Deus Figendi: Bekleindungsgrößen

Guten Abend,
ich möchte euch heute mit einem Problem belästigen, welches mich schon seit Langem beschäftigt: Bekleidungsgrößen.
Das Problem ist, dass ich sie nicht verstehe.
Es gibt auch Kleidungsgrößen, die ich sehr gut verstehe, insbesondere die Logik dahinter, dabei gibt es zwei Gruppen:
Gruppe 1: Kombinierte Größen.
Dazu gehören Jeans-Größen und BH-Größen. Jeansgrößen sind wie Koordinaten, Bundweite (X / width) in Zoll; Beinlänge (Y / height) in Zoll. Finde ich total eingängig und logisch und ich weiß vor allem "Hintern sitzt super aber zu kurz ich brauche eine Hose mit Länge+1".
Bei BH-Größen ist es ähnlich, Unter-Brustumfang in cm; Differenz von Brust- und Unterbrust-Umfang umgemünzt in Buchstaben (alias "Körpchengröße"). Ich weiß nicht warum man Buchstaben und nicht Ziffern in irgendeiner Einheit nimmt (z.B. Brustumfang in cm; Unterbrustumfang in cm), aber das ist nicht wichtig, jedenfalls ist das System logisch.

Gruppe 2 von denen, die ich verstehe: Heruntergebrochene lineare Ziffern.
Dazu gehören z.B. Schuhgrößen oder amerikanische Größen. Ich habe zwar eine recht "krumme" Schuhgröße von 46,67 bzw. 11,5 der Punkt ist aber: Es ist recht linear. Wenn mir ein 11,5er zu klein ist weiß ich genau "ich schau mal nach 12 (oder 47)". Bei amerikanischen das gleiche "hoppla XL fällt aber klein aus, nehm ich ein XXL".
Gleiches gilt für Hut-Größen (da habe ich normalerweise 56, derzeit etwas mehr wegen mehr Haupthaar).

Und dann sind da eben diese unsäglichen Bekleidungsgrößen, deren System sich mir nicht erschließt. Immer wenn ich bewusst Kleidung einkaufen gehe schaue ich in andere Bekleidung, welche Größe ich letztes Mal genommen habe oder ich schau im Internet nach welche Größe ich eigentlich haben sollte.
Das Problem ist: Wenn es dann mal nicht so ganz stimmt, weil das Kleidungsstück ungewöhnlich ausgefallen ist, dann läuft das aus dem Ruder.
Ich kaufe also eine Hose und habe in einem meiner Kleidungsstücke, welches mir gut passt, dass meine Größe 55 sein müsste. Also gehe ich in ein Geschäft und probiere eine Größe 55 an und sie ist mir zu kurz. Naja nicht schlimm, linear gedacht "eine Ziffer hoch" also 56, gibt's nicht (in dem Geschäft) also 57. Hmm Länge passt, ist aber viel zu weit. Naja 'ne 56 und ein Gürtel ginge vielleicht ist aber nicht. Dann spreche ich einen Mitarbeiter an und der sagt mir ich könne doch mal 106 versuchen. What-the-ffffhell!?? Wie soll da denn einer drauf kommen (außer man druckt sie die Tabelle von Wikipedia einfach mal aus und nimmt sie mit anstatt sich nur die eigene Größe zu merken, aber die ist auch nicht vollständig).
Und die Härte: Mein Mitbewohner hat die breiteren Schultern, den größeren Brust- und Bauchumfang und auch die größere Kragenweite aber die _kleinere_ Konfektionsgröße (nämlich 43/44).

Was wäre es toll wenn sich einfach alle an den kombinierten Größen orientierten. Dann würde ich mir merken, dass mein Hals 40cm Umfang hat, meine Brust 106cm und mein Bauch meine Hüfte oder mein Gesäß was auch immer dann zum tragen käme eben auch einen bestimmten Umfang wenn ich ein Hemd kaufen gehe. Und wenn ich eine Hose kaufen möchte ist es eben letzeres und die Beinlänge, aber Konfektionsgrößen sind mir suspekt.

Nun zur Frage: Gibt es ein System? Und falls ja, kann mir das jemand für technisch orientierte Menschen erklären? Gibt's einen Algorithmus? Oder sogar eine Formel?

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  1. Nun zur Frage: Gibt es ein System? Und falls ja, kann mir das jemand für technisch orientierte Menschen erklären? Gibt's einen Algorithmus? Oder sogar eine Formel?

    Ja gibt es - und zwar mindestens 5 verschiedene die sich teilweise sehr ähneln.

