steht diese Erfahrung in einem gesunden Verhältnis zur 500km-Wegstrecke? ;-)

          in der "ich will eh nicht"-Situation hat der Mensch erfahrungsgemäß weniger Versagensangst, weil ein Versagen eigentlich nicht möglich ist. Er kann sich also Dinge erlauben, die er in einem "echten" Bewerbungsgespräch vermutlich nie machen würde - und somit ausprobieren, ob er sie bei entsprechender Gelegenheit verwenden kann. Für das eigene Vorankommen ist das eine sehr dankbare Situation.

          Als jemand, dessen Abteilung händeringend Nachschub an guten Fachkräften sucht, kenne ich aber auch die Gegenseite: Es ist ärgerlich, wenn man Zeit für einen Kandidaten aufbringt, der dann vielleicht sogar hervorragend geeignet ist, nur um dann von ihm eine Absage zu bekommen. Klar ist das absolut legitim (die Firma kann ihm schließlich ebenfalls absagen), aber meistens sind mehrere Leute davon enttäuscht.

          Es ist also eine Frage der Abwägung zwischen dem eigenen Altru- und Egoismus: Welche Vorteile verspricht man sich von der Teilnahme, welche Nachteile entstehen einem selbst und anderen? Wem schadet man mehr - der Firma, die Zeit und Lust opfert, oder sich selbst, der evtl. wichtige Erfahrungen verpasst?

          Für mich persönlich wäre die Wahl klar (ich schaue z.B. wenn ich durch eine Kaufhaustür gehe auch immer noch nach hinten, ob jemand folgt, so dass ich die Tür aufhalten sollte), aber letztlich muss das jeder für sich selbst entscheiden.

          Cheatah

          --
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          X-Please-Search-Archive-First: Absolutely Yes
          1. Hallo Cheatah,

            Als jemand, dessen Abteilung händeringend Nachschub an guten Fachkräften sucht, [...]

            Auch Freelancer?

            Viele Grüße,
            Marc.

            --
            Und immer schön
            validieren (http://validator.w3.org/)
  2. Hi,

    Nun habe ich die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekommen, was mich auch sehr gefreut hat. Jedoch ist das Unternehmen über 500km entfernt angesiedelt.

    In die Überlegungen sollte m.E. auch noch einfließen:
    was sagt die Agentur für Arbeitslosigkeitsverwaltung (oder wie die heißt), wenn Du eine angebotene Stelle von Vorneherein ablehnst? Führt das evtl. zum Verlust von Arbeitslosengeld?

    cu,
    Andreas

    --
    Warum nennt sich Andreas hier MudGuard?
    O o ostern ...
    Fachfragen unaufgefordert per E-Mail halte ich für unverschämt und werde entsprechende E-Mails nicht beantworten. Für Fachfragen ist das Forum da.
    1. In die Überlegungen sollte m.E. auch noch einfließen:
      was sagt die Agentur für Arbeitslosigkeitsverwaltung (oder wie die heißt), wenn Du eine angebotene Stelle von Vorneherein ablehnst? Führt das evtl. zum Verlust von Arbeitslosengeld?

      kann ich mir nun nicht wirklich vorstellen. Er ist zum 1.3. gekündigt.
      War als, hätte es geklappt, nicht einmal arbeitslos und ist es auch nicht lange.
      Deine Bezeichnung für den Quatsch mit dem großen A würde ich gerne gelegentlich kopieren dürfen! ;-)

      Gruß
      Reiner

    2. Hallo

      In die Überlegungen sollte m.E. auch noch einfließen:
      was sagt die Agentur für Arbeitslosigkeitsverwaltung (oder wie die heißt), wenn Du eine angebotene Stelle von Vorneherein ablehnst? Führt das evtl. zum Verlust von Arbeitslosengeld?

      Nein, ist alles im Vorfeld geklärt worden. Da ich verheiratet bin und meine Frau ein unbefristetes Arbeitsverhältnis in der Nähe hat, kann ich nicht gezwungen werden umzuziehen oder mir eine Wohnung vor Ort zu nehmen.
      Da spielen noch ein paar Faktoren mit, die ich jetzt allerdings nicht weiter ausführen möchte, da das Privatkram ist.

