johny7: Booten per Netzwerk

Moin allerseits,

es passt hier wahrscheinlich nicht ganz zum Thema, aber erfahrungsgemäß bekomme ich hier meist konstruktive Antworten.

Ich habe hier einen Laptop stehen, der wahrscheinlich jede erdenkliche Software installiert hat. Nun muss ich ihn "platt" machen und einfach neu aufsetzen, so der Auftrag meines Kollegen. Das Problem ist, dass das CD-Laufwerk absolut nicht anspricht. Ich kann es nicht im BIOS sehen und es auch nicht öffnen.
Ich habe im BIOS sämtliche USB-Funktionen aktiviert und vor dem Start mein USB-Stick eingesteckt, es kommt aber keine Meldung dazu.

Mir bleibt noch die Hoffnung, den Laptop übers Netzwerk zu installieren. Im BIOS gibt es zumindest die Möglichkeit, LAN in der Boot-Reihenfolge an zu geben. Als Quell-Computer würde ich mein Notebook mit 2.31 GHz, 1GB DDR2 und XP SP3 verwenden, um XP auf dem Laptop zu installieren. Ich will mir nämlich kein WinServer o.ä. dafür aufspielen.

Hat jemand einen Ansatz oder eine einfachere Idee? Ich habe das Web schon nach "booten über netzwerk" durchsucht, habe aber nur ziemlich alte Beiträge gefunden oder nur Beiträge für Linux etc.

Vielen Dank

Grüße, JN

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http://www.johny7.de
  1. Hi,

    Ich habe hier einen Laptop stehen, der wahrscheinlich jede erdenkliche Software installiert hat. Nun muss ich ihn "platt" machen und einfach neu aufsetzen, so der Auftrag meines Kollegen. Das Problem ist, dass das CD-Laufwerk absolut nicht anspricht. Ich kann es nicht im BIOS sehen und es auch nicht öffnen.

    das deutet darauf hin, dass das Laufwerk klinisch tot ist. Blinkt die LED am CD-Laufwerk denn in den ersten zwei, drei Sekunden nach dem RESET wenigstens noch? - Nicht dass das hilft, aber das würde heißen, dass das Laufwerk zumindest irgendwo noch einen Rest von "Leben" hat.

    Ich habe im BIOS sämtliche USB-Funktionen aktiviert und vor dem Start mein USB-Stick eingesteckt, es kommt aber keine Meldung dazu.

    Alle USB-Anschlüsse probiert? Es kann wohl sein, dass der PC so alt ist, dass er überhaupt nicht von einem USB-Medium booten mag. Und wenn, dann möglicherweise nur am ersten Port des ersten Controllers. Welcher das ist, könnte man durchprobieren ...

    Mir bleibt noch die Hoffnung, den Laptop übers Netzwerk zu installieren.

    Hast du denn einen Server im Netz, der BOOTP und TFTP anbietet, und der außerdem ein für Network Boot geeignetes Image zur Verfügung stellen kann? Nein?

    Hat jemand einen Ansatz oder eine einfachere Idee?

    Schließ die Festplatte vorübergehend an einen anderen Rechner an, partitioniere und formatiere sie da, kopiere ein rudimentäres DOS auf die Bootpartition, und die Installationsdaten für Windows auf die zweite Partition. Dann kannst du die Platte wieder zurückbauen, auf dem Notebook erst DOS booten und von dort aus die Windows-Installation starten.

    *Ich* finde das einfacher.

    Ciao,
     Martin

    --
    Ein Ehepaar beim Sex. Sie fragt ihn: "Woran denkst du gerade?" - Er antwortet: "Kennste sowieso nicht."
    1. Moin allerseits,

      das deutet darauf hin, dass das Laufwerk klinisch tot ist. Blinkt die LED am CD-Laufwerk denn in den ersten zwei, drei Sekunden nach dem RESET wenigstens noch? - Nicht dass das hilft, aber das würde heißen, dass das Laufwerk zumindest irgendwo noch einen Rest von "Leben" hat.

