Thomas Binder: Automatische Vorschaltseite

Hallo,

es geht mir um die Seite www.schachbund.de - also die Seite des Deutschen Schachbundes. Eigentlich ist das eine informative und immer aktuelle Seite - eben so, wie man es von einem ausgewiesenen Sportverband erwartet.
Seit Jahresbeginn wird nun dieser Seite eine "Vorschaltseite" vorangestellt, auf der der Surfer entscheiden muss, ob er zur Seite des Deutschen Schachbundes will (was er ja eigentlich schon erklärt hat) oder zur Seite der Schacholympiade.
Die Schacholympiade ist der absolute Schach-Höhepunkt des Jahres und findet 2008 in Deutschland statt. Nach Auskunft des Webmasters soll mit der Vorschaltseite hierfür geworben werden und die Vorschaltseite bis zur Olympiade (November) erhalten bleiben.

Technisch ist es so realisiert, dass man die Vorschaltseite einmal pro Browsersession vorgesetzt bekommt und sie auch nicht durch Angabe des URL einer bestimmten Unterseite (also ein ganz klares Votum, wohin man eigentlich will) umgehen kann. Allerdings wird man im Falle einer genauen Zieladresse durch Klicken auf "Zur Webseite des DSB" direkt zu der angestrebten Zielseite geleitet.

Zu erwähnen ist vielleicht noch, dass der Schachbund selbst nicht Ausrichter der Olympiade ist und sondern "lediglich" in seiner allgemeinen Tätigkeit natürlich an deren Gelingen interessiert ist und sich davon positive Effekte (Mitgliederzuwachs, Popularisierung des Schachspiels) erhofft.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Wie bewertet ihr aus Sicht der Webkompetenz eine solche Vorschaltseite?
Ist das eine unangemessene Bevormundung des Besuchers oder ist es gerade noch akzeptabel?

Bin auf eure Meinungen gespannt.
Thomas Binder, Berlin

  1. Gutem Morgen,

    Vorschaltseiten finde ich nervig bis auf eine Ausnahme: Sprachauswahl.

    Viele Grüße,
    Hotte

    1. @@Horst:

      Vorschaltseiten finde ich nervig bis auf eine Ausnahme: […]

      Ich auch – OHNE Ausnahme.

      Sprachauswahl.

      Sollte ein Benutzer damit belastet werden? Nein!

      Seine bevorzugte(n) Sprache(n) ist (sind) schon in seinen Browsereinstellungen festgehalten. Diese werden beim HTTP-Request zum Server gesendet; dieser schickt das Dokument daraufhin in der gewünschten Sprachversion (sofern vorhanden) zurück – language negotiation. [When to use language negotiation, Apache: Content Negotiation]

      Beide Seiten übrigens selbst Beispiele dafür. Wenn Englisch in der Liste der bevorzugten Sprachen, Französisch jedoch nicht, oder wenn Englisch vor Französisch steht, dann wird der Inhalt englisch präsentiert. Steht Französisch, aber nicht Englisch in der Liste, bzw. Französisch vor Englisch, dann wird der Inhalt französisch präsentiert.

      Ein Beispiel, wo auch Deutsch mit im Spiel ist: Internationale und mehrsprachige Webseiten.

      Selbstverständlich muss der Nutzer die Sprache auch jederzeit selbst bestimmen können, wie es auf den angegebenen Seiten realisiert ist.

      Live long and prosper,
      Gunnar

      --
      „Das Internet ist ein großer Misthaufen, in dem man allerdings auch kleine Schätze und Perlen finden kann.“ (Joseph Weizenbaum)
      1. Hi Gunnar,

        interessant, so hab ich das bis jetzt noch gar nicht gesehen, danke!

        Viele Grüße,
        Hotte

  2. Wie bewertet ihr aus Sicht der Webkompetenz eine solche Vorschaltseite?
    Ist das eine unangemessene Bevormundung des Besuchers oder ist es gerade noch akzeptabel?

    Ich denke mal, dass man das dort nicht aus Sicht der "Webkompetenz" betrachtet, sondern das es einfach eine Art Werbung sein soll. Da es für die Besucher und sicher auch - wie du es auch beschrieben hast - für den Seitenbetreiber interessant ist, halte ich das für legitim, auch wenn es den einen oder anderen vielleicht stört.

    Besser wäre es aber, einfach ein aufälligen Hinweis auf den Seiten einzubauen, die Vorschaltseite macht in Punkto Aufmerksamkeit erregen nicht viel her.

    Struppi.

  3. Hellihello Thomas,

    Ist das eine unangemessene Bevormundung des Besuchers oder ist es gerade noch akzeptabel?

    Bin auf eure Meinungen gespannt.

    Lass mich mal raten: Dir gefällt es nicht (;-). Wie Struppi denke ich, man kann darüber streiten, ob dies die effizienteste Methode ist, das mutmaßliche Ziel zu erreichen. Ansonsten bleibt das aus meiner Sicht allein im Ermessen des Seitenbetreibers, sozusagen, ob ich mit giftgrün oder geilen Sprüchen oder einer Vorschaltseite Werbung machen möchte .... Dass neben Dir auch andere das nicht so gelungen finden, ist bestimmt auch ohne Frage.

    BTW: ich habe bisher immer auf iwin Schach gespielt. Es gefiel mir dort gut, weil die Zeit frei wählbar war, internationales Publikum (alle Kontinente), recht schlichtes Design. Die haben aber einfach die classic games dicht gemacht. Jetzt habe ich schacharena gefunden. Nichts gegen deutsch, aber international fand ich sehr spaßig, zudem kann ich in der Schacharena nicht "auffordern", auch kann ich nicht nach einem Spiel ein Rückspiel anbieten (nur während der laufenden Partie). Das JavaApplet von iwin (ehemals playsite) war auch fixer als die hiesige Javascriptvariante. Hättest Du noch einen Tipp, online timed-games international for free?

    Dank und Gruß auch aus der Stadt,

    frankx