      Kermit

  3. Guten Morgen,

    ich möchte euch für eure Hilfe danken. Ihr habt mir noch den einen oder anderen Denkanstoß gegeben.

    Ich habe den potenziellen Arbeitgeber heute morgen abgesagt. Ich habe ihm alle meine Bedenken und Gründe mitgeteilt, also mit offenen Karten gespielt.

    Danke
    Kermit

    1. Der potenzielle Arbeitgeber hat sich noch mal gemeldet.

      Er meint es gäbe sicher eine Lösung, dass ich für das Unternehmen tätig sein könnte ohne umziehen zu müssen. Ich möge doch bitte auf jeden Fall den Vorstellungstermin wahrnehmen.

      Das mache ich jetzt natürlich auch.

      Kermit

      1. Hi,

        Der potenzielle Arbeitgeber hat sich noch mal gemeldet.
        Er meint es gäbe sicher eine Lösung, dass ich für das Unternehmen tätig sein könnte ohne umziehen zu müssen. Ich möge doch bitte auf jeden Fall den Vorstellungstermin wahrnehmen.

        Das klingt doch gut. Hat sich die Ehrlichkeit mal wieder ausgezahlt!

        Das mache ich jetzt natürlich auch.

        Und das ist gut so!
        Denn es scheint ja ein echtes Interesse beim Arbeitgeber vorzuliegen.

        Ach ja: soweit ich weiß, muß in dem Fall, daß der Arbeitgeber Dich (trotz Kenntnis der Entfernung) einlädt, dieser für die Reisekosten aufkommen.
        Ich weiß aber nicht, ob bei 500km Anreise auch ne (bezahlte) Übernachtung drin ist - 1000km an einem Tag wär ja schon ziemlich heftig ...
        Versuche aber auf jeden Fall, am Vortag anzureisen, daß Du beim Gespräch ausgeruht bist (und auch auf der Fahrt nicht gehetzt wegen des Termins bist).

        Ich wünsch Dir viel Erfolg!

        cu,
        Andreas

        --
        Warum nennt sich Andreas hier MudGuard?
        O o ostern ...
        Fachfragen unaufgefordert per E-Mail halte ich für unverschämt und werde entsprechende E-Mails nicht beantworten. Für Fachfragen ist das Forum da.
        1. Hallo Andreas,

          Und das ist gut so!
          Denn es scheint ja ein echtes Interesse beim Arbeitgeber vorzuliegen.

          Ja und das schmeichelt einem doch sehr, nach dem unwürdigen Rauswurf meines letzten Arbeitgebers.

          Ach ja: soweit ich weiß, muß in dem Fall, daß der Arbeitgeber Dich (trotz Kenntnis der Entfernung) einlädt, dieser für die Reisekosten aufkommen.
          Ich weiß aber nicht, ob bei 500km Anreise auch ne (bezahlte) Übernachtung drin ist - 1000km an einem Tag wär ja schon ziemlich heftig ...

          Generell muss der Arbeitgeber, wenn er jemanden zu einem Vorstellungsgespräch einläd, sämtliche Reisekosten zahlen. Bei der Entfernung auch eine Übernachtung. So wurde es mir zumindest von der Agentur für Arbeit erklärt. Diese übernimmt auch die Kosten, sollte der Arbeitgeber nicht dafür einspringen.

          Da die Gegend in der die Firma angesiedelt ist sehr schön und auch kulturell attraktiv ist, werden meine Frau und ich die Gelegenheit beim Schopfe packen und das ganze Wochenende dort verbringen.

          Versuche aber auf jeden Fall, am Vortag anzureisen, daß Du beim Gespräch ausgeruht bist (und auch auf der Fahrt nicht gehetzt wegen des Termins bist).

          Das lässt sich leider nicht bewerkstelligen. Ich werde jedoch relativ früh morgens los fahren, so dass ich mich bis zum Gespräch am späten Nachmittag noch im Hotel ausruhen, duschen etc. kann. Das muss reichen :)

          Ich wünsch Dir viel Erfolg!

