Ilja: Datensschutz, Post

yo,

habe heute mich wieder mal über die post geärgert. habe ein buch bei amazon bestellt, DHL liefert natürlich immer zu zeiten, wenn man arbeitet, es sei den, man bezahlt extra. also hin zur poststelle, halbe stunde anstehen, um endlich das buch zu bekommen.

dass sie den bestellschein sehen wollen ok, das sie meinen ausweis sehen wollen, auch ok. aber dass sie eine personalausweis-nummer in ihre datenbank schreiben, das finde ich nicht mehr ok. ich überlege nun, ob es da möglichkeiten gibt, dagegen vorzuegehen. deshalb meine frage, welche rechtlichen möglichkeiten hat man, bzw. erst einmal die frage, ist es rechtens von seiten der post, meine daten in ihr system aufnehmen zu dürfen ?

Ilja

  1. Hello,

    habe heute mich wieder mal über die post geärgert. habe ein buch bei amazon bestellt, DHL liefert natürlich immer zu zeiten, wenn man arbeitet, es sei den, man bezahlt extra. also hin zur poststelle, halbe stunde anstehen, um endlich das buch zu bekommen.

    den Teil habe ich mir abgewöhnt, zumal bei mir im Ort gerade gar keine Post ist, weil der Pächter der Tankstelle, die den Paketshop betrieben hat, nicht mehr da ist. Ein neuer Vertrag ist noch nicht in Sicht. Ganz davon abgesehen, dass ich bei der Packstation auch nach Feierabend vorbei fahren kann.

    MfG
    Rouven

    --
    -------------------
    sh:| fo:} ch:? rl:( br:& n4:{ ie:| mo:} va:) js:| de:] zu:| fl:( ss:) ls:& (SelfCode)
    There's no such thing as a free lunch  --  Milton Friedman
  2. Hi Ilja,

    also ob das rechtens ist weis ich nicht. Allerdings habe ich bisher noch nie meine Nummer dort hinterlassen müssen. Die schauen einmal auf meinen Ausweis und wollen dann den Zettel sehen, dass wars.

    Warum hast du nicht gefragt was die mit deiner Nummer wollen? Vllt. ist das neu, allerdings habe ich vor ca. 4 Wochen was bei der Post abgeholt, muss also sehr neu sein.

    Grüße, Chrisi

    1. Hallo,

      Die schauen einmal auf meinen Ausweis und wollen dann den Zettel sehen, dass wars.

      "nur einmal draufgucken" tun sie dann, wenn sie die Sendung auch ohne Ausweis heruasgeben dürften: Für Päckchen oder Warensendungen musst du zum Beispiel nicht unterschreiben; manchmal wollen sie zur Sicherheit aber trotzdem den Ausweis sehen. Dann lassen sie's tatsächlich mit einem flüchtigen Blick gut sein. Bei Paketen dagegen *müssen* sie den Ausweis kontrollieren, und tragen auch die Nummer in das Formular ein, auf dem du dann unterschreibst, dass du das Paket erhalten hast.

      Den Abholzettel brauchen sie dagegen nicht, das ist nur ein entbehrliches Hilfsmittel. Du kannst auch einfach hingehen und sagen, dass der Zusteller gestern ein Paket nicht zustellen konnte und dass du das nun abholen wolltest. Dann fragen sie halt nochmal nach dem Namen und der Hausnummer (denn danach werden die gelagerten Pakete sortiert), und gut is'.

      Warum hast du nicht gefragt was die mit deiner Nummer wollen? Vllt. ist das neu, allerdings habe ich vor ca. 4 Wochen was bei der Post abgeholt, muss also sehr neu sein.

      Nein, das ist schon seit vielen Jahren so.

      So long,
       Martin

      --
      Programmierer (m), seltener auch ~in (w):
      Irdische, i.a. humanoide Lebensform, die in einem komplizierten biochemischen Prozess Kaffee, Cola und Pizza in maschinenlesbaren Programmcode umwandelt.
      P~ bilden gelegentlich mit ihresgleichen kleine Gruppen, sogenannte Communities, sind aber ansonsten meist scheue Einzelgänger.
      P~ sind vorwiegend nachtaktiv und ohne technische Hilfsmittel nur eingeschränkt lebensfähig.
  3. Hallo,

    habe heute mich wieder mal über die post geärgert. habe ein buch bei amazon bestellt, DHL liefert natürlich immer zu zeiten, wenn man arbeitet, es sei den, man bezahlt extra. also hin zur poststelle, halbe stunde anstehen, um endlich das buch zu bekommen.

    dann sei froh, dass amazon nicht mit Hermes oder gar DPD ausliefert, da wird's erst richtig nervig. Nee, mit Post/DHL ist das IMHO schon am besten: Dann habe ich halt die "rote Karte" im Briefkasten, und kann dann zur Post gehen und die Sendung abholen, wenn ich Zeit dafür habe. Ich finde das wesentlich bequemer und stressfreier als das Hick-Hack vieler anderer Zustelldienste.
    Aber das war ja gar nicht das Thema. ;-)

    dass sie den bestellschein sehen wollen ok

    Nö. Das geht die eigentlich einen Dreck an: Der Post liegt eine Sendung vor, die an dich adressiert ist und die sie dir gefälligst auszuhändigen haben. Ob du irgendwas bestellt hast oder nicht, ist völlig uninteressant.

    das sie meinen ausweis sehen wollen, auch ok.

