Tanja: Zeitverlust durch Proxy

Hi,

habe heute einmal eine Frage zu Proxies:
Ein Proxy kann ja z.B. durch sinnvolles Caching und sicherheitstechnische Aspekte, sofern es kein offener ist, vorteilhaft sein; doch dem gegenüber steht wohl der Zeitverlust dabei, nachdem die Verbindungen z.B. beim Surfen über eine Ecke mehr hergestellt werden.
Nun interessiert mich, ob es wirklich spürbar langsamer ist in folgendem Beispielfall:
Es gibt einen Server P mit ausgezeichneter Netzanbindung in einem Serverhouse. Dieser soll als transparenter Proxy dienen.
Er bedient lediglich eine Hand voll Client Rechner, die mit DSL logischer Weise mit P verbunden sind und über diesen dann die Verbindung zu Internetseiten usw. herstellen.
Wie groß, wenn man die Frage so stellen kann, ist der zusätzliche zeitliche Aufwand, der durch diese Konstellation in etwa entsteht?
Oder gibt es irgendwelche Statistiken oder Tests, die derartiges erfasst haben. Denn die nächste Frage wäre dann ja, wie es sich dann verhält, wenn die Verbindung z.B. zwischen DE und USA (P) stattfindet und von dort aus dann US-Seiten aufgerufen würden...

Danke für Infos

  1. Hallo!

    Wie groß, wenn man die Frage so stellen kann, ist der zusätzliche zeitliche Aufwand, der durch diese Konstellation in etwa entsteht?

    Ich hab so eine Konstellation und kann dir meine Erfahrungswerte nennen.
    Büro in Wien -> Proxy Server in Rechenzentrum in Deutschland und die Verbindung dorthin erfolgt über einen SSH Tunnel.
    Beim normalen Internetsurfen (Zeitunglesen, Foren, ...) erkenne ich keinerlei Verzögerungen. Beim Download größerer Datenmengen schalte ich den Proxy ab.

    mfg
      frafu

    1. 你好 FraFu,

      Beim Download größerer Datenmengen schalte ich den Proxy ab.

      Beim Download größerer Datenmengen fällt die Verschlüsselung auch stärker ins Gewicht: die zu übertragende Datenmenge wächst ja durch die Verschlüsselung.

      再见,
       克里斯蒂安

      --
      Bauer sucht Frau! | Ich bin ja eigentlich kein Serien-Junkie…
      Sich erinnern bedeutet, aus einer Erfahrung nicht ausreichend gelernt zu haben.
      http://wwwtech.de/
  2. Moin!

    Wie groß, wenn man die Frage so stellen kann, ist der zusätzliche zeitliche Aufwand, der durch diese Konstellation in etwa entsteht?

    Ich denke, der Zeitverlust dürfte sich im Rahmen folgender Gleichung bewegen:

    Ping-Zeit von Browser zum Ziel direkt
    verglichen mit
    Ping-Zeit vom Browser zum Proxy plus Verarbeitungszeit im Proxy plus Ping-Zeit vom Proxy zum Ziel

    Da anzunehmen ist, dass sowohl Proxy als auch Ziel angemessen an das Internet angebunden sind, fällt die Ping-Zeit zwischen Proxy und Ziel nicht ins Gewicht (Werte deutlich kleiner als 10 Millisekunden). Ebenfalls ist die Bandbreite der Strecke zwischen Proxy und Ziel sicher nicht limitierend im Vergleich zur Anbindung des Browsers ans Internet.

    Die Verarbeitungszeit dürfte ebenfalls als äußerst gering einzustufen sein, zumindest bei einem nicht komplett überlasteten Server.

    Somit bleibt unter dem Strich zwar eine theoretische, aber praktisch nicht merkliche Verzögerung durch den Proxy.

    Oder gibt es irgendwelche Statistiken oder Tests, die derartiges erfasst haben. Denn die nächste Frage wäre dann ja, wie es sich dann verhält, wenn die Verbindung z.B. zwischen DE und USA (P) stattfindet und von dort aus dann US-Seiten aufgerufen würden...

    Die zusätzliche Wartezeit durch den Proxy dürfte sich im Verhältnis zur Gesamtzeit dort noch viel weniger bemerkbar machen. Seiten aus den USA abzurufen bedeutet aufgrund der notwendigen Kabellängen und zusätzlichen Netzwerk-Hops ja sowieso schon eine höhere Latenz. Egal ob der Proxy nun browser-nah oder server-nah aufgestellt ist: Die zusätzliche geringe Latenz wird sich praktisch nicht bemerkbar machen.

    - Sven Rautenberg

    --
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