Hallo
Ich sag nur Umweltplakette. >:-{{
Es ist ja nicht so, dass man mit einer roten Plakette früher oder später nicht mehr in die ausgewiesene Umweltzone fahren darf, man muss nur eine Gebühr für eine Ausnahmegenehmigung zahlen, ...
... die einerseits (in Berlin (woanders auch bloß nicht)) nicht unbegrenzt ausgestellt wird[1] und andererseits *reichlich* Geld kostet.
Das ist aber nicht der Punkt, der mich so wütend macht. Ich bin bereit dafür, bzw. noch besser, für eine entsprechende Aufrüstung meines Fahrzeugs, zu zahlen. Es ist auch nicht die Aussage, dass die Feinstaubbelastung im letzten Jahr _durch_die_Umweltzone_ gesunken sei. Wie können die das schon wenige Tage nach dem Abschluss des Messzeitraums mit dieser Gewissheit behaupten, wenn das Wetter im letzten Jahr allgemein feuchter war als in den Jahren zuvor und die Senkung der Belastung genausogut daran liegen könnte?
Es ist vielmehr der Punkt, dass die Hauptemittenten von Feinstaub, die Industrie, im Gegensatz zum KFZ-Halter[2] keinerlei Auflagen bekommen hat. Es ist auch die Tatsache, dass z.B. bei einem Handwerksbetrieb mit -sagen wir mal- drei Fahrzeugen älterer Baujahre, von denen nur eines eine Plakette bekommt, die Ausnahmegenehmigungen für die anderen beiden Fahrzeuge sehr restriktiv ausgegeben werden (beide Fahrzeuge jeweils nur für ein Jahr ohne Möglichkeit der Verlängerung), wohingegen die plakettenuntauglichen Fahrzeuge der landeseigenen Betriebe sowie der Stadt selbst ohne weitere Prüfung weiterbetrieben werden. Schließlich ist ja kein Geld für ausreichende Neubeschaffungen da.
Und zu guter Letzt sind da die Regeln, nach denen bei einer Nachrüstung des Fahrzeugs dieses in eine andere Schadstoffklasse und somit in den Genuss einer oder einer höherwertigen Plakette kommt. Während ich mit meinem als LKW zugelassenen WV T2-T3 selbst mit dem Einbau eines Rußpartikelfilters keinerlei Umschlüsselung hätte erreichen können, die zur Ausgabe einer Plakette geführt hätte, wäre dies bei Zulassung als PKW selbst bei einer damit verbundenen Auflastung um mehrere hundert kg möglich gewesen.
Nur mal, um die Logik nachzuvollziehen:
Bei gleicher Motorisierung udn Nachrüstung eines Rußpartikelfilters
Mit dem gleichen Motor muss ich mehr auf's Gaspedal treten, um die gegenüber dem LKW zusätzliche Masse des PKW zu beschleunigen. Dabei wird zwangsläufig mehr Sprit verbrannt. Dennoch bekäme der PKW eine Plakette, der LKW nicht.
Und zu guter Allerallerletzt[3] ist da noch die Sache mit den Anforderungen der der Feinstaubplakettenverordnung zugrundeliegenden EU-Verordnung. Da dort -kurzgesagt- nur vorgeschrieben ist, *dass* etwas zu geschehen hat, wenn die Grenzwerte an über 35 Tagen im Jahr überschritten werden, jedoch nicht, *was* zu geschehen hat, sind die Kommunen, die die Maßnahmen bestimmen, recht frei in der Wahl der Maßnahmen.
Beispiel: Dortmund
Dort gibt es eine Messstation an einer Hauptstraße in der Innenstadt. Die Grenzwerte wurden überschritten, eine Umweltzone eingerichtet. Diese reicht nun auf dieser nämlichen Hauptstraße von der Kreuzung *vor* der Messstation bis zur Kreuzung *hinter* der Messstation. Sie erreicht dabei die Ausmaße von, sage und schreibe, 300m (in Worten: dreihundert Meter). Das ist schon nicht mehr verlogen, das ist absurd, wenn auch pragmatisch.
Das Schlimmste daran: Messstation mit drei s sieht einfach nur Scheiße aus, aber das nur nebenbei.
Beispiel: Berlin
Die Mindestanforderungen der EU-Verordnung bei der Vergabe von Ausnahmegenehmigungen für in einer Umweltzone ansässige Bürger und Betriebe ist recht weit gefasst. Danach könnten den berechtigten Personen/Betrieben, ohne weiteres und Heckmeck, Genehmigungen bis Ende 2011 ausgestellt werden. Aber nein, in Berlin ist selbst für Fahrzeuge mit roter oder gelber Plakette am Ende diesen Jahres Schluss. Dann wird wahrscheinlich an der nächsten Stufe der Ausnahmegenehmigungen für eben diese Fahrzeuge der Landeshaushalt saniert[4]. Und das bei denen, die sich (in vielen Fällen) nicht mal eben ein anderes Fahrzeug zulegen können.
Dass die SPD schon in den Zeiten des schwarz-rosanen-Senats unter Diepchen eine ähnliche Regelung aus anderem Grund anstrebte, sollte in Berlin bekannt sein. Dass die ach so sozialen Pseudokommunisten von der Linken ganz schnell dabei sind, genau die zu enteignen, die ihnen, ihrer Propaganda nach, so sehr am Herzen liegen, ist dann schon bezeichnend. Aber da haben sie ja auch entsprechnede Erfahrungen und für irgendwas müssen die ja gut sein[5].
[1] Zumindest war in Berlin geplant, eine Ausnahmegenehmigung nur einmalig auszustellen. Ich habe aber mittlererweile gerüchteweise gehört, dass es auch die Möglichkeit von "Wiederbewilligungen" gibt. Diese sind dann offensichtlich um einiges teurer als bei der Erstbewilligung.
[2] Ja, auch die Industrie bedient sich der Erfindung des KFZ und sit somit von dieser Regelung betroffen. Ich beziehe mich jedoch auf die Emission durch die Produktion selbst.
[3] Bin zu faul, den vorherigen, ähnlich begonnenen Absatz umzuschreiben.
[4] Ist zwar billige Polemik, aber was die Politiker können, kann ich schon lange!
[5] Wie [4], nur nicht so billig, eher stock... nein, bratzesauer.
Tschö, Au*der sich in Rage geschrieben hat*ge