Hi,
Das muss es nicht.
Da wäre ich mir nicht so sicher.
Du siehst daran nur, wie verpeilt unsere gewählten Repräsentanten sind. Sie verstehen die moderne Welt nicht mehr,
Herr von und zu ist 6 Jahre *jünger* als ich. Der hat fast noch in die Windeln gepisst, als ich schon Videospiele gespielt habe, und als er sich mit Schulkameraden die Hucke voll gesoffen hat, habe ich schon längst programmiert und war online.
OK, damals war das vielleicht noch um eines nerdiger, als heutzutage, aber als moderner Mann sollte er eigentlich schon ein wenig mit IT und dem Internet sozialisiert sein.
Was dahinter steht ist IMHO schlicht eine bestimmte politische Haltung. Und die Politiker, die diese politische Haltung einnehmen (Stichwort auch: die behauptete "geistig moralische Wende" Kohlscher Prägung), sind offensichtlich auch dazu bereit, andere Meinungen mit Lügen und Täuschungen zu diskreditieren. Hauptsache, sie erreichen ihr politisches Ziel (hier wohl: vermehrte Kontrolle).
Das ist ja nun auch kein einmaliger Vorgang, und dieses Mal werden eben Mißbrauchsopfer dazu mißbraucht, dieses Ziel zu erreichen ...
Aber mehr als ein, vielleicht noch zweimal wird das nicht mehr gut gehen. Dann ist die parlamentarische Demokratie am Ende. Aus dem einfachen Grund, weil das Volk dann endgültig kein Interesse mehr an ihnen hat, weil ihre Massenmedien versinken, während sich das Volk woanders informiert. Die Frage ist nur noch, wie die Ablösung von statten gehen wird. Blutige Revolutionen gehören eigentlich der Vergangenheit an. Ich denke, man wird den alten Greisen einfach irgendwann mitteilen, dass sie jetzt gehen können, so wie es in der DDR am Ende war. Und dann könnte es wieder interessant werden.
IMHO utopisch.
Da finde ich noch realistischer, daß andere Parteien (Grüne, FDP) das Potential der Internetpolitisierung spätestens mit diesem, auch noch so schnellem, Erfolg stärker anerkennen, und daraus lernen.
Allerdings: Man sollte niemals die "Dummheit" des Wahlviehs unterschätzen. Da denke ich z.B. an die Mutter eines Freundes, der sie mal vor den Wahlomat gesetzt hat. Ergebnis: Von den politischen Zielen war sie eindeutig Anhängerin der "Linken". Aber als gute Bürgerin aus der konservativen, Baden-Württembergischen Provinz, war sie natürlich CDU-Wählerin, wählt CDU, und wird im Zweifel noch auf dem Sterbebett mit letzter Kraft ihr Kreuz bei der CDU machen ...
... solche Leute denken nicht mehr, sie wollen auch nicht Wissen, sie wollen Kontinuität.
Die Frage ist, wieviele Generationen es braucht, das zu ändern. Zumal gegen ein System, das aus sich selbst heraus seinen Nachwuchs heranzüchtet (Stichwort: Parteien-Demokratie - was unsere Gründungsväter und -mütter ja nun auch nicht gewollt haben).
Ich habe meine Zweifel, daß ich das noch erleben werde ...
Gruß, Cybaer
Zweck des Disputs oder der Diskussion soll nicht der Sieg, sondern der Gewinn sein.
(Joseph Joubert, Schriftsteller)