    Beim Hosen kaufen habe ich festgestellt, dass irgendwas mit 30 oder 32  Bundweite ganz gut passt. Es gibt aber 30er Hosen die so locker sitzen, dass ich sie ohne Gürtel verlieren würde und 32er Hosen die so eng sind, dass ich Bauchweg bekäme. Oft ändert sich das auch nach dem ersten waschen schlagartig - da hilft also nix: ausprobieren und zurückschicken oder live ins Geschäft gehen und wenn eine passt gleich 3 Stück nehmen in verschiedenen Farben.

    Dasselbe ist mit T-Shirt-Größen. Ich hab' einige L-Shirts die passen wie angegossen hatte aber schon M-Shirts die mir vorkamen wie Zeltplanen. Je nach Hersteller und Marke ist das total verschieden.

    Auch bei Jacken oder Anzügen - mal passt 48, dann 46 und dann wieder 52 - auskennen tut sich da keine Sau.

    Irgend eine verkäuferin hat mir dann mal erklärt dass das irgendwie ab einer gewissen Größe umschwenkt und kleinere Nummern eigentlich größer sind oder so. Verstehen tut das aber keiner :)

    1. Nachtrag:

      Was wäre es toll wenn sich einfach alle an den kombinierten Größen orientierten.

      Und weltweit nutzen wir das metrische System und haben Browser die mit XHTML5 und CSS3 umgehen können :p

    2. Auch bei Jacken oder Anzügen - mal passt 48, dann 46 und dann wieder 52 - auskennen tut sich da keine Sau.

      Ja um genau die geht's mir ja. Mit Jeansgrößen (da hab ich irgendwas bei 32/32 bis 36/34) und US-Größen (XL) hab ich ja keine Probleme, sondern mit "wenn 55 nicht passt nehmen sie doch 104. Oh Sie haben zugenommen, da dann vielleicht doch lieber 46"
      Hääää?

      Irgend eine verkäuferin hat mir dann mal erklärt dass das irgendwie ab einer gewissen Größe umschwenkt und kleinere Nummern eigentlich größer sind oder so. Verstehen tut das aber keiner :)

      --
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    3. Hi,

      Beim Hosen kaufen habe ich festgestellt, dass irgendwas mit 30 oder 32  Bundweite ganz gut passt. Es gibt aber 30er Hosen die so locker sitzen, dass ich sie ohne Gürtel verlieren würde und 32er Hosen die so eng sind, dass ich Bauchweg bekäme.

      Das ist der Teil, den ich nicht verstehe - bei Größen, die sich durch einfaches Messen ergeben sollten, wie eben Bundweite bei Jeans - wie kann es da sein, daß die eine Hose mit 34 weiter ist als die mit 38.

      Oft ändert sich das auch nach dem ersten waschen schlagartig -

      Nicht zu vernachlässigen ist auch der Effekt, wenn man Kleidungsstücke für ein paar Monate in einen Schrank hängt. Auf wundersame Weise ziehen sich die horizontalen Fäden zusammen, während die vertikalen Fäden ihre Länge behalten.
      Probiert man die Kleidungsstücke dann wieder an, sind sie plötzlich zu eng ...

      cu,
      Andreas

      --
      Warum nennt sich Andreas hier MudGuard?
      O o ostern ...
      Fachfragen per Mail sind frech, werden ignoriert. Das Forum existiert.
      1. Hallo,

        Nicht zu vernachlässigen ist auch der Effekt, wenn man Kleidungsstücke für ein paar Monate in einen Schrank hängt. Auf wundersame Weise ziehen sich die horizontalen Fäden zusammen, während die vertikalen Fäden ihre Länge behalten.
        Probiert man die Kleidungsstücke dann wieder an, sind sie plötzlich zu eng ...

        ja, das kenn ich auch - das ist aber ein anderer Effekt, da können die Hosen nix dafür.
        Das sind die kleinen Kobolde, die nachts ab und zu kommen und die Klamotten enger nähen. Kalorien heißen die, glaub ich.

        cu,
        Andreas

        --
        Er:  Mit wem warst du gestern abend aus?
        Sie: Du bist mal wieder eifersüchtig wie immer!
        Er:  Wer ist Immer?
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        1. Das sind die kleinen Kobolde, die nachts ab und zu kommen und die Klamotten enger nähen. Kalorien heißen die, glaub ich.

          Wie erklärst du dir dann, dass manche Hosen weiter werden und manche enger obwohl sie urprünglich dieselben Größe hatten? ;)

          1. Das sind die kleinen Kobolde, die nachts ab und zu kommen und die Klamotten enger nähen. Kalorien heißen die, glaub ich.

