Moin!
Tja, noch vor ein paar Jahren galt die Devise, dass Signalübertragungen umso schwerer beherrschbar sind, je höher die zugrundeliegenden Frequenzen sind. Die höhere Übertragungskapazität war ja der Grund, warum eine Zeitlang parallele Lösungen (Centronics vs. V.24, 16bit-ISA vs. 8bit-ISA, Wide-SCSI vs. Basic-SCSI) so riesige Geschwindigkeitsfortschritte machten. Heute scheint sich das umzukehren: Serielle Übertragungen im Mega- bis Gigabit-Bereich (Ethernet, USB, IEEE1394, S-ATA, PCIe), noch vor 10 Jahren undenkbar, scheinen jetzt ein Klacks zu sein.
Meine Vermutung ist, dass man bei derart hohen Übertragungsraten egal ob nun parallel oder seriell sehr hohe Frequenzen braucht - und die gut über viele Adern zu bekommen (parallel) dürfte einfacher sein, als über wenige (seriell). Gut, bei seriell müssen die Frequenzen noch etwas höher sein, aber offensichtlich fällt das weniger ins Gewicht, als die Aderzahl. Eigentlich müsste man mal jemanden fragen, der solche Dinge tatsächlich entwickelt.
Das Problem der Parallelübertragung ist wohl primär, eine identische Signallaufzeit auf allen Leitungen hinzukriegen. Das hat beim Druckerport und auch beim P-ATA-Anschluß mit PIO-Modus noch nicht wirklich gestört, aber je höher die Datenraten werden, desto störender wirken sich Laufzeitunterschiede auf die Symbolerkennung aus und vereiteln irgendwann eine weitere Steigerung der Datentransferrate - von den Kosten für mikrometergenau gefertigte Kabel und Steckverbinder ganz zu schweigen.
Die serielle Übertragung hat "nur" das Problem, dass sie deutlich höhere Frequenzen auf die Leitung gibt, also entsprechend Gegenmaßnahmen gegen Dämpfung ergreifen muß. Die Bits hingegen reisen wohlsortiert und immer passend erkennbar.
- Sven Rautenberg
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