Hi nochmal
Also vergiss nicht, dass Hochdeutsch für uns eigentlich eine Fremdsprache ist, auch wenn Mundart praktisch nie geschrieben wird, höchstens zwischen Freunden (also auch nicht in einer Zeitung verwendet wird).
Lies mal hier, sehr interessant: http://www.inst.at/trans/15Nr/06_1/scharloth15.htm#FNT7
"die starke Abwertung schweizerischer Standardformen zeigt aber, dass die eigenen Varianten von Schweizern nicht als gleichberechtigt angesehen werden. Die deutschländische Standardvarietät ist Prestigevarietät, Schweizerhochdeutsch hingegen gilt als schlecht oder fehlerhaft, besonders unter jenen, die ihre eigene Standardkompetenz höher bewerten als die des durchschnittlichen Deutschschweizers. Gutes Standarddeutsch beherrschen heißt deutschländisches Standarddeutsch beherrschen. Rudolf Muhr (1995: 83) hat ähnliche Tendenzen in Österreich beobachtet und mit der Bezeichnung "sprachliche Entäußerung" belegt. Diese Ergebnisse sind umso erstaunlicher, als viele Deutschschweizer der Fragebogenerhebung zu Folge der Meinung sind, man solle schweizerhochdeutsche Formen pflegen. Dieses Missverhältnis zwischen explizit geäußertem Wunsch nach sprachlicher Eigenständigkeit bei gleichzeitiger negativer Bewertung der nationalen Formen haben Muhr (1982) und Pollak (1992: 13f.) als linguistische Schizophrenie bezeichnet."