Moin Moin!
Wenn bei der Telekom eine Flat gebucht ist, kann ich da 12 PC's dranhängen. Dadurch wird die DSL-Leitung ja nicht schneller. Rein theoretisch hätte ich sogar das Recht, 24h am Tag einen Rechner online zu lassen. Also ob jetzt einen Coputer oder 12 anschließe ist egal.
Du kannst auch 2000 anschließen, wenn Dir das Spaß macht und Du den Platz hast. Aber Du darfst mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Anschluß nicht kommerziell nutzen.
Das was du meinst ist bei den Billiganbietern. Dort steht im Vertrag im Kleingedruckten drin, daß eine übermäßige Benutzung im Downloadbereich (nach MB gemessen) zur Sperrung oder weiteren Überprüfung kommen/führen kann.
Nein, was ich meine ist das Verbot der kommerziellen Nutzung.
Würde mich schon mal interessieren, wenn [...] es dann zu einer Gerichtsverhandlung kommt...wer da Recht bekommt... *g*
Was mich interessiert ist, was Du im Cafe anstellen willst, wenn Dir der Provider wegen Vertragsbruch die Leitung kappt.
Ich denke ein Provider reicht. Ich muß die Monatlichen Fixkosten ja nicht unbedingt höher drücken als nötig.
Vermutlich.
Ein kommerziell nutzbarer Internet-Anschluß bietet nebenbei noch ein paar Vorteile: Garantierte Reaktionszeit, feste IP-Adressen.
Kostengünstig wäre sicherlich eine Linux-Form (meist umsonst).
Die Idee mit einem eingestecktem USB-Stick zu Starten ist natürlich schon faszienierend. Wenn man den nun mechanisch gegen Ausstecken sichern könnte...
Du brauchst keinen USB-Stick. Jedes moderne Mainboard mit integriertem LAN kann vom LAN per PXE (DHCP + TFTP) booten. Das hab ich schon in einem anderen Posting in diesem Thread beschrieben.
Das ganze ist recht einfach aufzusetzen und gut dokumentiert.
Noch dazu gibt es USB-Sticks, die einen Schieber für schreibschutz haben. Wenn man den nun auch mechanisch gegen verschieben sichert...
Unnötig, s.o.
Da gibt es die Möglichkeit Browser in einem Kiosk-Mode laufen zu lassen (SiteKiosk). Man kann also nur Surfen - sonst nichts. Diese Einstellung wäre für den I-Netcaffebetrieb gut.
Unnötig, Du kannst eine vollwertige Benutzeroberfläche bieten, mit dem Browser an prominenter Stelle auf dem Desktop.
Für Schulungen müsste man das allerdings umschalten können.
Das kannst Du dadurch regeln, dass der Server der Surfstation eine andere Initial RAMDisk oder wenigstens andere Parameter mitgibt. Siehe anderes Posting.
1260 kWh ? Nein, daß kann nicht stimmen...
Doch, wenn Du alle Rechner simultan auf volle Leistung bringst und dort hältst.
Allerdings sind das Watt MAL Stunde, nicht Watt PRO Stunde.
An dieser Stelle sei gesagt, das ich mit Mathe auf Kriegsfuß stehe...
Gaaaanz schlechte Voraussetzungen für eine Existenzgründung. Wenn Du nicht rechnen kannst, rennst Du schneller in die Pleite als Du KarstadtQuelle sagen kannst. Sogar schneller als Du Opel sagen kannst.
Kann einer sagen was eine Stunde mit einem Thin-Client + Monitor[1] an Strom kosten würde? Ausgehend von den 19,39 ct pro kWh?
Welcher Monitor?
Wenn ich in den Keller gehe und ein 21-Zoll-CRT in Betrieb nehme, wird das Licht dunkel, für einen kurzen Moment. Dann nimmt der Monitor mehrere 100 Watt aus dem Netz, danach stabilisiert sich das bei etwa 100 Watt. Das winzige LCD an meinem Netbook dürfte im Moment so zwischen 5 und 10 Watt ziehen.
Welcher Thin Client?
Ich hab hier einen PC stehen, der sich im Leerlauf mit etwa 15 Watt am Netzstecker begnügt, in der Spitze zieht der rund 50 Watt. Als Thin Client wäre der noch ausreichend.
Ein normaler Desktop ohne aufwendige Grafik zieht so um 40 Watt in Ruhe, über 100 Watt bei Aktivität, und in den von meinem billigst-Leistungsschätzer nicht mehr erfaßten Spitzen wohl auch mal 200 Watt.
