Hallo.
Gut - allerdings halte ich gerade das Beispiel in deiner verlinkten Erklärung für ein schlecht gewähltes. Maßhaltigkeit -oder Registerhaltigkeit- zwischen zwei unabhängigen Spalten im normalen Spaltensatz ist IMHO eher hinderlich, denn sie suggeriert ähnlich einer Tabelle durch die Geometrie einen Bezug zwischen den Zeilen der beiden Spalten, der nicht existiert.
Das stimmt nur dann, wenn Absatz- und Spaltenabstand schlecht aufeinander abgestimmt sind oder der Blocksatz schlecht funktioniert und gleichzeitig Leerzeilen in nebeneinander liegenden Spalten vorkommen. Da aber ähnliche Effekte sogar in diesem Forum an der Tagesordnung sind -- Stichwort: Tränen, also das ungünstige fortgesetzte Aufeinandertreffen von Wortabständen oder Ober- und Unterlängen in aufeinander folgenden Zeilen -- und man denen auch mit einfachen Mitteln begegnen kann, überschätzt du den Effekt sehr wahrscheinlich. Ein durchgängiges Grundlinienraster hilft sicher mehr als es schadet.
Die Alternative ist der vertikale Keil oder das vertikale Austreiben. Dabei variieren die Absatz- und gegebenenfalls die Zeilenabstände, um den von dir beschrieben Effekt zu vermeiden, obwohl alle letzten Zeilen der jeweiligen Spalten registerhalig sind. Das erkauft man sich jedoch mit einem von Spalte zu Spalte wechselnden Grauwert.
Praktikabel sind ansonsten noch variable Absatzabstände. Denn ob etwa die häufig rechtsbündige Autorenunterschrift unter einem Artikel keinen, einen halb- oder einen ganzzeiligen Abstand hat, um die Registerhaltigkeit zu anderen Spalten zu gewährleisten, spielt inhaltlich keine Rolle, kann aber für einen harmonischen Seiten- oder Abschnittsabschluss sorgen.
MfG, at