Robert G.: Kategorien bzw. Artikeleigenschaften in Webshops

Hallo,

habe ein grundsätzliche Frage zu Kategorien, bzw. Artikelattributen bei Webshops:

Mal angenommen ich vertreibe Wein und habe mir folgende Hauptkategorien für meinen Webshop überlegt:

  • liebliche Weißweine
  • halbtrockene Weißweine
  • trockene Weißweine
  • Rose & Rotwein

Jeder Wein kann ohne Probleme einer dieser Kategorien zugeordnet werden. Allerdings besitzt der Wein darüber hinaus noch eine ganze Menge weiterer Eigenschaften wie z.B.:

  • Alkoholgehalt
  • Rebsorte
  • Qualitätsstufe
  • Flascheninhalt

usw.

Bin mir nun etwas unsicher auf welche Art ich diese weiteren Eigenschaften im Webshop abbilden muss. Es gäbe drei Möglichkeiten:

1. Möglichkeit (am Beispiel der Rebsorte)

Angenommen ich gliedere die Rebsorten in "Riesling", "Rivaner" und "anderere Rebsorte". Nun könnte ich hergehen und jeder Hauptkategorie die entsprechende Rebsorte als Unterkategorie zuordnen. Beispiel:

  • Hauptkategorie "liebliche Weißweine" mit Unterkategorien "Riesling", "Rivanger" und "andere Rebsorte"
  • Hauptkategorie "trockene Weißweine" mit Unterkategorien "Riesling", "Rivanger" und "andere Rebsorte"
  • usw.

2. Möglichkeit (am Beispiel der Rebsorte)

Angenommen ich gliedere die Rebsorten in "Riesling", "Rivanger" und "anderer Rebsorte". Nun könnte ich hergehen und für jede "Rebsorte" eine weitere Hauptkategorie erzeugen. Eine "lieblicher Weißwein" der Rebsorte "Riesling" würde somit zwei Hauptkategorien zugeordneet werden. Einmal der Hauptkategorie "lieblicher Weißwein" und einmal der Hauptkategorie "Riesling"

3. Möglichkeit (am Beispiel der Rebsorte)

Mein Shopsystem bietet eine sogenannte Master Slave Funktion. Will ich beispielsweise ein Hemd verkaufen, dass es in blau und rot und außerdem in den Größen L und XL gibt, erstelle ich mir zunächst einen Masterartikel und ordne diesem die Attribute mit den verschiedenen möglichen Werten zu. Der Shop erstellt dann automtisch die Slave Artikel mit den möglichen Kombinationen. Beispiel:

1.) Masterartikel (diesem ordne ich die Attribute mit möglichen Werten zu)

Der WEbshop erstellt dann folgende Slave Artikel automatisch

1.) Hemd rot L
2.) Hemd rot XL
3.) Hemd blau L
4.) Hemd blau XL

Wenn ich den ganzen Kram nun auf den Wein abbilde, dann könnte ich sagen, ein Wein hat die Attribute Alkoholgehalt, Rebsorte, Qualitätsstufe, Flascheninhalt usw.. Im Gegensatz zum Hemd können die Attribute allerdings nur genau einen Wert annehmen. Beispiel:

  • Hemd kann die Größe L UND XL haben (BEIDES MÖGLICH)
  • Wein kann die Rebsorte Riesling ODER Rivaner haben (NICHT BEIDES MÖGLICH)

Da ja bei den Weinarttributen immer nur ein Attributswert möglich ist, bin ich mir unsicher, ob es überhaupt das richtige Vorgehen ist, dessen Eigenschaften über Attribute abzubilden. Wäre da nicht eine der beiden ersten Möglichkeiten mit den Kategorien die bessere Lösung?

Welche der drei Möglichkeiten ist eurer Meinung nach die richtige Vorgehensweise?

Besten Dank im voraus.

  1. Hi,

    vorweg: Ich kenne Shopsysteme bisher nur aus der Sicht des Kunden, darum möchte ich meine Ideen bzw. Vorschläge auch bewusst vage halten.

    Mal angenommen ich vertreibe Wein und habe mir folgende Hauptkategorien für meinen Webshop überlegt:

    • liebliche Weißweine
    • halbtrockene Weißweine
    • trockene Weißweine
    • Rose & Rotwein

    da frage ich als Weinbanause doch sofort unwissend: Unterscheidet man Rotweine nicht mehr auf der Skala von lieblich bis trocken?

