Der Martin: Hast du es in der Hand, kaufst du es.

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Hi,

a.) dem Kunden den Artikel in die Hand drückte und dann darüber beraten habe.
b.) den Kunden beraten habe aber den Artikel dabei selbst in der Hand hielt.
Der Punkt a war zu fast 90% erfolgreich, der Kunde kaufte den Artikel.

dann gehöre ich wohl zu den restlichen 10%, denn ich nehme ein Produkt, das ich _möglicherweise_ kaufen möchte, _immer_ erstmal in die Hand (okay, bei Lebensmitteln nur eingeschränkt). Und dann ist es völlig logisch, dass ich mehr Produkte wieder ins Regal lege, als ich tatsächlich kaufe. Ob das nun bei Bekleidung, Elektronik, Haushaltswaren, Werkzeug oder Büchern ist, spielt keine Rolle, das Entscheidungsmuster ist immer dasselbe: Sehen, in die Hand nehmen, intensiv ansehen, und (meistens) wieder hinlegen.

Ich für meinen Teil lege Wert auf eine gute Beratung, vor Allem, wenn es sich um ein Produkt handelt, mit dem ich noch keinerlei praktische Erfahrung habe

Ich auch, aber leider haben viele Verkäufer nur oberflächlich Ahnung von dem, was sie verkaufen. Wenn ich nur dran denke, wie oft ich beim roten Blöd-Markt, den mati ja auch als Beispiel anführt, nur mit Mühe die Beherrschung wahren konnte angesichts des Blöd-Sinns, den mir der sogenannte Fachverkäufer da erzählte.

Okay, wenn ich selbst keine Ahnung habe, muss ich mich auf den Verkäufer verlassen können; wenn der aber auf konkrete Fragen von mir entweder gar keine oder nur eine ausweichende Antwort hat, zweifle ich doch an seiner Fachkompetenz und verzichte lieber auf eine Beratung.

Wenn ich ehrlich bin, finde ich es sehr beängstigend wie man ganz einfach die Kaufentscheidung zum positiven beeinflussen kann ohne dass es der Kunde merkt

Ich glaube, da wäre ich ein schwieriger Fall. ;-)

Gehe einfach einmal selbst durch einen Supermarkt, so wie _alle_ Kunden den durchlaufen. Am Ende stehst Du vor der Kasse, wo es gewöhnlich etwas dauert, Du schaust in die Regale neben Dir und: Achja, da stehen ja noch ein paar Kleinigkeiten, die noch in den Korb wandern

Nö. Die Sachen, die da in Kassennähe stehen, habe ich bis dahin entweder schon im Einkaufswagen (denn sie stehen ja meistens irgendwo anders nochmal, nur übersichtlicher), oder ich brauche sie nicht.

und wenn Du mal richtig Zeit hast, durchlaufe den Markt einmal genau andersherum, Du wirst wahrscheinlich viel weniger im Korb haben, als sonst.

Ganz sicher nicht. Aber ich werde länger brauchen, weil ich häufiger mit anderen Kunden kollidiere, die mir entgegenkommen. Ich kann das deswegen relativ sicher sagen, _weil_ ich die Runde oft in der Gegenrichtung oder auch in einem ganz anderen Zickzack-Kurs mache.

Schönen Abend noch,
 Martin

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Ich wollt', ich wär ein Teppich.
Dann könnte ich morgens liegenbleiben.