Hello,
http://wstreaming.zdf.de/zdf/veryhigh/081102_tauschboerse_nes.asx
sehr informativ, danke, gleich mal gespeichert (53MB WMV).
Das bedeutet aber doch, dass auch nach der neuen gesetzeslage, nach der die Geschädigten auch von sich aus Auskunft beim Provider verlangen können, diese Auskunft nur in Fällen gewährt wird, wo "gewerbsmäßiges" Handeln unterstellt werden kann.
Das setzt doch irgendwie ein falsches Zeichen, oder nicht? Es lässt doch den Schluss zu, dass Otto Normaluser, der gelegentlich mal ein Video oder mp3 runterlädt (und selbst keine Daten zur Verfügung stellt), sich weiterhin sicher fühlen kann - wenn auch nur wegen Geringfügigkeit.
Ob das nun ein verkehrtes Zeichen ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Es verhindert aber, dass Millionen Menschen künstlich kriminalisiert werden durch eine Technik, die ja zum größten Teil von der Industrie und den Netzanbietern geschaffen worden ist.
Ich persönlich denke, dass die Anbieter, die sich hier beklagen, es einfach nur versäumt haben, ihr Marketing (also Produktdefinition, Preisgestaltung, Distributionswege, ...) der technischen Entwicklung anzupassen und dies nun durch übersteigernten Lobbyismus auszugleichen versuchen. Zum Glück handeln die Gerichte hier vernünftiger.
Dass es noch eine Lücke zu schließen gilt ist allerdings klar. Die Urheber müssen für ihre Werke noch angemessen entschädigt werden. Wenn sie früher 100.000 Singleschallplatten von einem normalen Titel verkauft haben, so haben sie eben heute 1.000.000 Downloads und erheblich weniger Kosten für Reproduktion und Distribution. Wenn also früher 6,- DM pro Single (Endverbraucherpreis) gerechtfertigt waren, so wären es denn heute 0,3 Euronen (oder bestenfalls 0,6 Euro) pro Download. Das würden die Leute wahrscheinlich sogar bezahlen, um _nicht_ mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten und ihre Stars am Leben zu halten.
Allerdings sind es ja in den seltensten Fällen die Urheber, sondern es sind "merkwürdige" Strukturen, die sich anmaßen, die Gelder einzustecken.
Liebe Grüße aus dem schönen Oberharz
Tom vom Berg