Ich will Kotzen!

[Alexander (HH)]

Moin Moin!

»»  Die Piratenpartei ist zu klein, die Stimmen sind verschenkt.

Nicht, wenn wir die letzten Tage des Internet (bevor es zum vollüberwachten Intranet wird) noch sinnvoll nutzen.

Was wir jetzt ganz schnell bräuchten, wären gute Filmemacher.

Ich nehme jetzt mal ganz großzügig an, dass alle Leute, die die Petition gegen die Internet-Sperren unterzeichnet haben, mit der Piratenpartei wenigstens sympathisieren. Das sind ca. 130.000 von ca. 82,1 Mio. Oder besser: Das Ergebnis der Europawahl 2009, 229.117 Stimmen von 62.202.967 Wahlberechtigten. 5% wären 3.110.149 Stimmen. Für die Bundestagswahlen stimmt die Zahl nicht ganz, weil die Voraussetzungen anders sind als bei der Europawahl, aber die Größenordnung müßte ungefähr hinkommen. Es fehlen nur für die 5%-Hürde noch mal eben 2,8 Mio Stimmen, 900% der bisherigen Stimmen. Damit wären die Piraten dann eine Mini-Fraktion im Bundestag, die nicht viel mehr erreichen könnte als dazwischen zu quaken, so wie anfangs die Grünen. Wann wären sie ernst zu nehmen? Bei 15%? Das wären 9 Millionen Stimmen, 3000% des aktuellen Ergebnisses.

So gut kann keine Werbung sein. Vor allem nicht, so lange die Blöd-Zeitung die KiPo-Lügerei deckt statt sie aufzudecken. (Klar, niemand liest das Blatt. Springer bedruckt das Papier nur, um die Altpapier-Industrie zu unterstützen.) Wäre das Blatt auf der Seite der Zensurgegner, sähe das sicherlich anders aus. Ich frage mich nur, ob man da nicht den Teufel mit dem Belzebub austreiben würde.

Ich denke, die nächste Bundestagswahl wird mit Arbeitsplatzversprechen, Aufschwungversprechen und Rentenversprechen gewonnen werden. Vielleicht noch eine Prise Terrorkampf. Geld und Sicherheit liegt dem Deutschen Michel mehr am Herzen als irgendeine Zensur irgendeines obskuren Mediums, aus dem ohnehin nur Schmuddelpornos und Terroristen kommen, und das man am besten gleich wieder abschaffen sollte. Die jüngeren Wähler, die das anders sehen, sind einfach gnadenlos frustriert, diejenigen, die wirklich wählen gehen, sind zahlenmäßig unterlegen.

Wenn ich mir ansehe, wie lange die Grünen gebraucht haben, bis sie halbwegs von Bedeutung waren, dann mache ich mir keine Hoffnungen für die nächsten paar Wahlen.

Alexander