      Diese Vermutung habe ich auch schon gehabt...
      Kann es dort einen Wackelkontakt geben?

      Alle USB-Anschlüsse probiert? Es kann wohl sein, dass der PC so alt ist, dass er überhaupt nicht von einem USB-Medium booten mag. Und wenn, dann möglicherweise nur am ersten Port des ersten Controllers. Welcher das ist, könnte man durchprobieren ...

      Das mag ja ein Ansatz sein...

      Hast du denn einen Server im Netz, der BOOTP und TFTP anbietet, und der außerdem ein für Network Boot geeignetes Image zur Verfügung stellen kann? Nein?

      Soll bedeuten? Ich selbst habe Zugriff zum Internet nur per WLAN des Nachbarn. Ich kann aber ein Crossover-Kabel zwischen mein Notebook und den Laptop stecken.
      Gibt es denn nicht eine Möglichkeit, von dem Laptop auf mein Notebook zu zu greifen, um die Daten zu bekommen?

      Schließ die Festplatte vorübergehend an einen anderen Rechner an, partitioniere und formatiere sie da, kopiere ein rudimentäres DOS auf die Bootpartition, und die Installationsdaten für Windows auf die zweite Partition. Dann kannst du die Platte wieder zurückbauen, auf dem Notebook erst DOS booten und von dort aus die Windows-Installation starten.

      Das habe ich auch schon vor gehabt. Aber ich weiß nicht, wie ich die Anschlüsse adaptieren soll. Zumindest kann ich, so glaube ich, die Festplatte nicht in meinen Laptop einbauen.

      Grüße, JN

      --
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      1. Hi,

        Hast du denn einen Server im Netz, der BOOTP und TFTP anbietet, und der außerdem ein für Network Boot geeignetes Image zur Verfügung stellen kann? Nein?
        Soll bedeuten? Ich selbst habe Zugriff zum Internet nur per WLAN des Nachbarn. Ich kann aber ein Crossover-Kabel zwischen mein Notebook und den Laptop stecken.
        Gibt es denn nicht eine Möglichkeit, von dem Laptop auf mein Notebook zu zu greifen, um die Daten zu bekommen?

        ja, über die beiden genannten Protokolle. Die kommen beim Booten per LAN zum Einsatz.

        Schließ die Festplatte vorübergehend an einen anderen Rechner an, partitioniere und formatiere sie da, kopiere ein rudimentäres DOS auf die Bootpartition, und die Installationsdaten für Windows auf die zweite Partition. Dann kannst du die Platte wieder zurückbauen, auf dem Notebook erst DOS booten und von dort aus die Windows-Installation starten.
        Das habe ich auch schon vor gehabt. Aber ich weiß nicht, wie ich die Anschlüsse adaptieren soll. Zumindest kann ich, so glaube ich, die Festplatte nicht in meinen Laptop einbauen.

        Warum nicht? Ich nehme doch an, es ist eine herkömmliche IDE-Festplatte mit dem bei 2½"-Platten üblichen 44poligen Stecker im 2.0mm-Raster. Die sind eigentlich in fast allen Laptops verwendbar - es sei denn, du hast so'n neumodisches Teil mit SATAN-Anschluss.
        Aber da gibt's ja immer noch diese USB-zu-IDE-Adapter, mit denen man die Platte extern per USB an einen beliebigen PC anschließen könnte.

        Ciao,
         Martin

        --
        Die Zeit, die man zur Fertigstellung eines Projekts wirklich braucht, ist immer mindestens doppelt so lang wie geplant.
        Wurde dieser Umstand bei der Planung bereits berücksichtigt, gilt das Prinzip der Rekursion.
        1. Moin allerseits,

          Gibt es denn nicht eine Möglichkeit, von dem Laptop auf mein Notebook zu zu greifen, um die Daten zu bekommen?

          ja, über die beiden genannten Protokolle. Die kommen beim Booten per LAN zum Einsatz.