Irgendwo im Netz gibt es auch einen Thin Client, der in eine Unterputz-Dose paßt und mit 5 Watt über PoE auskommt.
Geh davon aus, dass die Rechner überwiegend im Leerlauf arbeiten werden, gerade beim Surfen. Ebenso die Kasse. Dann schlägst Du noch einige Prozent für den Lastbetrieb drauf.
( 13x Leerlauf PC + 13x Leerlauf Monitor ) * 110%
Dazu kommt der Stromverbrauch von Server und Infrastruktur (Switches, DSL-Modem, Firewall). Und der Gastronomie- und Licht-Stromverbrauch.
Das multiplizierst Du mit der Öffnungszeit in Stunden.
Am Ende kommst Du auf irgendeine kWh-Zahl.
Dann siehst Du mal nach, ob das schon unter Großverbraucher fällt und damit einen günstigeren Stromtarif bringt. Diese Zahl multiplizierst Du mit dem Tarif, und schlägst wieder etwas Sicherheit oben drauf. 10%, wenn Dir nichts besseres einfällt.
[1]Welche Monitorgröße ist akzeptabel? 19er ok?
4:3 oder 16:9? Bei 4:3 reicht den meisten Leuten wohl ein 17-Zoll-Gerät, bei 16:9 brauchst Du wohl mindestens 19 Zoll.
Ein DVI-Eingang wäre schön, weil der die unnütze D/A- und A/D-Wandlung einspart, die Du Dir beim Betrieb eines LCDs an einem VGA-Anschluß zwangsläufing einhandelst.
Du willst ein kostengünstiges Gerät mit mattem Schirm, damit Du nicht schon vor der Eröffnung Pleite gehst. Nein, eigentlich willst Du davon wenigstens 16 Stück. 12 zum Surfen, 2 in Reserve, einen für die Kasse, einen für den Admin-Rechner.
Beim Surfrechner sieht es genauso aus. Nicht zu teuer, aber leistungsfähig genug. Wo sollen die Leute arbeiten? Auf den Rechnern, vor denen sie sitzen, und die mit einem Reboot wieder sauber sind? Oder in VMs auf dem Server?
Oder beides?
Wenn Du auf den Surfstationen arbeiten willst, brauchen die etwas "Bums". Ein flotter, aber günstiger Prozessor, der nicht sonderlich hohe Anforderungen an seine Umgebung stellt. Das klingt nach Celerons oder deren AMD-Equivalent. Du willst definitiv keinen hochgezüchteten Boliden, der bei Temperaturen über 21°C abraucht. Ohne lokale Platte brauchst Du viel RAM, also steck so viel rein, wie der Rechner verträgt, 3 bis 4 GByte. Grafikkarte muß bei modernen Chipsätzen nicht sein, da reicht die Chipsatzgrafik auch für einfache Spiele aus. Ein DVI-Anschluß wäre schön. Gigabit Ethernet und PXE Boot sind Pflicht. Ein Steckplatz für eine Grafikkarte wäre schön, damit Du ggf. aufrüsten kannst. Ein Gehäuse, dass 2x USB und Audio griffgünstig herausführt, wäre schön. Optional noch ein DVD-ROM oder ein DVD-Brenner. Ebenfalls optional ein Cardreader.
Auch diese Kiste brauchst Du so mindestens 15x: 12x Surfstation, 2x Reserve, 1x Kasse.
Für den Admin-Rechner kannst Du noch so einen Rechner ordern, da steckst Du aber noch eine kleine Platte rein, und einen DVD-Brenner.
Als Firewall würde das System sicher auch taugen, aber die Firewall braucht relativ viele Netzwerk-Interfaces, mindestens zwei davon (zum Server und zum Cafe) müssen Gigabit Ethernet können. Du brauchst also ein Board mit idealerweise zwei oder mehr Gigabit-Adaptern on Board und mit Steckplätzen für weitere Ethernet-Adapter. Die Firewall baust Du also besser mit einem anderen Mainboard als die Surfstationen.
Wenn Du den Server "nur" als PXE- und NFS-Server benutzen willst, der nebenbei noch die Abrechnung macht, reicht auch da prinzipiell die Hardware einer Surfstation, ergänzt um zwei große interne Platten (2x 1 TB sollte erst einmal reichen) im Software-RAID, dazu ein oder zwei externe Backup-Platten mit mindestens der selben Kapazität.
Wenn Du VMs auf dem Server laufen lassen willst, brauchst Du mehr Leistung. Vor allem CPUs mit vielen Kernen und hohem Takt, und reichlich RAM. 16 GByte oder mehr.