    Ja. Schließlich müssen sie sicherstellen, dass sie die Sendung auch an den richtigen Empfänger zustellen. Wenn sie bei dir zuhause klingeln und dir das Paket zustellen, gehen sie aufgrund der richtigen Adresse davon aus, dass du der rechtmäßige Empfänger bist, ohne sich dessen zu vergewissern. Man könnte sich darüber streiten, ob der Zusteller sich nicht auch in diesem Fall den Ausweis zeigen lassen müsste.

    aber dass sie eine personalausweis-nummer in ihre datenbank schreiben, das finde ich nicht mehr ok.

    Hmm, da kann man drüber diskutieren. Okay, für die korrekte Abwicklung wäre es nicht notwendig, dass deine Ausweisnummer erfasst und gespeichert wird. Die machen es vermutlich, um den Angestellten am Schalter abzusichern: Wenn der die korrekte Ausweisnummer eingetragen hat, kann man ihm nicht mehr vorwerfen, er hätte die Sendung eigenmächtig an einen Unbefugten herausgegeben (er hat auch die Möglichkeit, "persönlich bekannt" einzutragen und auf den Ausweis zu verzichten; so geht es mir bei der Post meistens).
    Andererseits müsste die Post in solchen Fällen eigentlich darauf hinweisen, dass hier persönliche Daten erfasst werden, und müsste eine entsprechende Datenschutz- oder Vertraulichkeitserklärung vorlegen.

    ich überlege nun, ob es da möglichkeiten gibt, dagegen vorzuegehen. deshalb meine frage, welche rechtlichen möglichkeiten hat man, bzw. erst einmal die frage, ist es rechtens von seiten der post, meine daten in ihr system aufnehmen zu dürfen ?

    Das kommt darauf an, wie die Post argumentiert. Im Bundesdatenschutzgesetz heißt es, frei formuliert, dass die Erfassung und Speicherung von persönlichen Daten zulässig ist, soweit dies zur Erfüllung einer konkreten Aufgabe erforderlich ist. Wenn die das nun für erforderlich halten, wäre die Gegenposition interessant.

    Solltest du dich entscheiden, den Fall tatsächlich zu verfolgen, würden mich deine Erfahrungen brennend interessieren. Ich würde mir aber nur sehr geringe Chancen ausmalen.

    So long,
     Martin

    --
    Gültig sind Frauen ab 16, wohlgeformt ab 160 Pfund.
      (Gunnar Bittersmann)
    1. yo,

      Solltest du dich entscheiden, den Fall tatsächlich zu verfolgen, würden mich deine Erfahrungen brennend interessieren. Ich würde mir aber nur sehr geringe Chancen ausmalen.

      ich bin ja gerade dabei, das zu sondieren und suche hier rat dafür, bevor ich dagegen vorgehe. wenn ich chancenlos bin, dann werde ich  zwar mit den zähnen knirschen, aber ich bin nicht fanatisch. aber das letzte urteil der bundesrichter macht mir ein wenig mut, hat mich gefreut, dass schäuble einen dämpfer bekommen hat....

      Ilja

    2. Hallo

      ... Nee, mit Post/DHL ist das IMHO schon am besten: Dann habe ich halt die "rote Karte" im Briefkasten, und kann dann zur Post gehen und die Sendung abholen, wenn ich Zeit dafür habe.

      Wenn sie bei dir zuhause klingeln und dir das Paket zustellen, gehen sie aufgrund der richtigen Adresse davon aus, dass du der rechtmäßige Empfänger bist, ohne sich dessen zu vergewissern.

      Mann, hast du das gut. In Berlin bekommt man die "Wir-haben-Sie-nicht-angetroffen-Karte" _immer_, egal, ob man zuhause ist oder nicht. Dann darf man sich in eines der (für eine Großstadt) weit entfernten Postämter begeben, um sein Paket nach einer halben Stunde Anstehen in Empfang zu nehmen. Wenn es, wie ich vor einigen Jahren selbst erlebt habe, ganz überraschend kommt, bekommt man dann noch eine weitere Sendung ausgehändigt, die dort seit einer Woche rumoxidierte und in den nächsten Tagen an den Absender zurückgegangen wäre, ohne dass man als Empfänger von deren Existenz überhaupt informiert worden wäre.

