Struppi: Das Sparpaket

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Ja. Genau so denke ich auch. Und vielleicht durchaus viele. Aber wer organisiert denn eine?

Auch das ein Problem. Die Linke an sich ist in deutschland, dank jahrzehntelanger kapitalistischer Propaganda völlig diskreditiert.

Das ist ein leichtes Mißverständnis, mit "Linken an sich" meinte ich nicht unbedingt die Partei Die Linke.

Nein, sie hat sich diskreditiert, indem sie den Osten unseres Landes über Jahrzehnte in den Ruin getrieben, die Lebensbedingungen deutlich schlechter gehalten hat als nötig, Unschuldige überwacht und wegen "versuchter Republikflucht" verhaftet oder erschossen hat etc. pp.

Jaja, das ist bekannt.

Das Problem ist, dass nach einem Ende eines Unrechtsregimes es immer Menschen geben wird, die dort einfach gelebt haben und wenn sie in verantwortlichen Positionen waren, nicht unbedingt für jede Untat zu Rechenschaft gezogen werden wollen. Das Problem hatten wir in Westdeutschland auch lange genug, wo KZ Wächter, Deportierungsverantwortliche und Nazirichter, in höchsten Positionen sassen. Ich kann nicht viele finden,die wirklich verantwortlich in der DDR waren und heute Ministerpräsident o.ö. sind.

Wenn man dann noch bedenkt, daß die DDR einer der harmlosesten sozialistischen Staaten der Weltgeschichte war, braucht man keine Propaganda mehr, um die linken Verbrecher zu verachten und den Sozialismus zu fürchten. (Und daß die Partei inzwischen zu einem beträchtlichen Teil aus Nachwuchs besteht, der diese tollen Rezepte von den Original-Verbrechern übernommen hat, macht sie inhaltlich auch nicht besser.)

Wie gesagt, mit die Linke meinte ich nicht unbedingt die SED. Es gibt aber durchaus sozialistische Staaten, die nicht auf Terror beruhten, wobei nicht wenige durch Terror, Dank des kalten Krieges, wieder durch rechte Terroregime ersetzt wurden, vor allem in Südamerika.

Und ich befürchte, dass nicht wenige Kapitalisten voller Neid nach China blicken, weil die handeln können, wie es denen am sinnvollsten erscheint. Auch über Menschenwürde und Umweltschutzgedanken hinweg.

Wobei die momentane Entwicklung mir auch oft so vorkommt, als ob das Kapital nach Gutdünken ihr Geld vermehren darf ohne das eine Regierung mit verantwortungsvollen Maßnahmen dagegen steuert. Das Kapital macht sich immer mehr zum Verbrecher.

Wie schon erwähnt - die Frage ist wer bekommt das ganze Geld, das angeblich für die Rettung der Banken verwendet wird?
Wenn man liest, dass die deutsche Bank Rekordgewinne macht und wohin diese Gewinne dann gehen, entsteht bei mir der Eindruck, hier geht es nur noch darum Menschen, die sowieso schon viel haben, noch mehr zu geben. Und gespart wird am Ende auf der anderen Seite.

Deswegen habe ich auch noch nie an Demonstrationen teilgenommen: Da wird nämlich üblicherweise nicht nur gegen das aktuelle System demonstriert, sondern auch für eine Alternative (was ja auch prinzipiell gut ist; konstruktive Kritik sozusagen). Wenn das aber von dem oben genannten moralischen Prekariat organisiert wird und die Alternativen damit sicher noch viel schlimmer sind als der derzeitige Ärger, dann marschiere ich da nicht mit.

Ob es wirklich schlimmer werden kann als jetzt, bezweifle ich.

Schlimm finde ich es aber immer wieder, dass in einem Land, dass so Stolz ist, auf seine Produktion und seinen Handel, den Politiker es so leicht gemacht wird, alle Gesetzmäßigkeiten von Handel und Produktion völlig zu umgehen. Mein Eindruck ist, das Politik in erster Linie Selbstzweck ist. Es wird Geld verteilt, um gewählt zu werden.

Full ack. Mit noch linkerer Politik kann das aber nicht besser werden.

Zumindest der Aspekt, dass es die Aufgabe von einem Staat und Politiker ist, auch für das Wohlergehen des Volkes zu arbeiten und nicht ausschleißlich für noch größere Gewinne der Großkonzerne, wäre eine kleine Veränderung die ich begrüßen würde.

Und statt gegen die Plünderer zu protestieren, die sich und uns mit ihrer heillosen Verschwendung bis über die Ohren verschuldet haben, keifen jetzt wieder alle gegen diejenigen, die ein bißchen weniger getroffen sind als man selbst. Wegen dieses idiotischen Neides kommen wir in Sachen Protest nie voran.

Da ist was dran. Wenn man erkennen könnte, dass es der Politik um Verantwortung für das Allgemeinwohl ginge und das Einsparung darauf abzielen würden, wirklich Ausgaben zu sparen, dann bräuchte man diese Debatte überhaupt nicht.

Struppi.

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Struppi
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                                                    Die Wirtschaft nach der Mangelwirtschaft

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