Das große Problem ist, Das sicherlich viele einen Lehrgang im Umgang mit der weit verbreiteten Office-Pallete wünschen. Die dürfte aber wohl kaum auf einem Linux Live-Sys laufen.
Virtualisiert schon.
Oder man läßt diese Art Software außen vor und bietet eher Weblehrgänge an. Oder Webbasierte sprachen wie php, perl, python.
Perl und Python sind keine webbasierten Sprachen. Perl ist älter als das Web und wird universell eingesetzt. Phyton ist jünger als das Web, wird auch universell eingesetzt. PHP ist wesentlich jünger als das Web und wird fast nur dafür eingesetzt, Webseiten zu produzieren.
Hast Du jemanden, der genügend Ahnung vom Thema hat, um Leute zu schulen?
Leinwand, Beamer, Audio-Anlage
Für 12 Plätze brauchst Du keine Audio-Anlage. Für 12 Dutzend vielleicht.
(Ich denke die Tage eines Overheadprojektors sind gezählt *g*)
Nein, sind sie nicht. Spätestens wenn Dich die Hardware im Stich läßt, wirst Du froh über einen Overhead-Projektor und ausgedruckte Folien froh sein.
Haftungsfrage:
Hier geht die juristerei los.
Exakt. Frag einen Juristen, der sich in dem Gebiet auskennt. Oder zwei oder drei.
Wenn man es Perfekt machen wollte, müsste man den Ausweis eines jeden Kunden kopieren, und seine Datenspur Speichern.
Nein, das könnte gegen Datenschutzbestimmungen verstoßen.
Bezahlung:
Am einfachsten nach Zeit?
Ja, das scheint der allgemein übliche Weg zu sein.
Mechanische Trennung der Stromversorgung des Monitors - habe ich gedacht. Münzautomat mit Relaissteuerung müsste das können.
Blöd, das streßt nur den Monitor.
Oder Kunde zahlt an der Theke und das Aufsichtspersonal (also ich) gebe dann die Platznummer via Software frei. Stelle ich mir aber komplizierter vor als mit einem Münzautomat...
Ist es nicht, denn so etwas gibt es schon fix und fertig und ohne große Bastelei.
Jaja, ich sehe schon, allein der Businessplan wird ein Buch werden...
Richtig. Ein Kapitel für jeden Teil deines Geschäfts: Cafe, Internet-Zugang, Schulung, Veranstaltungen, Copyshop. Plus Synergie-Effekte, Kollisionsabschätzungen, und die ganzen Routine-Dinge: Strom, Wasser, Rente, Krankenkasse, Unternehmerlohn, Versicherungen, Personal, Anwalt, Steuerberater, Urlaub, Arbeitszeit. Geh mal davon aus, dass Du daran einige Zeit arbeiten werden mußt.
Auch solltest Du mal ein paar unverbindliche Angebote für 20 PCs, 15 Monitore, 12 Windows- und 12 Office-Lizenzen einholen. Ebenso für Drucker, ein paar Tische und Stühle, einen Tresen, Kaffeemaschinen, Kühlschrank, Tassen, Besteck und nicht zuletzt ein Lokal. Beschriftung und Flyer nicht vergessen.
Ich denke mal, da wirst Du schnell 10 bis 20 k€ ausgeben müssen. Hast Du die wirklich über? Die Hardware ist in drei Jahren nichts mehr wert, das Geld ist also weg. Ähnliches gilt für große Teile der Einrichtung. Wie viele Rechnerstunden und wie viel Kaffee mußt Du täglich verkaufen, um eine schwarze Null schreiben zu können? Wie viel, damit Geld übrig bleibt? Ist das mit 12 Rechnern an 12 Tischen zu schaffen? Auch in Flautenzeiten?
Was machst Du, wenn nebenan jemand "mal eben" 200 k€ versenkt und 50 High-End-PCs in einen schicken Laden hinstellt?
Mach nicht den Fehler, Dich selbst mit 40 Stunden einzuplanen, das ist zu wenig. 80 Stunden sind allerdings auch nicht ok, das kannst Du auf Dauer nicht leisten. Du wirst also sehr wahrscheinlich engagierte Helfer brauchen. Ein Partner wäre gut. Der bringt idealerweise die selbe Motivation mit, hat auch etwas Geld, das er investieren kann, und Deine Schwächen kompensieren. Und er kann zu einer anderen Zeit als Du im Cafe sein, so dass ihr länger als 8 Stunden öffnen könnt.
Alexander
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Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".