Hi,
Klar, da hast du eindeutig recht. Nur könnte man heutzutage sicherlich Systeme entwickeln, die wesentlich sicherer sind als die momentane Praxis.
Hat man ja schon, bspw. in dem man dem Kunden eine kleine zusaetzliche Karte mit Chip drauf in die Hand gibt, die eindeutige, zeitabhaengige Tokens generiert, mit denen der Login auf der Onlinebanking-Seite erfolgen kann.
Wird nur von der breiten Masse wohl kaum akzeptiert, weil "zu kompliziert". ("Da muss ich das Kaertchen ja immer mit mir rumtragen, wenn ich mal eben von unterwegs ...")
In Deutschland muss _jeder_ der ein Konto eröffnet, einen gültigen Ausweis vorzeigen und der wird meist sogar kopiert und archiviert.
Da vielleicht auch - aber wie schnell ist ein russischer Ausweis gefaelscht? (Ich weiss es nicht - aber im Bereich der organsierten Kriminalitaet treibt sich da sicher einiges an Volk rum, was frueher mal beim KGB war, etc.)
Und wuerde eine deutsche Bank eine halbwegs gut gemachte Faelschung erkennen?
Hat die (Russische) Bank die Identität des Kontobesitzers bei der Eröffnung des Kontos festgestellt, ist der, notfalls auch über Interpol, sehr wohl greifbar.
Na ja, Russland ist gross ...
Auch Interpol muss jemanden erst mal in die Finger kriegen; und in Russland kannst du einen Polizisten vermutlich auch heute noch mit ein paar groesseren Scheinchen leichter ueberreden, dich wieder laufen zu lassen, als hierzulande.
Macht die (Russische) Bank das nicht ordenlich, würde ich als (D) Bankhaus keine Geschäfte mehr mit denen tätigen.
Leicht gesagt - *deine* (Geschaefts-)Kunden wollen aber vielleicht, sagst du denen dann einfach "nicht mit uns, sorry" ...?
Es gibt ja auch unwissende Mittäter: Ein Mann überfällt eine Bank und steigt in ein Taxi. Taxifahrer weiss nichts vom Überfall und transportiert den Räuber ohne was zu ahnen vom Ort des Verbrechens weg in die Freiheit. Willst du hier den Taxifahrer "verknacken"?
Natuerlich nicht.
Bei dem sehe ich aber auch keine direkte Beteiligung an der Tat. Und als Taxifahrer muss ich auch nicht davon ausgehen, dass der Transport von Personen, den ich anbiete, in irgendeiner Weise mit dem Gesetz kollidieren duerfte. (Gut, wenn der Fahrgast meint, "hey Kumpel, fuer dich ist ein Tausender extra drin, wenn du die Bullen hinter uns abhaengst!" - dann sollte ich vielleicht misstrauisch werden. Ob ich dann in der Lage allerdings noch den Helden spiele, ist wieder 'ne andere Frage ...)
Hmmm, das ist ein sehr praxisnaher Vergleich, und deshalb sicher eine bekannte Masche. Nur wird ja ein Kunde nicht beruflich zum Notebook-Kauf auf die Autobahnraststätte geschickt, sondern viel mehr dort angesprochen. Bei dieser Finanzvermittlungsaktion geht aber dein "Mittäter" davon aus, dass er ein angestellter ist und dieser Vorgang zum normalen Geschäftsablauf gehört.
*Wenn* dein Chef dich zur Autobahnraststaette schicken wuerde, um dort fuer die Firma neue Laptops "vom Laster" zu kaufen - muesstest du dann nicht trotzdem irgendwie misstrauisch werden?
Natürlich bleibt Diebesgut, Diebesgut. Deshalb Provision zurück. Der Rest nicht, dass hat die Bank verbockt, wenn sie nicht in der Lage ist zu ermitteln, wer sich hinter einem Konto verbirgt.
Ich gehe davon aus, dass sie das im Rahmen ihrer Moeglichkeit durchaus macht - auch wenn sie bei einem gut gefaelschten Pass wenig Chancen hat, diesen zu erkennen. In dem Fall waere die Bank jetzt mindestens genauso "unschuldig" wie dein "Finanzmitarbeiter" in D.
Dass Kunden Bankkonten eroeffnen, ist aber ein durchaus normaler Vorgang. Fuer andere Ueberweisungen ins Ausland zu taetigen, ueber das eigene Privatkonto(!), eigentlich eher weniger. Und in den Medien war das Thema auch schon oefters - da koennte unser Opi durchaus von gehoert haben, wenn er sich ein bisschen informiert haette. Und mit etwas gesundem Menschenverstand haette ihm diese "Geschaeftstaetigkeit" m.E. auch so "spanisch" vorkommen muessen ...
MfG ChrisB