Das ist zweierlei Hinsicht falsch. Je größer die Kristalle sind umso schlechter lößt sich das Salz und das Löslichkeitsprodukt ist Temperaturabhängig, d.h. je höher die Temperatur umso mehr löst sich ein Stoff. Und das (je nach Salz - also Verbindung, der Chemiker bezeichnet jede direkte Verbindung zwischen einem Nichtmetall und einem Metall als Salz) sogar extrem mehr.
Du hast erstens nicht richtig gelesen, denn ich schrieb, dass ein feinkristallines Kochsalz besser, d.h. schneller in Lösung geht als ein Grobkörniges.
Ach so, das hatte ich nicht gelesen, dann ist aber umkristallieren eher kontraprsoduktiv, da du damit ja eher grosse Brocken bekommst.
Zweitens bitte ich Dich darum, dass Du Dir den Temperaturgradienten der Löslichkeit von NaCl und anderen Alkalisalzen mal anschauen solltest. Es ist tatsächlich so, dass heißes Wasser weniger Kochssalz löst als Kaltes. Bei den anderen Alkalisalzen und auch Erdalkalisalzen ist dieses Verhalten ganz ähnlich. Daher kommt ja auch die Empfehlung "Schweißfüße kalt zu waschen".
Das ist falsch. Bei NaCl ist es tatsächlich so, dass sich das Löslichkeitsprodukt nur wenig erhöht (das hatte ich anders in Erinnerung), bei KCl ist es aber deutlich höher, dieses Verhalten kann man zur Trennung von KCl/NaCl verwenden.
Das mit den Schweißfüßen hat sich er nichts mit der Löslichkeit zu tun.
Btw., bei den meisten Schwermetallsalzen ist die Löslichkeit in heißem Wasser größer als in Kaltem. Extrem ist das z.B. bei bestimmten Bleisalzen.
Auch das ist falsch. woher hast du das? Ich finde im Netz leider keine konkreten Quellen, das Handbook müßte ich mir erst ausleihen, aber alle Quellen im Netz bestätigen meine Aussage, dass Salze sich in warmen Wasser besser lösen.
Aus meiner über 30jährigen Koch-, Schlachte- und Wurstmacherpraxis kann ich Dir schließlich gerne noch sagen/schreiben, dass feinkörnige Siedesalze in diesem Handwerk am Besten verwendet werden (wo wir hier schonmal dabei sind ;-)
Das bestreite ich nicht. Nur halte ich es für fraglich auf diese Art ein feineres Salz zu erhalten, als normal raffiniertes. Ein besserer Löseeffekt läßt sich aber durch vorhandene Restfeuchte erklären. Oder du hast es doch geschafft das Rieselmittel zu entfernen, die in der Regel eine schlechtere Löslichkeit wie das Kochsalz haben.
Falls Du einen Italiener in der Nähe hast, kannst Du Dir das Umkristallisieren von groben Kochsalz sparen, beim I. gibts feinkörniges Meersalz (Sale Marino Fino) und das ist ganz und gar ohne Trennmittel.
Och, ich sitzt seit 20 Jahren im Chemielabor, mich schreckt ein bisschen Carbonat oder Hexacynoferrat nicht.
Struppi.