Alexander (HH): Ethernet Stecker / RJ45

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Moin Moin!

Wäscheleine

... entsteht übrigens auch aus den besten Kabeln, wenn man Biegeradien nicht beachtet. Gerade Koax-Kabel (TV, Sat-TV) sind sehr empfindlich auf zu enge Bögen und Knicke, denn dort entstehen Reflexionen, Nichtlinearitäten und andere für HF sehr unangenehme Dinge. Ethernet-Kabel, insbesondere die steiferen Verlegekabel, sind davon ebenfalls betroffen. Richtig lustig wird es natürlich, wenn das Kabel immer wieder an der selben Stelle gequetscht oder geknickt wird und irgendwann der Draht bricht. Dann gibt es auch noch eine Stoßstelle, an der die HF richtig irre Sachen macht.

Ethernet-Kabel arbeiten heute (Fast Ethernet) in aller Regel mit 100 MHz bei einem Pegel von unter 1 V, das alte 10 MBit/s Ethernet über Twisted Pair immerhin mit 10 MHz. Und das über Kabel, die ursprünglich für analoge Telefonie mit Frequenzen bis zu 4 kHz gedacht waren. Zugegeben, Cat.5 ist keine Klingelleitung mehr, aber von einem vernünftigen Hochfrequenz-Kabel  ist Cat.5 auch noch ganz schön weit weg.

Gigabit Ethernet funktioniert überhaupt nur deshalb, weil man die Modulation deutlich aufgemotzt hat und von zwei auf vier Paare aufgerüstet hat. So bleibt die Signalfrequenz bei 250 MHz, was über edle Cat.5-Leitungen und über Cat.6 so gerade eben geht.

10 Gigabit Ethernet über Twisted Pair ist dermaßen sensibel, dass man Kabel mit Abstandhaltern, spezielle Kabelkanäle, extrem saubere Kabelführung, und andere Patch-Panels mit größeren Abständen zwischen den Buchsen braucht, außerdem spezielle Stecker. Die Media-Interface-Schaltungen entarten zu riesigen Monstern, die die Leitung erst einmal gründlich einmessen müssen -- und das bei schlappen 400 MHz Signalfrequenz, die Sat-Techniker noch fast als Gleichstrom ansehen. -- Artikel bei heise

Alexander

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