Andreas Pflug: Linux 32 oder 64 bit

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Erstens:  Nehme ich da ein 32 Bit Prozessor oder eher ein 64 Bit?

Das hängt natürlich auch vom Prozessor ab ;-)
Wenn es ein neuerer Prozessor ist, ist er mit
an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit 64-bit-fähig.

Die Fragestellung 32- vs. 64-bit-Linux kann man in
folgende Bereiche unterteilen:

(1) Speicher:
    Ein 64-bit-Linux erlaubt, Anwendungen mit mehr als 4 GB
    Speicherbelegung eines einzelnen Prozesses zu starten.
    Bei 32-bit-Linux ist bei spätestens 4 GB Schluss
    (2^32 ist nunmal 4G...), bei anderen 32-bit-Systemen kann
    auch schon vorher, z. B. bei 3 GB Schluss sein.
    Sofern Dein Laptop <= 4GB Hauptspeicher hat, ist das
    demzufolge eher nicht relevant.

Man kann auch ein 32-bit-Linux unter 16 GB betreiben, der
    Speicher wird vollständig erkannt (korrekte Kernel-Einstellungen
    vorausgesetzt), nur braucht man dann mehrere parallele Prozesse, um
    den Speicher voll nutzen zu können.

(2) Performance:
    Ich wollte es erst nicht glauben, aber einige Numbercrunching-
    Anwendungen haben hier seit der Umstellung von 32 -> 64 bit
    (Debian-Linux) erheblich an Performance
    zugelegt - genaugenommen um Faktor 2.
    Dies gilt zumindest für den Linpack-Benchmark als auch
    für einige selbstentwickelte Programme. Meine Vermutung ist,
    dass insbesondere die Speicherbandbreite größer geworden ist.
    Das ganze hängt natürlich wieder von Details wie
    Prozessor, Chipsatz etc. ab und kann auf einem anderen
    System ganz anders ausfallen.

(3) Kompatibilität:
    Zumindest vor einiger Zeit (~ 1 Jahr) gab es
    Kompatibilitätsprobleme bei einigen 3D-beschleunigten
    Grafikkartentreibern und einigen proprietären Programmen
    mit 64 bit. Wie der Stand dazu aktuell ist, kann ich nicht sagen.
    Ggf. würde ich mich an Deiner Stelle anhand der aktuell geplanten
    Hardware-Ausstattung vorher gezielt informieren.

MfG

Andreas