          Vielen Dank :)

          Kermit

          1. Hi,

            berichte mal bitte später, wie alles weiter geht!!!

            Gruß
            Reiner

            1. Hallo

              berichte mal bitte später, wie alles weiter geht!!!

              mache ich auf jeden Fall :)

              Kermit

  4. Hi,

    grundsätzlich ist bei Arbeitgebern die Heimarbeit anbieten Vorsicht ge-
    boten.

    Evtl. kann es auch so sein, daß dieser Arbeitgeber das auch als Erfahrung
    mit nimmt und dir keinen reinen Wein einschenkt. Auf den Fahrtkosten bleibst
    Du dann sitzen.

    Wie lange ist denn der Arbeitgeber schon am Markt? Ist er seriös? Strebt
    dieser Arbeitgeber Arbeitsverhältnisse mit Heimarbeit an? Kann man über-
    haupt Deinen Job mit Heimarbeit bewerkstelligen?

    Hört sich auf jeden Fall etwas unseriös an , wenn ein Arbeitgeber Bewerber
    aus 500km Entfernung einlädt.

    1. Hi

      Wie lange ist denn der Arbeitgeber schon am Markt? Ist er seriös? Strebt
      dieser Arbeitgeber Arbeitsverhältnisse mit Heimarbeit an? Kann man über-
      haupt Deinen Job mit Heimarbeit bewerkstelligen?

      Der Arbeitgeber ist seit ca. 15 Jahren auf dem Markt. Was er genau anstrebt kann ich noch nicht sagen, fahre ja erst am Freitag hin.

      Hört sich auf jeden Fall etwas unseriös an , wenn ein Arbeitgeber Bewerber
      aus 500km Entfernung einlädt.

      Nein, sehe ich anders. Von Arbeitnehmern wird heut zu Tage eine große Flexibilität erwartet..inkl. Umzug. Daher ist es nur normal auch weiter entfernt nach passendem Personal suchen.

      Kermit

    2. Hi,

      grundsätzlich ist bei Arbeitgebern die Heimarbeit anbieten Vorsicht ge-
      boten.

      _grundsätzlich_ ist diese Aussage pauschal und unsinnig.

      Gruß
      Reiner

  5. Hallo,

    so, ich bin wieder im Lande. Wie versprochen hier ein kurzer Bericht wie es gelaufen ist.

    Das Vorstellungsgespräch lief sehr gut. So wie es aussieht passen die Firma und ich sehr gut zusammen. Einer Einstellung liegt nur noch meine Entscheidung im Wege.

    Spekulationen bzgl. Home-Office haben sich nicht bestätigt, die Sache ist viel besser, so will die Firma im Laufe des Jahres in der Nähe meines Wohnsitzes eine Zweigstelle eröffnen. Ein Umzug entfällt somit gänzlich.

    Natürlich hat die Sache einen kleinen aber durchaus nachvollziehbaren Haken. Bevor ich fest eingestellt werde, muss ich natürlich eine Probezeit von 3-6 Monaten absolvieren, welche ich selbstverständlich am Hauptstandort absolvieren muss. Man muss sich ja gegenseitig kennen lernen.

    Das bedeutet zwar für mich und meine Frau, dass wir eine Wochenend/Fernbeziehung führen müssen, jedoch ist der Zeitraum überschaubar und sie könnte während ihres Urlaubs auch mal längere Zeit vorbeikommen.

    Kermit

    1. Hallo,

      [...]

      Natürlich hat die Sache einen kleinen aber durchaus nachvollziehbaren Haken. Bevor ich fest eingestellt werde, muss ich natürlich eine Probezeit von 3-6 Monaten absolvieren, welche ich selbstverständlich am Hauptstandort absolvieren muss. Man muss sich ja gegenseitig kennen lernen.

      Das bedeutet zwar für mich und meine Frau, dass wir eine Wochenend/Fernbeziehung führen müssen, jedoch ist der Zeitraum überschaubar und sie könnte während ihres Urlaubs auch mal längere Zeit vorbeikommen.

      na, das hört sich doch alles prima an.
      Die rel. kurze Zeit der Fahrerei sollte kein Problem sein.