          Hast du einen Link oder eine Site, wo die Umsetzung einfach und für Leute ohne große Vorkenntnisse beschrieben ist? Oder gibt es Tools dafür? Sonst könntest du mir doch beschreiben, was ich Schritt für Schritt tun soll. Wie gesagt,Google-Suche nach den Stichworten schlug fehl.

          Warum nicht? Ich nehme doch an, es ist eine herkömmliche IDE-Festplatte mit dem bei 2½"-Platten üblichen 44poligen Stecker im 2.0mm-Raster. Die sind eigentlich in fast allen Laptops verwendbar - es sei denn, du hast so'n neumodisches Teil mit SATAN-Anschluss.
          Aber da gibt's ja immer noch diese USB-zu-IDE-Adapter, mit denen man die Platte extern per USB an einen beliebigen PC anschließen könnte.

          Ich seh schon, ich brauche eine Anleitung, wie man Notebooks auseinander baut. Mechanisch passt nämlich die eine Festplatte nicht in den anderen Notebook. Du meintest also wahrscheinlich, ich soll das per Kabel verbinden... Kann ich denn die Festplatte an mein Notebook zusätzlich anschließen, ohne meine heraus zu nehmen? Ich habe einen Extensa 5220 von Acer.

          Grüße, JN

          --
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          1. Hallo,

            ja, über die beiden genannten Protokolle. Die kommen beim Booten per LAN zum Einsatz.
            Hast du einen Link oder eine Site, wo die Umsetzung einfach und für Leute ohne große Vorkenntnisse beschrieben ist?

            eine Google-Suche nach "LAN Boot" bringt mir massig Treffer, da muss man sich halt durcharbeiten. Dann stellt man fest, dass diese Technik auch als PXE Booting bezeichnet wird.

            Oder gibt es Tools dafür? Sonst könntest du mir doch beschreiben, was ich Schritt für Schritt tun soll.

            Tools? Vermutlich schon. Aber ich habe mich noch nie ernsthaft mit dem Thema befasst, kann also keine Details bieten.

            Wie gesagt,Google-Suche nach den Stichworten schlug fehl.

            Kaum zu glauben.

            Ich nehme doch an, es ist eine herkömmliche IDE-Festplatte mit dem bei 2½"-Platten üblichen 44poligen Stecker im 2.0mm-Raster. Die sind eigentlich in fast allen Laptops verwendbar - es sei denn, du hast so'n neumodisches Teil mit SATAN-Anschluss.
            Aber da gibt's ja immer noch diese USB-zu-IDE-Adapter, mit denen man die Platte extern per USB an einen beliebigen PC anschließen könnte.
            Ich seh schon, ich brauche eine Anleitung, wie man Notebooks auseinander baut. Mechanisch passt nämlich die eine Festplatte nicht in den anderen Notebook.

            Das ist erstaunlich - die Maße sind eigentlich einheitlich. Oder weicht eine der beiden Platten vom üblichen 2½"-Formfaktor ab?

            Du meintest also wahrscheinlich, ich soll das per Kabel verbinden...

            Ja, klar. Für eine Funkenstrecke ist die Spannung zu niedrig. ;-)

            Kann ich denn die Festplatte an mein Notebook zusätzlich anschließen, ohne meine heraus zu nehmen? Ich habe einen Extensa 5220 von Acer.

            Ich würde das nicht mit einem anderen Notebook versuchen, denn die wenigsten sind für den Einbau einer zweiten Platte vorgesehen. Entweder als zweite Platte in einem normalen Desktop-PC (mit Adapterstecker), oder als externe Platte (USB), dann meinetwegen auch an einem Notebook.

            Ciao,
             Martin

            --
            Die letzten Worte des Hardware-Bastlers:
            Das Netzkabel lass ich wegen der Erdung lieber dran.