LX: Kinderschutz, Internetsperrung, PC-Sperrung

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Hallo!

Vorgabe 1: der PC darf NICHT nutzbar sein zwischen 0:00 und 07:00Uhr
(ich stell mir das so vor, dass man ihn einschaltet und nur bis zu Windows-Anmeldung kommt...aber wie setzt man das um?)

Wenn die lieben Kleinen von der Schule eine Knoppix-CD mitbringen, ist auch dieses Konzept futsch. Wie wäre es, wenn der PC mit einer Zeitschaltuhr verbunden ist, die so gesichert ist, dass die Kinder nicht dran kommen?

Vorgabe 2: es ist gewünscht dass beim einschalten des PC's erst ein Vokabel-Trainer startet und man kann erst andere Sachen machen nach dem man ein wenig damit gearbeitet hat (glaube, kaum umsetzbar, aber vielleicht weiß einer was)

Schon mal vom Verzeichnis Autostart gehört? Allerdings kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Mündel den Affengriff samt Zugriff auf den Task-Manager schneller erlernen werden als die Vokabeln.

Vorgabe 3: Die Internetzeit des PC's soll auf 2h am Tag begrenzt werden
(bedeutet der PC muss irgendwie so eingerichtet sein dass nach 120 minuten keine Internetnutzung mehr möglich ist, das Problem ist dass der Zeitraum individuell ist und ich nicht einfach sagen kann von 14 bis 16Uhr oder so, und ich kann nichts an der FritzBox machen, sonst sind die Eltern auch betroffen)

Das ist tatsächlich eine schwierige Angelegenheit - weil es so etwas wie "Internet-Zeit" gar nicht gibt. Der Zugriff auf das Netz erfolgt immer nur über ein paar Minuten. Die einzige Möglichkeit, die Zeit zu messen, hat der Client, in diesem Fall bspw. Firefox oder MSIE. Und auch hier ist die Möglichkeit zur Umgehung (einfach durch Installation einer anderen Browser-Version, was dank USB-Stick-tauglichen Versionen auch ohne Admin-Rechte geht) äußerst einfach.

Vorgabe 4: ein gutes (kostenloses) Kinderschutzprogramm das verhindert, dass Gewalt, Sex, etc. Seiten aufgerufen werden können, usw.

Es gibt noch kein Programm (und kostenloses schon gar nicht), welches das alles leisten kann. Die einzigen verfügbaren (kostenpflichtigen) Programme arbeiten mit Blacklists, die in den meisten Fällen nur sehr eingeschränkt sinnvoll sind  - erstens werden nicht alle Seiten zuverlässig ausgefiltert und zweitens gibt es unter denen, die ausgefiltert werden, einige, die durchaus sinnvoll gewesen wären. Eine automatische Erkennung würde zudem die Rechenkapazität eines Großrechners erfordern.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich schließe mich dem Rat meines Vorredners an: lasst die Kinder nicht allein am PC. Wenn ihr dann noch ein System bereitstellt (bspw. Edubuntu), das kindgerecht daherkommt, lustige Spiele und eine Programmier-Lernumgebung namens Squeak mitbringt (und aufgrund der recht ausgeprägten Inkompatibilität mit aktuellen Shootern zumindest in dieser Hinsicht gefahrlos ist), werden die Kinder nicht auf den Gedanken kommen, Seiten über Sex und Gewalt aufzurufen (weil sie beides ohnehin nicht verstehen wie Erwachsene und daher ganz anders damit umgehen).

Kinder brauchen nicht die Aufmerksamkeit von Computern, sondern von ihren Eltern. Ansonsten lernen sie nicht, selbst Aufmerksamkeit zu entwickeln (was zu Verhaltensstörungen führt, die von übereifrigen Ärzten gern als ADS diagnostiziert werden, wonach dem Kind Medikamente zum "Ruhig-Stellen" verordnet werden, die es so verblöden lassen, wie es die Eltern in Bezug auf Erziehungsfragen zuvor waren - ich kenne so einen Fall).

Gruß, LX

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