      Gruß
      Reiner

      1. Hi

        Die rel. kurze Zeit der Fahrerei sollte kein Problem sein.

        Wird sich zeigen, allerdings gehe ich erstmal optimistisch an die Sache ran. :)

        Kermit

    2. Moin!

      Spekulationen bzgl. Home-Office haben sich nicht bestätigt, die Sache ist viel besser, so will die Firma im Laufe des Jahres in der Nähe meines Wohnsitzes eine Zweigstelle eröffnen. Ein Umzug entfällt somit gänzlich.

      Natürlich hat die Sache einen kleinen aber durchaus nachvollziehbaren Haken. Bevor ich fest eingestellt werde, muss ich natürlich eine Probezeit von 3-6 Monaten absolvieren, welche ich selbstverständlich am Hauptstandort absolvieren muss. Man muss sich ja gegenseitig kennen lernen.

      Das bedeutet zwar für mich und meine Frau, dass wir eine Wochenend/Fernbeziehung führen müssen, jedoch ist der Zeitraum überschaubar und sie könnte während ihres Urlaubs auch mal längere Zeit vorbeikommen.

      Ich kann natürlich die Glaubwürdigkeit deiner Gesprächspartner nicht einschätzen. Aber ich gebe zu bedenken, dass diese Aussagen durchaus auch nur Lippenbekenntnisse sein könnten.

      Da mußt du schon sehr genau drauf achten, was für einen Vertrag du unterschreibst. Welcher Einsatzort wird dort festgeschrieben - und wird dort auch fixiert, dass du eigentlich ab einem bestimmten Datum an dem in Aussicht gestellten neuen Standort arbeiten sollst?

      Es gibt also zwei Szenarien, Best Case und Worst Case:

      Best Case: Du arbeitest eine kurze Zeit der Probezeit weit entfernt und wechselst dann zur neuen Filiale - und alles wird gut.

      Worst Case: Du wirst durch die niemals ernsthaft erwägte Filiale zur Unterschrift gelockt, arbeitest dann die 6 Monate Probezeit weit entfernt, und falls dir auffällt, dass die Erweiterungsbemühungen irgendwie gar nicht stattfinden, kann man dir kurzfristig kündigen, bzw. du selbst könntest es innerhalb der 6 Monate natürlich auch, oder alternativ bist du nach den 6 Monaten erstmal mit längerer Kündigungsfrist an dieses Unternehmen gebunden - und hast aufgrund der zeitaufwendigen Pendelei auch kaum Gelegenheit, dich nach Jobalternativen umzuschauen. Oder investierst wegen doppeltem Haushalt einen entsprechenden Mehraufwand deines Gehalts.

      Ich denke, am besten fährst du, wenn du dir weiterhin Jobalternativen suchst. Denn egal wie glaubwürdig die Versprechungen sind, und selbst wenn sie tatsächlich heute den Tatsachen entsprechen: Pläne umsetzen dauert erstens immer länger, als man denkt, und zweitens ändern sich auch gerne mal die Situation bzw. Lage, so dass die Pläne nicht mehr umgesetzt werden.

      Überlege dir also, ob du es dir leisten willst, eine dauerhafte Stelle an dem weit entfernten Standort anzunehmen, mit der nur eventuellen Chance, irgendwann in die neue nähere Filiale zu wechseln.

      - Sven Rautenberg

      --
      "Love your nation - respect the others."
      1. Hi

        Ich kann natürlich die Glaubwürdigkeit deiner Gesprächspartner nicht einschätzen. Aber ich gebe zu bedenken, dass diese Aussagen durchaus auch nur Lippenbekenntnisse sein könnten.

        Sicher, man kann den Leuten nur vor den Kopf schauen. Aber ich sehe die Sache in erster Linie positiv. Wenn man alles gleich negativ sehen würde, könnte man ja garnicht mehr fröhlich durch die Gegend laufen :)

        Da mußt du schon sehr genau drauf achten, was für einen Vertrag du unterschreibst. Welcher Einsatzort wird dort festgeschrieben - und wird dort auch fixiert, dass du eigentlich ab einem bestimmten Datum an dem in Aussicht gestellten neuen Standort arbeiten sollst?