    Jeder Wein kann ohne Probleme einer dieser Kategorien zugeordnet werden. Allerdings besitzt der Wein darüber hinaus noch eine ganze Menge weiterer Eigenschaften wie z.B.:

    • Alkoholgehalt
    • Rebsorte
    • Qualitätsstufe
    • Flascheninhalt

    usw.

    Genau. Du merkst doch hier schon, dass man, je nachdem welche Eigenschaft man gerade betrachten möchte, zu ganz anderen Kategorie-Abfolgen kommt. Da würde ich an deiner Stelle gar keine starre Einteilung vornehmen, sondern einfach nur jedes Produkt (jeden Wein) mit all seinen Eigenschaften als *einen* Artikel im Shop eintragen, und ihm sämtliche Eigenschaften als Tags oder Attribute zuordnen. Nun kannst du in der Such- oder Auswahlmaske mehrere Felder vorsehen und lässt den Kunden eingeben, welche Merkmale er haben will. Und dann wählt er z.B. aus: Beerenauslese, 0.5l-Flasche, rot. Daraus ergibt sich deine Datenbankabfrage, ganz ohne dass du selbst die Hierarchie der Kategorien festlegst.

    Bin mir nun etwas unsicher auf welche Art ich diese weiteren Eigenschaften im Webshop abbilden muss.

    Kommt natürlich auch sehr darauf an, was dein Shopsystem kann und welche Philosophie es verfolgt.

    So long,
     Martin

    --
    Ich bin im Prüfungsstress, ich darf Scheiße sagen.
      (Hopsel)
    Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(
    1. hi,

      vorweg: Ich kenne Shopsysteme bisher nur aus der Sicht des Kunden,

      Genauso sollte ein Shopsystem auch sein, denke ich: Kundenorientiert.

      da frage ich als Weinbanause doch sofort unwissend: Unterscheidet man Rotweine nicht mehr auf der Skala von lieblich bis trocken?

      Define "Banause". Es gab Zeiten, da hab ich Rotwein nicht getrunken, sondern gesoffen. War ich zu dieser Zeit ein Banause? Nun, ein Säufer braucht Stoff, der nicht klebt, einen Stoff, in dem möglichst alles, was vergärbar ist, in Alkohol umgesetzt ist. Ein lieblicher Wein ist da völlig fehl am Platz, nicht nur wegen der Kopfschmerzen. Farbe ist egal, nach der ersten Flasche ist auch der Geschmack egal....

      Es ist bei Rotwein freilich auch gerade die Farbe, die ein Qualitätsmerkmal ist, die wiederspiegelt unmittelbar die "Handwerkskunst" des Winzers, denn der Farbstoff steckt in der Schale und löst sich erst infolge des Maischvorganges. Letzteres ist eine stets kritische Angelegenheit, denn in der Zeit der Maische sind die Gefäße ziemlich offen und empfindlich.

      Die Elsässer haben dies richtig erkannt und füllen ihren Roten (Pinot Noir) mehr und mehr in weiße Flaschen, so dass der Kunde die Farbe gut beurteilen kann.

      Genau hier komme ich immer wieder zu dem Schluss, dass ein Weinverkauf "im Internet" nicht gut laufen kann. Es gibt noch mehr Gründe, die dagegen sprechen, das sagt auch mein langjähriger Bekannter, der selbst Weinproduzent ist: Ein Wein ist etwas Lebendiges, er ist mehr an Geselligkeit gebunden, an Weinfeste, an den "Verkauf vor Ort" und sehr eng an die Gegend, wo er gemacht wird. Das kann jeder nachvollziehen, der mindestens einmal in der Pfalz war, insbesondere an der SÜW.

      Dort werden Weingeschäfte haupsächlich von "Hand zu Hand" abgewickelt, ein wesentlicher Bestandteil ist auch die Verkostung. Im Internet nicht machbar.

      Ein weiterer Umstand ist der, dass die deutsche Weingesetzgebung für die resultierende Qualität sehr viel Spielraum lässt. Ein nach deutschen Gesetz hergestellter Wein kann also von Produzent zu Produzent völlig unterschiedlich schmecken, so dass auch hier wiederum die Probe sehr wohl ausschlaggebend ist.

