gary: Seriöse Mail?

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Hi ChrisB,

Aber wenn schneller Gewinn versprochen wird, setzt ja bekanntlich bei vielen Zeitgenossen das Hirn schneller aus, als das Licht schnell ist ...

*LOL*

Wieso das?
Die Bank sagt, "melde dich auf unserer Seite mit den dir anvertrauten Login-Daten an, damit wir wissen, dass du auch wirklich du bist - dann koennen wir darueber Geschaefte machen oder du deine Transaktionen abwickeln".
Die Bank sagt nicht, sei so daemlich und falle auf jede nachgemachte Seite rein, und schick darueber deine geheimen Logindaten und 'ne handvoll TANs nach Russland oder China.

Klar, da hast du eindeutig recht. Nur könnte man heutzutage sicherlich Systeme entwickeln, die wesentlich sicherer sind als die momentane Praxis.

Und was soll das bringen?
Russki hat das in ein paar Tagen gesammelte Geld schon laengst abgehoben, und ist ueber alle Berge - Rubel-nicht-mehr-da-sein.

In Deutschland muss _jeder_ der ein Konto eröffnet, einen gültigen Ausweis vorzeigen und der wird meist sogar kopiert und archiviert.

Oder Einfach ausgedrückt: Der Phisher ist der Dieb. Der letzte Kontobesitzer, der das Geld abhebt ist mitschuld und Erstattungspflichtig.

Aber nicht mehr greifbar ...

Hat die (Russische) Bank die Identität des Kontobesitzers bei der Eröffnung des Kontos festgestellt, ist der, notfalls auch über Interpol, sehr wohl greifbar. Macht die (Russische) Bank das nicht ordenlich, würde ich als (D) Bankhaus keine Geschäfte mehr mit denen tätigen. Es sei denn, sie profitiert irgendwie davon ;-)

Doch, wenn er leichtglauebig oder gar boesglaeubig mitgemacht hat - dann ist er ein Mittaeter.

Es gibt ja auch unwissende Mittäter: Ein Mann überfällt eine Bank und steigt in ein Taxi. Taxifahrer weiss nichts vom Überfall und transportiert den Räuber ohne was zu ahnen vom Ort des Verbrechens weg in die Freiheit. Willst du hier den Taxifahrer "verknacken"?

(Das ist ein vergleichbarer Sachverhalt, als wenn ich um die Ecke ein halbes Dutzend "vom Lastwagen gefallener" neuwertiger Laptops kaufe ...)

Hmmm, das ist ein sehr praxisnaher Vergleich, und deshalb sicher eine bekannte Masche. Nur wird ja ein Kunde nicht beruflich zum Notebook-Kauf auf die Autobahnraststätte geschickt, sondern viel mehr dort angesprochen. Bei dieser Finanzvermittlungsaktion geht aber dein "Mittäter" davon aus, dass er ein angestellter ist und dieser Vorgang zum normalen Geschäftsablauf gehört.

Natürlich bleibt Diebesgut, Diebesgut. Deshalb Provision zurück. Der Rest nicht, dass hat die Bank verbockt, wenn sie nicht in der Lage ist zu ermitteln, wer sich hinter einem Konto verbirgt. Es ist nicht Recht, diese Last auch noch dem "Mitarbeiter" anzulasten.

Der sollte vermutlich eher froh sein, wenn sie ihn nicht vielleicht auch noch wegen (versuchter, falls es den Tatbestand gibt) Steuerhinterziehung dranzukriegen versuchen - oder glaubst du, der haette seinen netten "Nebenverdienst" gemeldet?

Das steht freilich auf einem anderen Blatt - aber du hast wahrscheinlich recht, dass der Herr das versäumt hätte - bei Abgaben an das Finanzamt werden ja bekanntlich selbst sehr gute Buchhalter doch plötzlich senil ;-)

Viele Grüsse gary