Moin Moin!
mehr als BASIC gab's da nicht.
ACK. Das lag aber bei uns mehr daran, dass der Lehrer sonst nicht viel konnte. Auch das CP/M, das für die Kiste verfügbar war, benutzte er nur, um damit streng nach Spickzettel Disketten zu formatieren.
Exakt. Man hätte sich das Theater mit den 128ern komplett sparen können, denn die Kisten liefen *immer* im 64er-Modus.
Denn im Prinzip gab's auch schon Pascal für die Büchsen, wir hatten das in der Schule sogar im Schrank stehen. Aber keiner wusste etwas damit anzufangen ...
Ja, schlimme Zeiten. Irgendjemand hat beschlossen, dass die Kinder unbedingt "was mit Computern machen" sollen, was nicht auf Ballerei und zerbrochene Joysticks hinauslief. Irgendein armer Lehrer hat dann das kürzeste Stäbchen gezogen und mußte den Kindern beibringen, was er selbst nicht verstand. Es mag Schulen mit engagierten und kompetenten "Informatik"-Lehrern gegeben haben, aber die waren ganz klar in der Minderheit. Vor allem reicht auch ein engagierter Lehrer nicht, man braucht ja auch noch die Hardware samt Support und mindestens einen passenden Raum. 20 Schüler an 8 Heimcomputern ist auch nicht wirklich toll.
In der Oberstufe hat sich das bei mir gebessert, nicht zuletzt, weil die Oberstufe einer BBS angegliedert war, und entsprechend die Lehrer auch mal "richtig gearbeitet" haben, bevor sie auf die Jugendlichen losgelassen wurden. Da war überdurchschnittlich viel fachliche Kompetenz vorhanden, und ehrlich gesagt auch mehr Respekt, eben weil die Lehrer von dem, was sie lehrten, wirklich Ahnung hatten. IT: zwei oder drei Räume voller DOS-PCs, vernetzt mit Novell. Übrigens hatten auch die Lehrer Novell-PCs. Alles im selben Netz, aber offenbar ganz gut gesichert. In meiner Zeit gab's jedenfalls keine Vorfälle.
Mir kommt's vor, als lese ich meine eigene Biographie. ;-)
Kunststück.
Fairerweise muß ich sagen: Es war richtig, die Kinder an die Rechner zu bringen. Viele hatten ohnehin den einen oder anderen Heimcomputer, meistens C64, später Amiga, und der eine oder andere Exot hat sich mit Ataris rumgeschlagen.
Und ich hab nach einem Jahr harter Überzeugungsarbeit einen ZX81 bekommen, nicht zuletzt dank der extrem überzeugenden Worte eines Lehrers (Chemie/Physik/Bio/Mathe), den meine Eltern hinter meinem Rücken gefragt haben: "Der Junge wächst in die Computer-Zeit hinein, der braucht unbedingt einen Computer." Weise Worte. Der ZX81 war damals als Bausatz zu haben, und deutlich billiger als C64 oder gar Amiga / Atari. Trotzdem war es für meine Eltern nicht ganz einfach, "mal eben" 300 DM locker zu machen.
Aber der Bausatz sparte 100 DM ein, und so war ich natürlich extrem nah an der Hardware. Am Ende hatte der ZX81 eine externe Tastatur aus einer E-Schreibmaschine, 32 KByte RAM, Joystick-Anschlüsse, PIO, Maus, ein vernünftiges, stabilisiertes Netzteil und einen großen Kühlkörper für den eingebauten Spannungsregler. Und natürlich einen Video-Ausgang. Alles in einem robusten, hinten offenen Holzgehäuse.
Nur bin ich nie so wirklich in die Raubkopierer-Szene reingekommen, mit dem ganzen C64- und Amiga-Zeugs vom Schulhof konnte der ZX81 natürlich nichts anfangen, so hab ich halt meine eigene Software geschrieben und eigene Hardware gebaut. Rückblickend war das so ganz gut.
Geblieben ist aus der Zeit viel Erfahrung und vor allem die Art, wie ich meinen Programmcode organisiere. Pascal zwingt zu sauberem Arbeiten, und das hilft ungemein.
Richtig, deswegen bin ich heute noch der Meinung, dass Pascal sehr empfehlenswert als erste Programmiersprache ist.
Hmmm, jein.
Ein wenig Heimcomputer-Basic, um überhaupt mal den Fuß ins Wasser gehalten zu haben, war als allererster Schritt nicht schlecht.
Für eine ordentliche Ausbildung halte ich Pascal durchaus für den richtigen Einstieg, vielleicht ein Semester lang, bis die Strukturierung im Kopf angekommen ist. Dann kann man sich um OOP kümmern, das geht mit TP6 / TP7 auch noch ganz gut. ANSI C muß auch in den Kopf, zum einen ist es nicht auszurotten, zum anderen basieren jede Menge andere Sprachen darauf. Mit der aus C gelernten Syntax und den OOP-Konzepten aus TP6/TP7 sollte Java dann kein großes Problem mehr sein. Irgendwann sollte man auch mal etwas über Betriebsysteme gelernt haben, wenigstens DOS / Windows auf der einen und einige Unixe auf der anderen Seite. Shell-Scripte fallen dabei quasi automatisch an. Und frühestens dann sollte man mit Perl anfangen. Ohne Unix verstanden zu haben kann man Perl nicht verstehen, ohne Pascal-Strukturen verstanden zu haben kann man kein sauberes Perl schreiben.
Und ganz ehrlich fände ich es sehr hilfreich, wenn man mal während der Ausbildung lernt, Sicherheitslücken zu finden und auszunutzen. Man muß ja nicht gleich so wie ich den Admins des Fachbereichs erklären, dass ihr großer Server offen wie ein Scheunentor ist, und dass sie das nicht ohne massive Umbauten ändern können. Aber ein isoliertes, altes System mit bekannten Lücken in einem Labornetz wäre schon interessant. "Hier ist ein Server, da steht die Dokumentation, dort steht ein Rechner mit WWW-Zugang. Ihr habt drei Tage Zeit, euch Root-Rechte auf dem Server zu verschaffen." Oder man läßt die Studenten gegeneinander antreten, erst einmal eigene Software für eine bestimmte Aufgabe schreiben, dann die Software der anderen knacken. Wenn man nie auch nur im Ansatz begriffen hat, wie man ein System knackt, kann man später Software auch nicht gegen Angriffe schützen.
Mit beidem zusammen sollte man dann kapiert haben, warum man ohne Not nicht in C programmiert. Oder um einen meiner Prof's zu zitieren: "Wer in C programmiert, sollte einen Waffenschein haben müssen."
Spätestens dann, wenn man Perl entdeckt hat.
Das ist mir bisher erspart geblieben - ich weiß, dass es das gibt, und das soll erstmal genügen.
Ich bin jeden Tag froh, dass es Perl gibt, und insbesondere CPAN. Das hat mir schon Jahre an Arbeit erspart. "Swiss Army Chainsaw" ist nicht übertrieben, aber wie bei jeder Kettensäge sollte man beim Jonglieren aufpassen, wo man hinfaßt.
Der Einstieg in Perl ist leicht, und es ist sehr leicht, fürchterlich unwartbaren Code zu schreiben. Perl läßt einem sehr viele Freiheiten, mehr als so ziemlich jede andere Programmiersprache. Dazu kommt der Anspruch, auch in der neuesten Version immer noch Code, der für Perl 1 geschrieben wurde, ausführen zu können. Es braucht einige Disziplin, diese Freiheiten nicht immer maximal auszunutzen, und stattdessen wartbaren, lesbaren Code zu schreiben.
Alexander
--
Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".