      Beim franz. Wein ist das ganz anders, einen AOC-Wein kaufe ich ungesehen, ich kann mich auf das Gesetz verlassen, ich weiß, dass damit ein gleichbleibende Qualität garantiert ist. Das wäre schon eher was für einen Verkauf im Internet.

      Euch allen ein schönes Wochenende,
      Grüße aus Rheinland Pfalz (war mal Französisch),
      der Oppenheimer

      1. <ironie>
        das Du dich mit Alkohol/Wein so gut auskennst... Manno!
        </ironie>

        Ich mach den Wein lieber selbst
        http://www.ober W I N Z E R feld.de/

        :-)

        Ulli

        1. <ironie>
          das Du dich mit Alkohol/Wein so gut auskennst... Manno!
          </ironie>

          Eigene Erfahrungen, mein Lieber ;-)

          Ich mach den Wein lieber selbst
          http://www.ober W I N Z E R feld.de/

          Jow, cool. Btw., meine Philosophie: Was im Internet verkauft werden könnte, sollte eindeutig und unmissverständlich klassifizierbar sein. Das wären z.B. elektrische Geräte, die haben klar definierte Anschlussparameter. Hier weiß der Kunde, dass er genau das bekommt, was er bestellt bzw. kauft. Bei Wein ist das komplett anders! Kurzum, ich meine, Wein ist für den Verkauf im Internet ungeeignet, diesen Standpunkt vertreten auch einige Winzer, die ich persönlich kenne.

          Allen Entwicklern von Shoplösungen viel Erfolg!
          Hottio

          PS: Ulli, an Deiner Umfrage hab ich gerade teilgenommen, wusste aber nicht so richtig, was ich ankreuzen sollte. Kannst Du Checkboxen statt Radiobuttons machen?

          1. <ironie>
            das Du dich mit Alkohol/Wein so gut auskennst... Manno!
            </ironie>
            Eigene Erfahrungen, mein Lieber ;-)

            Klar, jahrelang ;-) bis zum Abwinken!

            Ich mach den Wein lieber selbst
            http://www.ober W I N Z E R feld.de/

            Jow, cool.

            [Klassifizierungsbetrachtungen]
            Klar, ist halt schwierig eine verbindliche zusage ueber die Eigenschaften zumachen.

            PS: Ulli, an Deiner Umfrage hab ich gerade teilgenommen, wusste aber nicht so richtig, was ich ankreuzen sollte. Kannst Du Checkboxen statt Radiobuttons machen?

            Nun, das wundert mich nicht.
            Woher sollst Du auch wissen welche Gebiete/Strassen der Einheimische zum Oberwinzerfeld zaehlt??
            Deshalb bleiben die Radiobuttons, weil es gibt fuer jeden nur eine Moeglichkeit oder er macht sich die Muehe und erlaeutert das im Text.

            BTW: Was ist mit Deiner Webseite??

            Ulli

  2. hi,

    Welche der drei Möglichkeiten ist eurer Meinung nach die richtige Vorgehensweise?

    Nurnmalso nebenbei: Die französischen Qualitätsweine unterliegen anderen Kriterien, die Rebsorte ist da zwar auch vorgeschrieben (interessant für den Produzenten, weniger interessant für den Verbraucher), entscheidend ist die Appellation und das Anbaugebeit. Es kommt also darauf an, was Du anbietest, danach richtet sich der Aufbau der Kategorien und die Klassifikation.

    Bis auf die Ausnahme: Elsass, hier sind die Weine, bis auf den Edelzwicker und den Cremant, sortenrein (Riesling; Sylvaner; Pinot blanc, rouge, gris; Traminer, Muskateller). Ansonsten auch hier: Appellation d'Alsace Controllé.

    Sofern Du also eine Klassifikation nach Qualität vornehmen willst, ist das Gesetz Deine Grundlage.

    Hotti

    1. hi,

      Welche der drei Möglichkeiten ist eurer Meinung nach die richtige Vorgehensweise?

      Nurnmalso nebenbei: Die französischen Qualitätsweine

      Natürlich wird auch in DE Qualität gemacht:

      Weingut Wendel

      ein Produzent, den ich schon viele Jahre kenne und sehr gerne empfehle. Schau Dir mal die Preisliste an, das PDF ist ganz übersichtlich, ist ja auch nur _ein_ Hersteller.

      Hotti