Christoph Schnauß: Spaß mit SUSE

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hallo,

das waren jetzt drei Nachfragen der Reihe nach, ich fange mal mit der ältesten an:

Ähm du hast doch Einblick in meinen User-Agent-String oder?^^

Nur dann, wenn du eine _meiner_ Adressen besuchst.

Im Moment häng ich aber schon bei der Installation des Apache.
Klar (war zu erwarten). Wo denn da?
Wie gesagt (gefragt), wo stell ich Expertenmodus ein und wo finde ich den Apache?

Möglicherweise war ich da ein bißchen vorschnell - und ich habe im Augenblick keine SUSE laufen. Den "Expertenmodus" gibt es auf jeden Fall im runlevel-Editor in YaST, und den mußt du sowieso aufrufen, um Apache als Dienst gleich bei Rechnerstart ebenfalls starten zu können. Also etwas präziser: überall dort, wo dir YaST von allein einen solchen Expertenmodus anbietet, solltest du ihn nutzen.

beim ändern der Auflösung hat es auf Anhieb geklappt wie du es beschrieben hattest. Ich hätte wohl nie das sax2 gefunden.

Sowas lernst du im Lauf der Zeit, wenn du dich häufiger mit der SUSE beschäftigst.

Sorry, ich hab mich wieder bisschen deppern angestellt.
Hab alles gefunden. Apache ist bereits installiert, MySQL und PHP auch.

Schön, aber ...

Hm.. bedeutet das, dass das alles bereits läuft? Nein, ich kann keine PHP-Skripte ausführen.

Nein, kannst du natürlich nicht. Um zu überprüfen, ob dein Apache bereits "läuft", solltest du erstmal im Browser "http://localhost" aufrufen. Könnte danebengehen - falls das so ist, gibst du im Terminal ein "httpd2 -k start". Wenn das auch nicht funktioniert oder eine Fehlermeldung zurückgibt, bedeutet das, daß dein ganzes System noch nicht weiß, daß der Apache jetzt im "Pfad" zu finden ist. Dann mußt du ihn mit "/usr/sbin/httpd2 -k start" eben starten und nochmal im Browser nachschauen.

Die Einbindung von PHP in den Apache ist grade bei der SUSE komplizierter. Jetzt brauchst du tatsächlich in YaST den "Editor für /etc/sysconfig".  Dort mußt du von Hand eintragen, daß mod_php5 eingebunden, das heißt, in deine Apache-Modulliste übernommen werden soll. Leider kann man in der SUSE die Liste mit den "LoadModule"-Anweisungen nicht von Hand im Editor festlegen, die wird bei jedem Rechner- oder Serverstart neu generiert. Und danach mußt du selbstverständlich deinen Apache neu starten.

Also ich habe den Apache wie im Handbuch beschrieben gestartet.
Wenn ich localhost aufrufe, bekomme ich einen "Error 403 - Access forbidden!".

Nunja ... die SUSE machts halt kompliziert. Schau dir erstmal in Ruhe an, was du unter /etc/apache2 alles für Konfigurationsschnipsel findest. Im wesentlichen entspricht das immer noch dem, was ich in meinem alten Artikel beschrieben habe.

Liegt im htdocs-Verzeichniss standardmäßig eine .htaccess?

Nein. Aber vermutlich hast du vergessen, auch noch "apache2-example-sites" (oder so ähnlich) über YaST zu installieren. Hol das nach.

Und im Handbuch steht: "Um Ihren Webserver mit YaST zu konfigurieren, starten Sie YaST und wählen Sie Netzwerkdienste+HTTP-Server. Wenn Sie dieses Modul zum ersten Mal starten, wird der HTTP-Server-Wizard geöffnet.(...)"
In meinem YaST gibt es aber kein "Netzwerkdienste+HTTP-Server". Was läuft hier falsch?

Was falsch läuft, ist dein Verständnis des Handbuchs. Manche Texpassagen sind leider nicht mehr mit der aktuellen SUSE kompatibel, was bestimmte "Namen" angeht. Es heißt schon seit längerem nicht mehr "Netzwerkdienste", sondern es heißt "Editor für /etc/sysconfig-Dateien", darin allerdings gibt es einen Absatz "Netzwerkdienste". Am besten ist für dich: sei nicht so ungeduldig. Es ist ein für dich völlig neues System, das sich gegenüber anderen Linux-Systemen auch noch durch bestimmte sehr ärgerliche Eigenarten auszeichnet. Beschäftige dich zunächst erst einmal zwei Tage lang mit YaST.

YaST tut im wesentlichen auch nichts anderes, als Konfigurationsdateien und Scripts unterhalb von /etc neu zu schreiben. Wenn du genau weißt, welche es sind, kannst du auch dazu übergehen, diese Konfigurationsdateien bzw. Scripts im Texteditor zu bearbeiten. Aber Vorsicht: bei SUSE läuft es manchmal so, daß ein Startscript aus /etc/init.d erst irgendwas aus /lib oder ähnlichen Orten aufruft, das dann erst die unter /etc abgelegten Scripts und Konfigurationsdateien generiert.

Und mir ist es jetzt zu spät, hier weiter ins Detail zu gehen. Aber vielleicht beginnst du langsam zu verstehen, weshalb etliche Forumsmitglieder gegenüber SUSE deutliche Vorbehalte äußern.

Grüße aus Berlin

Christoph S.

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