      Soweit zu den arg unterschiedlichen Erfahrungen mit der Post (wie auch immer sie oder ihre Betriebsteile heißen).

      Tschö, Auge

      --
      Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber es unmöglich ist zu schweigen.
      (Victor Hugo)
      Veranstaltungsdatenbank Vdb 0.2
  4. Hallo Ilja,

    erst einmal die frage, ist es rechtens von seiten der post, meine daten in ihr system aufnehmen zu dürfen?

    Sie dürfen die Daten speichern, wenn sie die zur Abwicklung des Auftrags benötigen. Wahrscheinlich müssen sie im Zweifel (bei manchen Sendungen) nachweißen können, dass sie das korrekt zugestellt haben. In der Personalausweisnummer steht ja nicht viel drin an Information, von daher finde ich das nicht besonders kritisch. Wer das Paket bekommt, wissen sie doch sowieso schon.
    Die einzige interessante Frage ist, wie lang sie diese Information speichern. Wenn Du nichts besseres zu tun hast, kannst Du das ja mal herausfinden ;-) Die Zeit die sie das tun müssen und dürfen ist sicher begrenzt.

    Grüße

    Daniel

    1. yo,

      Sie dürfen die Daten speichern, wenn sie die zur Abwicklung des Auftrags benötigen.

      und genau da habe ich meine zweifel. beim abliefern an der haustür speichern sie meine ausweisnummer auch nicht. dass sie mich mit dem ausweis identifizieren wollen, das ist klar. aber speichern muss meiner meinung nach nicht sein. wenn sie sich absichern wollen, können sie mir auch einen beleg austellen, den ich dann aufbewahren muss, wenn ich beschwerden habe, so wie auch den bon/rechnung, den ich bekomme, wenn ich eine ware kaufe. damit können sie genauso beweisen, dass die zustellung korrekt abgewickelt wurde.

      In der Personalausweisnummer steht ja nicht viel drin an Information, von daher finde ich das nicht besonders kritisch.

      ich sehe solche aussagen kritisch, die argumentation, es ist ja nicht so schlimm, steht ja nichts drinne kann ich nicht nachvollziehen.

      Die einzige interessante Frage ist, wie lang sie diese Information speichern. Wenn Du nichts besseres zu tun hast, kannst Du das ja mal herausfinden ;-) Die Zeit die sie das tun müssen und dürfen ist sicher begrenzt.

      der mann am schalter meinte ein halbes jahr, war sich aber nicht sicher. ich fand es schon dreisst, dass er nicht nur meinen ausweis sehen wollte, sondern ohne etwas zu sagen, gleich die nummer in das system eingab.

      Ilja

      1. Hallo Ilja,

        wenn sie sich absichern wollen, können sie mir auch einen beleg austellen, den ich dann aufbewahren muss, wenn ich beschwerden habe, so wie auch den bon/rechnung, den ich bekomme, wenn ich eine ware kaufe. damit können sie genauso beweisen, dass die zustellung korrekt abgewickelt wurde.

        Mit etwas, was sie Dir gegeben haben, können sie gar nichts beweisen. Wenn Du hingehst und das Paket nochmal abholen willst und es ist weg müssen sie irgendwie feststellen können, dass das an jemanden abgegeben wurde. Wenn sie es zustellen wollen sie ja meist auch den Namen und eine Unterschrift.

        ich sehe solche aussagen kritisch, die argumentation, es ist ja nicht so schlimm, steht ja nichts drinne kann ich nicht nachvollziehen.

        Naja es ist doch entscheidend, welche Information sie zusätzlich speichern. Sie haben ohnehin die Adresse und den Namen zu einer Sendung, durch die Personalausweisnummer ändert sich da nicht viel und es wäre auch keine weitere Art der Überwachung möglich.

        der mann am schalter meinte ein halbes jahr, war sich aber nicht sicher.

        Du kannst ja Auskunft darüber verlangen und löschen lassen kannst Du die Information auch.

        Warum sie die Nummer brauchen, ist mir auch nicht so recht klar. Adresse und Name abzugleichen sollte ja ausreichen. Wahrscheinlich hält man das einfach für einen praktikablen Weg zu speichern, wer die Sendung abgeholt hat.

        Grüße

        Daniel

  5. habe heute mich wieder mal über die post geärgert. habe ein buch bei amazon bestellt, DHL liefert natürlich immer zu zeiten, wenn man arbeitet,

    Wann sollten sie sonst liefern? Der Postheini muss doch auch mal Feierabend haben. Immerhin liefert die Post auch Sonnabends, das macht sonst keiner.

    es sei den, man bezahlt extra. also hin zur poststelle, halbe stunde anstehen, um endlich das buch zu bekommen.

