Der Martin: Bitweise Arbitierung

Beitrag lesen

Moin!

Bitweise Arbitrierung bedeutet nur, dass bei jedem Bit aufs Neue geprüft wird, ...
Trotzdem kann es passieren, das beim "Abhorchen" alles frei war, und just im Augenblick des "Sendens" eine Nachricht mit hoher Priorität ebenfalls gesendet wird. Das muss doch zu Signalbeeinträchtigungen führen.

ja, aber nur für den Bruchteil der Zeit, die ein Bit "dauert". Mit einem Oszilloskop könnte man solche Effekte als sehr kurze Störungen sehen. Das stört die Übertragung aber nicht wirklich, weil der Empfänger den Leitungsstatus mehrmals während einer Bit-Zeit abtastet.

Und die niedrigere Nachricht? Automatische Wahlwiederholung? Puffer?

Das hängt von der Programmierung des jeweiligen Controllers ab. Üblich ist, die Nachricht entweder zu verwerfen, wenn es um ein Telegramm geht, das sowieso zyklisch immer wieder gesendet wird; oder man wartet eine gewisse Zeit und macht dann einen neuen Sendeversuch.

Eben nicht. Das ist ja der Trick dabei. Dominante Bits (also logisch 0) werden von rezessiven Bits (logisch 1) nicht beeinträchtigt.
Genau diesen Teil verstehe ich nicht.

Stell's dir wie die Klingelstrippe in alten Bussen vor: Da geht vom Fahrer durch die ganze Länge des Fahrgastraums eine Art Seil bis nach hinten durch, meist direkt neben dem Handlauf unterm Dach zum Festhalten. Wenn ein Passagier daran zieht (dominantes Bit), klingelt's beim Fahrer: Bitte Anhalten. Wenn gleichzeitig ein zweiter zieht, macht's keinen Unterschied.
Nur wenn einer will, dass beim Fahrer nichts klingelt (rezessiv), dann kann er das nicht erreichen, solange irgendwo anders jemand zieht.

(Sind eigentlich auch drei Leitungen: CAN_High/CAN_LOW/CAN_Ground). Hat das etwas mit diesem Satz zu tun: "CAN_Low enthält den komplementären Pegel zu CAN_High gegen Masse" ?

Nein. Das ist nur die physikalische Darstellung der Signalpegel (differentielles Signal). Man überträgt das Signal nicht auf *einer* Leitung gegen Masse, sondern auf zwei Leitungen, die immer im Gegentakt zueinander arbeiten. Theoretisch könnte man dabei sogar auf die Masseleitung verzichten, weil man nur auf die Spannung *zwischen* diesen beiden Leitungen achten muss. Das ist erheblich robuster gegen elektrische Störungen. Das gleiche Prinzip wird übrigens bei RS485 verwendet, oder bei LVDS, oder beim USB, oder sogar beim Ethernet.

Mir tun nur die Blauweisen Motorradfahrer leid, wenn sie beispielsweise die Motorradbatterie über die kleine KFZ-Steckdose aufladen wollen. Haben sie kein Spezialladegerät mit Codesender, bleibt nur der Ausbau der Batterie, da der CAN_Bus bei abgezogenem Zündschlüssel die Dose nach ca. 15 Min. abschaltet.

Hallo? Erstens gehört es sich nicht, die Batterie über die KFZ-Bordsteckdose aufzuladen (wusste gar nicht, dass Motorräder sowas auch haben), zweitens ist es selbstverständlich, dass diese Buchse nur bei eingeschalteter Zündung aufgeschaltet ist. Das ist ja bei PKWs auch so.

Ciao,
 Martin

--
Paradox ist, wenn der Innenminister sich äußert und der Außenminister sich erinnert.