Moin Moin!
Die ganz offensichtliche, aber nicht ganz so effektive Lösung hat noch niemand vorgeschlagen: Ein Wechselrichter von 12V auf 230V, der das vorhandene Netzteil betreibt. Der paßt garantiert zum Laptop, und auch garantiert zum nächsten und übernächsten Laptop.
Natürlich gibt es dabei noch etwas mehr Verluste, zu den bestenfalls 80% bis 90% Wirkungsgrad des Netzteils kommen noch einmal 80% bis 90% Wirkungsgrad eines Wechselrichters. Über alles sind das eben nur 64% bis 81%. Das ist immer noch gut, aber nuckelt eben den Autoakku schneller leer als ein perfekt angepaßtes Auto-Netzteil.
Weil das Laptop-Netzteil die Eingangsspannung ohnehin gleichrichtet und mit einem sehr weiten Eingangsspannungs- und Frequenzbereich klarkommt, reicht es aus, wenn der Wechselrichter irgendetwas grob sinusähnliches, notfalls auch Rechteck, zwischen 100 V und 240 V liefert und dabei irgendwo zwischen 45 Hz und 65 Hz liegt. Die Dauerleistung (Spitzenleistung ist großenteils eine Werbelüge!) sollte etwa so groß sein wie die maximale Eingangsleistung des Laptop-Netzteils.
In das Profil passen z.B. Reichelts SPS-150 USB oder SPS-300 USB, beide unter 30 Euro, beide mit einem minimalen Batteriewächter (auf den ich mich nicht unbedingt verlassen möchte), und beide mit einer zusätzlichen USB-Buchse, um Kleingeräte (MP3-Player, Handy) zu laden. Beide haben einen Wirkungsgrad im Bestfall von 90%.
Im Zweifel sollte bei einer Batteriespannung unter Last von unter 12,0 V (einfach nebenbei messen) manuell abgeschaltet werden, sonst gilt "wer sein Auto liebt der schiebt". Das ist übrigens das schöne an Bleiakkus: Die Spannung ist ein sehr guter Indikator für den Ladezustand. Unter 12 V geht es dem Akku nicht mehr so gut, 13,8 V heißt stramm voll (Ladeschluß), 14,4 V liegen am Bordnetz an, so lange die Lichtmaschine das Netz versorgt und nicht der Akku. Mit 9 V auf dem Akku mag mein Auto nicht mehr starten, dieses Wissen hab ich vor 14 Tagen mal wieder auffrischen müssen. Das Autoradio dudelt aber auch bei 9 V noch völlig problemlos. Alles unter 11 V ist Tiefentladung und schadet dem Akku, genau wie Überladung (> 13,8V im Stand).
Ein weiterer kleiner Haken, sowohl bei beiden Wechselrichtern als auch beim originalen Autonetzteil: Bei nur 12 V fließen schon bei relativ wenig Leistung große Ströme. 60 W brauchen 5 A, 150 W brauchen schon 12,5 A. Bei 90% Wirkungsgrad zieht der Wechselrichter aber 166,7 W, und dann sind das 13,9 A. 60 W am Laptop mit 90% beim Wechselrichter und noch einmal 90% beim Netzteil bedeuten 74 W am Eingang des Wechselrichters, 6,2 A. Und 90% sind verdammt gut, bei 2x 80% reden wir über knapp 94 W, 7,8 A.
Jeder noch so kleine Übergangswiderstand (=Dreck, oxidierte Kontakte) kostet nicht nur Spannung, sondern vor allem wird er heiß, manchmal zu heiß. Dann schmilzt Plastik und Dinge fangen an zu brennen. Gerade die Zigarettenanzünder-Stecker sind notorisch schlecht, wenn es um elektrische Kontakte geht. Für den 300 W Wandler sind die Stromwerte entsprechend doppelt so groß, knapp 30 A hält ein Zigarettenanzünder-Stecker in aller Regel nicht auf Dauer aus. Deswegen hat der "große" Wandler stattdessen Klemmen.
Meine billige Kühlbox mit Peltier-Element und Lüfter zieht knapp unter 5 A / 60 W, da wird der billige Zigarettenanzünder-Stecker schon so heiß, dass man sich die Finger daran verbrennen kann.
Alexander
Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".