Hallo,
Ubuntu und seine Derivate haben da eine etwas seltsame Strategie. Bei der Installation wird ein "normaler" Benutzer angelegt, als der man dann auch in der Regel angemeldet wird. Sobald man aber irgendetwas tut, was root-Rechte erfordern würde, poppt ein Fenster auf, das einen zur Eingabe des (eigenen[1]) Passworts fragt - und schwupp, hat der "normale" Benutzer root-Rechte für diesen einen Vorgang.
Also ich finde dieses vorgehen gut und verständlich. Wieso findest du das seltsam?
weil es der "klassischen" Unix/Linux-Strategie widerspricht, sich temporär unter einem anderen Benutzerkonto mit anderen Rechten anzumelden.
Sicher, ich gebe dir Recht: Für Normalanwender, die das Unix-typische Verfahren nicht kennen und auch sonst keinen tiefen Einblick in die Technik haben, ist das Ubuntu-Verfahren schon in Ordnung. Es ist sehr einfach, und man merkt den Kontextwechsel deutlich daran, dass man erneut zur Eingabe des Passworts aufgefordert wird (und auch graphisch ist es mit dem lightbox-Effekt sehr auffällig gemacht). Lästig ist das allerdings in der ersten Zeit nach der Basisinstallation, wenn man noch dabei ist, die Grundeinstellungen des Systems vorzunehmen: Dann wird man wirklich alle Naselang mit der Eingabe des Passworts genervt. In der Situation wäre es praktischer, sich *einmal* als root anzumelden und das auch zu bleiben, bis man fertig ist.
Aber was soll's, perfekt sind sie ja alle nicht. ;-)
Ubuntu weicht die Grenzen zwischen root und einem normalen User leider sehr stark auf.
Naja, das ist doch genau das Problem, dass man unter Windows hat.
Eben. Das ist ja auch ein Grund, warum ich Ubuntu sehr kritisch sehe.
Ich hab noch keinen gesehen der nicht als Admin arbeitet, ...
Ich kenne einige. Entweder Personen mit wenig Sachkenntnis, denen ich das System eingerichtet habe; oder Personen mit viel Sachverstand, die das aus eigener Überzeugung tun.
Meine Eltern beispielsweise kennen das Admin-Passwort auf ihrem XP nicht einmal, und haben auch ekine entsprechenden Ambitionen. Denn für den normalen Alltag haben sie alle Möglichkeiten, die sie brauchen, auch mit ihrem eingeschränkten Account; und wenn's wirklich mal hakt, dann kommt der Martin abends mal mit VNC virtuell zu Besuch.
[1] Ich habe den Eindruck, dass Ubuntu beim Setup das Passwort des ersten, auf vielen Installationen einzigen angelegten Benutzers gleichzeitig für root setzt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das stimmt.
Ich bin jetzt nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe.
Ich auch nicht. ;-)
Aber ich hab auf unserem Proberaumrechner zwei Passwörter, weiß aber auch nicht mehr, wann ich welche gesetzt habe.
Hmm. Ich habe auf zwei Rechnern hier Ubuntu installiert. Auf beiden habe ich bei der Installation nur einen Normalbenutzer eingerichtet. Nach einem Passwort für root bin ich AFAIR nie gefragt worden. Aber ich meine, auf beiden Rechnern ist das reguläre Anmeldepasswort dasselbe wie das, was bei "admin-pflichtigen" Aktionen angefordert wird.
Ciao,
Martin
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