Guy Gaz: Java, Entwickler und OT

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Hallo!

[...]
Technisch gesehen: absolut ja!
Der Standesdünkel der selbsternannten "Elite" der Javajünger wird diese zwingen, "nein" schreien zu wollen - sie werden ihre Antwort nicht begründen

Also ich schrei(b) jetzt mal nicht "nein" (oder "Nein!" oder "NEIN!"), obwohl ich in Java-Projekten arbeite. In meinen Augen ist eine Programmiersprache keine Religion (und deshalb bin ich auch kein Jünger), sondern ein Werkzeug. Das Werkzeug Java ist für große und verteilte Webanwendungen ein gut geeignetes, wenn

  1. das Know How der Entwickler stimmt, diese also nicht nur mit Java SE umgehen können, sondern mit den verwendeten Frameworks und Sprachbestandteilen

Ack.

  1. der Bedarf besteht, Legacy-Systeme wie z.B. Großrechner oder verteilte Datenquellen einzusetzen

Ebenfalls.

Wenn ich eine Mannschaft von Ruby-Entwicklern habe, werde ich kein Javaprojekt starten.

Es kommt ja noch etwas anderes hinzu: ich finde in einem Projekt tonnenweise (guten - ja das gibt es) Nicht-Javacode und entscheide mich zur Weiterentwicklung gegen Java, obwohl die zur Verfügung stehenden Entwickler durchaus Java beherrschen.

Ein kleines Beispiel: [..]

Diese Attitüde kenne ich leider auch. Von Kollegen aus dem Javaumfeld, Hosties, VB- oder C(++/#)-Entwicklern usw. Ich glaube, das hat nichts mit der Programmiersprache zu tun, sondern mit der eigenen (sozialen) Kompetenz. Für manche ist "ihre" Programmiersprache wirklich wie eine Ersatzreligion, und dann darf man natürlich nichts dagegen sagen, egal wie berechtigt die Kritik ist. Meiner Erfahrung nach sind diese Kollegen allerdings in der Unterzahl und disqualifizieren sich in den Projekten, in denen ich mitarbeite, recht schnell selbst.

Du hast natürlich recht mit Deiner Einschätzung der Ursachen, aber ich habe solches Verhalten sehr häufig im benannten Umfeld erfahren.

Ich bin so richtig in Laune zum Vorurteil, sorry: (einige) Javaentwickler benehmen sich zudem manchmal noch wie kleine Diven und halten es für einen persönlichen Affront, wenn ihnen mitgeteilt wird, Java sei für ein Projekt nicht geeignet.

Ja ich weiß: es gibt auch andere Java-Entwickler - aber wo sind die?

Eigenlob stinkt zwar: aber hier. Ich versuche zumindest, trotz der von mir verwendeten "besten Programmiersprache der Welt"

Das ist IMHO C++, aber darüber kann man vortrefflich uneins sein;)

auch offen für die weniger wertvollen Softwareentwickler zu sein. ;)

Sehr schön! Ich kenne natürlich auch Software-Entwickler die, wie ich selbst ja auch, Java einsetzen aber daraus eben keine Religion machen (wollen). Ich bezog mich insbesondere auf die, welche außer Java-Kenntnissen (über die Qualität schweige ich hier) wenig bis nichts anderes aufweisen können. Was mich daran besonders wundert(e) ist die Tatsache, dass diese Leute häufig mit einer Hochschulausbildung daherkommen und über den Tellerrand (sollte ich besser schreiben: die Kante der Kaffeetasse?) kaum hinausschauen. Java und damit meine ich nicht nur die Sprache ist ein leistungsfähiges flexibles Werkzeug, aber auch nicht mehr.
Schade finde ich, dass auch deutsche Hochschulen Java als allein selig machend verkaufen - ersetze im letzten Satz "Java" durch "Dot.Net"[*] (auch das gibt es an Unis) und erhalte selbiges Resultat.

Ciao

GG

[*] Da Java mehr als den Sprachkern darstellt habe ich hier den Vergleich zur Dot.Net-Technologie gezogen.

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"If I do not seek to understand what is happening here
- then I've got peanuts in my head!"
(I. Hosein)