Shani!
Allerdings sind die Sprachpanscher augenscheinlich doch in der Überzahl ;)
BTW, Diäresen gibt’s auch im Spanischen. In 'gue' und 'gui' wird das u nicht gsprochen: guerra, guitara. Um zu verdeutlichen, dass ein u zwischen g und e bzw. i auch als u gesprochen werden soll, schreibt man 'güe': nicaragüense.
Richtig, ein schönes Beispiel ist auch pingüino (Bedeutung kann man raten ;-) ). Das stumme u in 'gue' und 'gui' dient dazu, daß das g wirklich wie /g/ gesprochen wird; ansonsten ist es vor e und i ein abgeschwächter Reibelaut. Bekannte Beispiele für dieses u: Guido, Guildo, Guerilla, Guevara, Aguilera ...
Im Deutschen ist die Diärese unüblich und kommt praktisch nur bei Fremdwörtern in Originalschreibweise vor und bei manchen Eigennamen (Hoëcker, Piëch). Sie wird nur auf e und i angewandt, um Verwechslung mit Umlauten zu vermeiden (deswegen Alëuten und nicht Aleüten).
Rein theoretisch gibt es einen optischen Unterschied zwischen Umlaut und Trema: Die zwei Punkte, die ein Trema darstellen, liegen etwas höher als die für den Umlaut. (In einigen Schriftarten ist der i-Punkt höher als die Punkte auf den Umlauten - hier sollten die Trema-Punkte dann auf der Höhe des i-Punktes sein.)
Praktisch macht aber keiner mehr diesen Unterschied, und es gibt auch keine Codierung, die die Unterscheidung erlaubt. Für Unicode wurde deswegen mal ein Combining Umlaut vorgeschlagen, aber der wurde abgelehnt wegen Macht-ja-doch-keiner-richtig, und v.a. weil dann die ganzen bestehenden deutschen, finnischen, türkischen, ungarischen usw. Texte plötzlich falsch wären.
In meiner eigenen Schriftart Quivira habe ich deswegen diesen Unterschied ganz bewußt eingeebnet und i-Punkt und Umlaut-Punkte auf die selbe Höhe gesetzt.
Der Spezialfall "beïnhalten" läßt sich übrigens fast immer durch "enthalten" ersetzen. Ich wollte nur in diesem Fall die Original-Phrase beibehalten und habe mich deswegen für das Trema entschieden.
Viele Grüße vom Længlich
Mein aktueller Gruß ist:
Bemba (Sambia, Zaïre)