    Bei uns bimmelt der gute Mann immer bei ein, zwei Nachbarn, bevor er weiterzieht - deshalb lasse ich wenn irgend möglich immer per DHL liefern. Solche Unterschiede kann's geben.

    Aber davon abgesehen: Ich meine mich zu entsinnen, dass man auf den roten Karten bzw. telefonisch eine neue Zustellung veranlassen kann (ohne Extrakosten) und dies auch bei Nachbarn.
    Du könntest auch selbst beim Versand eine Lieferadresse angeben, falls du in deinem Ort irgendjemanden kennst, der halbwegs vertrauenswürdig ist ;) Oder du bestellst nur jeweils einen Tag, bevor du frei hast. Weiterhin stellt die Post immer mehr Postboxen auf, Postfächer für Pakete. Und wenn du deine Bücher im Buchladen kaufst bzw. bestellst, kannst du den Abholzeitpunkt selbst bestimmen. Und wegen der Preisbindung kosten sie auch nicht mehr als bei [Buchversand].

    Ergo: Unnötig geärgert.

    aber dass sie eine personalausweis-nummer in ihre datenbank schreiben, das finde ich nicht mehr ok.

    ist es rechtens von seiten der post, meine daten in ihr system aufnehmen zu dürfen?

    Hast du am Schalter gesagt, dass du das nicht möchtest? Wende dich besser an den Datenschutzbeauftragten deines Landes.

    1. Hallo,

      DHL liefert natürlich immer zu zeiten, wenn man arbeitet,
      Wann sollten sie sonst liefern? Der Postheini muss doch auch mal Feierabend haben.

      stimmt. ;-)

      Immerhin liefert die Post auch Sonnabends, das macht sonst keiner.

      Doch: Der Hermes-Zusteller hat mich auch schon ab und zu am Samstagmorgen um halb zehn aus dem Bett geklingelt.

      Bei uns bimmelt der gute Mann immer bei ein, zwei Nachbarn, bevor er weiterzieht - deshalb lasse ich wenn irgend möglich immer per DHL liefern.

      Das ist hier auch der Normalfall. Und erst, wenn niemand da ist, der das Paket annehmen könnte, ziehen sie wieder ab und hinterlassen die "rote Karte" im Briefkasten.
      Anders bei DPD: Die schmeißen das Paket auch einfach draußen vor die Haustür, wenn keiner aufmacht. Und kritzeln selbst irgendwelche unleserlichen Hieroglyphen in ihr Quittungsgerät.

      Aber davon abgesehen: Ich meine mich zu entsinnen, dass man auf den roten Karten bzw. telefonisch eine neue Zustellung veranlassen kann (ohne Extrakosten) und dies auch bei Nachbarn.

      Auch beim Nachbarn? Das weiß ich nicht. Aber eine erneute Zustellung ohne Zusatzkosten stimmt. Nur die findet dann auch wieder mittags statt, wenn man als Berufstätiger nicht zuhause ist; insofern ist es nutzlos. Und selbst wenn das mit den Nachbarn stimmt - ich weiß ja auch nicht im Voraus, wer von denen gerade da ist, wenn der Paketbote vorbeizukommen gedenkt. Den Zeitpunkt kann man ja nicht vorhersehen: Hier kommt der Zusteller mal morgens um zehn, manchmal auch erst nachmittags um drei.

      Du könntest auch selbst beim Versand eine Lieferadresse angeben, falls du in deinem Ort irgendjemanden kennst, der halbwegs vertrauenswürdig ist ;)

      Du kannst auch mit der Post einen sogenannten Ablagevertrag (im Postjargon auch Garagenvertrag) abschließen. Damit ermächtigst du den Zusteller, ein Paket ohne Quittung an einer Stelle abzulegen, die dir genehm und sicher genug erscheint.
      An meinem früheren Wohnort hatte ich so eine Vereinbarung: Da durfte der Paketbote seine Sendungen in einem kleinen Gewächshaus im Garten meines Vermieters nebenan ablegen. Prima Sache!

      Und wenn du deine Bücher im Buchladen kaufst bzw. bestellst, kannst du den Abholzeitpunkt selbst bestimmen.

      Nicht nur das: Du kannst sie auch vorher in die Hand nehmen und meist in einem ausliegenden Exemplar blättern, und vermeidest so Enttäuschungen, wenn du nach der Lieferung feststellst, dass du dir das Buch etwas anders vorgestellt hast.

      Hast du am Schalter gesagt, dass du das nicht möchtest? Wende dich besser an den Datenschutzbeauftragten deines Landes.

      Sehr guter Punkt! Werde ich demnächst mal versuchen.

      So long,
       Martin

      --
      Niemand ist überflüssig: Er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.