Das erste Problem: ein Menschenleben ist unbezahlbar, hat daher auch keinen nachvollziehbaren Wert. Ein Musikstück hingegen wird in der Regel marktwirtschaftlich bis zu seinem "Maximalwert" ausgereizt, der von den Verantwortlichen üblicherweise bis auf den Cent genau berechnet wird.
Das zweite Problem: die amerikanische Justiz ist an casuistisches Recht gebunden - wenn erst einmal eine Präzendenz geschaffen ist, müssen sich alle anderen Verfahren an deren Entscheidungen halten oder einen sehr guten Grund finden, es nicht zu tun. Wenn also erst einmal der Damm für völlig überhöhte Entschädigungszahlungen gebrochen ist, muss jeder Prozess, der wieder auf ein vernünftiges Maß kommen will, ausreichende Gründe finden, um die Schöffen zu überzeugen.
Das dritte Problem: Menschen denken narrativ. Das heißt in diesem Zusammenhang, dass wir zwanghaft versuchen, Assoziationen zwischen derartigen Nachrichtenschnipseln zu finden - und uns damit selbst ein mentales Bein stellen.
Gruß, LX
RFC 1925, Satz 8: Es ist komplizierter als man denkt.