Bei Programmen spielt Schöpfungshöhe keine Rolle.
Das Wort "Schöpfungshöhe" kommt im UrhG ohnehin nirgens vor ...
Ich weiß.
... von einem Werk wird hingegen gefordert, dass sie "persönliche, geistige Schöpfungen" darstellen.
Richtig, aber nicht nur das.
Dies gilt auch für Computerprogramme.
Auch richtig, falls Du meinst, auch von Computerprogramme wird gefordert dass sie "persönliche, geistige Schöpfungen" darstellen.
Damit ist ein Werk eben schutzfähig, wenn dafür eine gewisse "geistige Arbeit" notwendig war, für Computerprogramme wie für Texte. Die Regelungen für Computerprogramme schließen lediglich noch explizit aus, dass irgend welche anderen Qualitätskriterien angelegt werden müssen, für Texte sind die Qualitätskriterien aber ja auch nicht gefordert, jedenfalls finde ich nichts dazu.
Soll >gewisse "geistige Arbeit"< das sein, was man unter Schöpfungshöhe versteht oder was anderes?
Wenn das stimmen soll, was Du schreibst, dann frage Dich mal, warum Computerprogramme nicht im §2 UrhG oder sonstwo im Abschnitt 2 auftauchen, Sprachwerke aber schon (und Texte sind nur geschützt, wenn es Sprachwerke sind).
Das was man unter Schöpfungshöhe versteht ist etwas das etwas haben muß, damit es ein Werk im Sinne des UrhG sein kann. Das Qualitätsmerkmal ist in "Werk" inbegriffen, siehe auch Lichtbild <-> Lichtbildwerk, Datenbank <-> Datenbankwerk. Das mit der persönlichen geistigen Schöpfung ist eine Einschränkung, etwas, das zusätzlich gegeben sein muß. Damit ist ein Gedicht, welches objektiv ein Werk wäre, kein geschütztes Werk, wenn es von einem Computerprogramm erzeugt wurde oder wenn es einfach abgeschrieben wurde.
Für Programme gilt eine abweichende Definition (siehe "in dem Sinne"), sie sind geschützt, "wenn sie individuelle Werke in dem Sinne darstellen, daß sie das Ergebnis der eigenen geistigen Schöpfung ihres Urhebers sind." Hier reicht es aus, wenn es persönliche geistige Schöpfungen sind.
Das führt dazu, dass im wesentlichen alle Programme (und Texte ...) urheberrechtlichen Schutz genießen, ...
Und warum ist es dann, bezogen auf Texte, in der Praxis nicht so?