Hi,
Der IE wird so lange ein Problemkind bleiben, so lange Microsoft sich nicht entscheiden kann oder will, ihn endlich vom OS zu entkoppeln.
Die Engine ist nunmal seit über einem Jahrzehnt der Filemanager und Hilfe-Client von Windows, den kann man nicht "einfach so" ausbauen.
Datei-Explorer und Windows-Hilfe brauchen nicht an neue Entwicklungen im Bereich Webtechnologien angepasst werden. Was die an mit dem IE gemeinsamem Code nutzen, das kann man so wie es jetzt ist „freezen“, und nur noch die das Nutzen lassen.
Und dann einen neuen Internet Explorer programmieren, der seinen eigenen, weiterentwickelten Code schön gekapselt enthält.
Ja, mir ist bewusst, dass das stark vereinfach dargestellt ist.
Aber wenn es schon private Entwicklungen schaffen, modifizierte IE-Versionen anzubieten, die weitgehend autonom sind und sich parallel auf ein und dem gleichen System betreiben lassen - dann sollte ein Konzern mit der Manpower von Microsoft das auch hinkriegen. (Zumal die genannten Lösungen ja auch großteils auf schon in Windows enthaltenen Techniken basieren, denn die Privatentwickler haben die IEs ja auch nicht komplett nachprogrammiert.)
Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass Microsofts Entscheidungen, was den IE angeht, hochgradig politischer Natur sind. (Auch wenn Faktoren hinzukommen, wie bspw. der von LX angesprochene, Direct2D als Basis des Renderings im IE 9.)
Und solange Microsoft sich auf diese Weise weiter fröhlich grinsend selber ins Knie schießt, können sie mir mit Lippenbekenntnissen und Eingeständnissen, dass sie selber die IE 6-Verbreitung inzwischen als problematisch ansehen, gestohlen bleiben.
MfG ChrisB
“Whoever best describes the problem is the person most likely to solve the problem.” [Dan Roam]