Hallo,
mein lynx checkt auch keine frames ;)
Natürlich versteht Lynx Frames. In welcher Art habe ich ja geschrieben.
ich bekomme links und darf mir alle teile einzeln ansehen, sehr bedienerfreundlich ;)
Ja, klar. Ein Frameset ist ein Meta-Dokument, das andere Dokumente einbindet und deren Präsentation vorschreibt. Wenn eine Paralleldarstellung nicht möglich ist, kann man die referenzierten Dokumente nur einzeln anzeigen. Im Übrigen gibt es durchaus Textbrowser, die Frames auch als Präsentationstechnik umsetzen. Die sind deshalb aber nicht unbedingt bedienerfreundlicher.
ja, aber ein inhaltsverzeichnis durch frames von seinen inhalten zu trennen ist etwas unsinnig - da sind wir uns hoffentlich einig?
Äh. Nein. Im Gegenteil!
Die Idee von Frames ist in dem Moment, wo sie Verzeichnis und Inhalt trennt aber gleichzeitig eine logische Beziehung zwischen beiden herstellt, überhaupt nicht dumm. Es ist nur unausgegoren, was dabei praktisch herauskommt.
Was hat ein Inhaltsverzeichnis in einem Inhaltsdokument zu suchen? Aus der Sicht des Hypertexts sind das zwei gänzlich verschiedene Dinge. Dass man auf jede Inhaltsseite so etwas wie eine »Navigation« im Sinne einer Linkliste einfügt, d.h. direkt ins Dokument schreibt, ist lediglich ein praktisches Erfordernis. Aus Sicht des Hypertext ist es Unsinn - wieso enthält jedes Dokument immer denselben Kladderadatsch, wieso muss dieser beim Wechsel zwischen Inhaltsdokumenten neu geladen werden?
Stattdessen wären kontextuelle Hyperlinks wichtig und eine <http://de.selfhtml.org/html/kopfdaten/beziehungen.htm@title=logische Beziehung>, die man mit einer Präsentationsvorschrift zur Paralleldarstellung verknüpfen könnte.
Insofern finde ich die Idee von HTML 5 ganz interessant, dass es vollständig eingebettete iframes geben wird, die im Grunde wie ein include-Befehl wirken. Damit wird eine externe Ressource eingebunden - das ist ein Inhaltsverzeichnis nun mal aus sich des Inhaltsdokumentes -, taucht aber direkt im Inhaltsdokument auf, als wäre es sein Bestandteil. Hypertextuell und semantisch gesehen vielleicht auch nicht die beste Lösung und etwas anderes als autonome Paralleldarstellung, wie es Frames ermöglichen, aber ein Anfang.
Lustigerweise sind die gängigen Alternativen zu Paralleldarstellung mit Frames aus Sicht des Hypertext ziemlicher Unsinn. Den ganzen »Navigations«-Quark ständig zu wiederholen kann wirklich keine Lösung sein. Statt mit adressierbaren Knoten zu arbeiten, lädt man neuerdings Inhalte dynamisch im Hintergrund nach. Will man das mit dem konventionellen Modell des Webs (abgeschlossene Dokumente mit URIs) kompatibel gestalten, trifft man bloß auf Widersprüche. Das ist noch viel mehr als Frames ein übler Hack!
Mathias