        Mit Arbeitsverträgen kenne ich mich mittlerweile sehr gut aus und bevor ich da irgendwas unterschreibe werde ich den mit Sicherheit a) entsprechend meinen Vorstellungen ausgehandelt haben und b) noch mal von meinem Anwalt gegen lesen lassen.

        Best Case: Du arbeitest eine kurze Zeit der Probezeit weit entfernt und wechselst dann zur neuen Filiale - und alles wird gut.

        Davon gehe ich erst mal aus :)

        Worst Case: Du wirst durch die niemals ernsthaft erwägte Filiale zur Unterschrift gelockt, arbeitest dann die 6 Monate Probezeit weit entfernt, und falls dir auffällt, dass die Erweiterungsbemühungen irgendwie gar nicht stattfinden, kann man dir kurzfristig kündigen, bzw. du selbst könntest es innerhalb der 6 Monate natürlich auch, oder alternativ bist du nach den 6 Monaten erstmal mit längerer Kündigungsfrist an dieses Unternehmen gebunden - und hast aufgrund der zeitaufwendigen Pendelei auch kaum Gelegenheit, dich nach Jobalternativen umzuschauen. Oder investierst wegen doppeltem Haushalt einen entsprechenden Mehraufwand deines Gehalts.

        Einsatzort, Unterbringung etc. werde ich alles im Vorfeld aushandeln. Das möchte ich schon schriftlich fixiert sehen. Da bin ich mittlerweile doch vorsichtig genug geworden.

        Ich denke, am besten fährst du, wenn du dir weiterhin Jobalternativen suchst. Denn egal wie glaubwürdig die Versprechungen sind, und selbst wenn sie tatsächlich heute den Tatsachen entsprechen: Pläne umsetzen dauert erstens immer länger, als man denkt, und zweitens ändern sich auch gerne mal die Situation bzw. Lage, so dass die Pläne nicht mehr umgesetzt werden.

        Bis alles in trockenen Tüchern ist, gehen hier fast täglich neue Bewerbungen raus.

        Überlege dir also, ob du es dir leisten willst, eine dauerhafte Stelle an dem weit entfernten Standort anzunehmen, mit der nur eventuellen Chance, irgendwann in die neue nähere Filiale zu wechseln.

        Ich halte die Chance für sehr reel. Ich hatte schon den Eindruck, dass mein Gegenüber mit offenen Karten gespielt hat. Klar, Eindrücke können täuschen ...s.o. :)

        Kermit

    3. Arbeitgeber kündigen gerne 1 Tag vor Ablauf der Probezeit. Insbesondere bei
      Zeitarbeitgebern ist das gängige Praxis, leider. Darauf sollte man vor-
      bereitet sind.

      1. Hi

        Arbeitgeber kündigen gerne 1 Tag vor Ablauf der Probezeit.

        Sollte es nicht explizit anders geregelt sein, beträgt die Kündigungsfrist laut Gesetzestext innerhalb der Probezeit afaik 14 Tage. Nach Tarif oder einzelvertraglichen Verhandlung kann diese auch bis zu einen Monat betragen.

        Insbesondere bei Zeitarbeitgebern ist das gängige Praxis, leider. Darauf sollte man vorbereitet sind.

        Um eine Zeitarbeitsfirma handelt es sich hier defenitiv nicht.

        Kermit

        1. Moin!

          Arbeitgeber kündigen gerne 1 Tag vor Ablauf der Probezeit.

          Sollte es nicht explizit anders geregelt sein, beträgt die Kündigungsfrist laut Gesetzestext innerhalb der Probezeit afaik 14 Tage. Nach Tarif oder einzelvertraglichen Verhandlung kann diese auch bis zu einen Monat betragen.

          Es kann tarifvertraglich aber auch nur eine Frist von einer Woche vereinbart worden sein.

          Das ist aber auch irrelevant, die Kündigung (mit entsprechender nachlaufender Frist) kann trotzdem am letzten Tag der Probezeit ausgesprochen werden.

          - Sven Rautenberg

          --
          "Love your nation - respect the others."