            Wie erklärst du dir dann, dass manche Hosen weiter werden und manche enger obwohl sie urprünglich dieselben Größe hatten? ;)

            Baumwolle tendiert zum einlaufen. Auch bei Hosen die mal identisch waren, gibts ne erklaerung, warum die, die schwarze, die ich immer trage passt, aber die beige ausm Schrank nciht mehr. Die im Schrank wurde auf dauer nicht geweitet. Die schwarze Hose ist mitgewachsen... ;)

            --
            Ich bin dafuer verantwortlich was ich sage, nicht dafuer, was Du verstehst.
            1. Baumwolle tendiert zum einlaufen. Auch bei Hosen die mal identisch waren, gibts ne erklaerung, warum die, die schwarze, die ich immer trage passt, aber die beige ausm Schrank nciht mehr. Die im Schrank wurde auf dauer nicht geweitet. Die schwarze Hose ist mitgewachsen... ;)

              Aber nicht bei zwei Hosen desselben Herstellers :p

              Ich hab z.B. 2 Jeans - eine schwarz, eine blau die sich bis aufs Haar gleichen (visuell betrachtet) Hersteller, Größe, Kaufzeitpunkt, Preis ... nur die Farbe ist anders.

              Beide haben perfekt gepasst - eine ist aber mittlerweile so weit, dass ich sie ohne Gürtel verliere obwohl ich beide etwa gleich häufig getragen habe.

          2. Das sind die kleinen Kobolde, die nachts ab und zu kommen und die Klamotten enger nähen. Kalorien heißen die, glaub ich.

            Wie erklärst du dir dann, dass manche Hosen weiter werden und manche enger obwohl sie urprünglich dieselben Größe hatten? ;)

            Gutenmorgenlatte?

            Roland

  2. Hi,

    die Größen um 50 herum sind die "Normal"-Größen. Das doppelte, also z. B. 104 statt 52, ist länger und schmaler geschnitten. Halbiert, was dann die 20er Größen ergibt, ist kürzer und breiter. (Wobei "verdoppelt" und "halbiert" nicht immer ganz passt.)

    Schönen Sonntag noch!
    O'Brien

    --
    Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
    1. Moin!

      die Größen um 50 herum sind die "Normal"-Größen. Das doppelte, also z. B. 104 statt 52, ist länger und schmaler geschnitten. Halbiert, was dann die 20er Größen ergibt, ist kürzer und breiter. (Wobei "verdoppelt" und "halbiert" nicht immer ganz passt.)

      Ich verstehe:

      24/26/28:   klein klingende Größen für Fette
      48/50/52:   für Normalfiguren
      96/100/104: für Verhungerte oder Hosen zum massiv Kürzen

      Trotzdem ist das einzig wahre Größensystem für mich das auch bei Jeans verwendete: Hüfte und Länge in Zoll- fertig.

      Denn leider gibt es da noch das Problem, dass die Größen driften. Ich wiege seit mehr als 25 Jahren ungefähr das gleiche, habe eher so 2 kg abgenommen (Die monetären Gründe dafür, beruflich öfter mal Stahlträger wirklich beträchtlichen Gewichts auf der Schulter zu schleppen sind 1990, also noch rechtzeitig zum Vermeiden von Gesundheitsschäden, entfallen). Früher war meine Größe "44" (naja, in den Schultern war die manchmal wirklich zu eng), die gab es auch mal zu kaufen. Sogar eine "42" für wirklich Kleine hing so um das Jahr 1992 noch in den Läden. Jetzt muss ich zur "48" greifen, und die ist, welch Wunder, inzwischen die kleinste tatsächlich in den Geschäften vorhandene Herrengröße. Als die damalige "46" passte war es ebenso.

      Was ich komisch finde: Die "26" für kleine und fette Exemplare der Gattung "Mann" gibt es seit Jahren unverändert und Massen von Stücken dieser "Größe" werden, wenn im Wühltisch endlich fadenscheinig geworden, von den Geschäften als Wertstoff mit den Lumpen (oder, je nach "Stoff", halt als Plastikmüll) entsorgt. Meinereiner darf beim sich hingegen beim Bekleidungskauf genau so fühlen wie seinerzeit als Ossi in der Zone: Freilich gibt es irgendwelchen Rotz - aber man ist, genau wie im "ostzonalen Damals", regelrecht auf der Jagd nach tragbarer Bekleidung. Allerdings bin ich zu Zonenzeiten oft kurzerhand in die "etwas" teureren Geschäfte gegangen und hab teilweise die Klamotten, vor allem die guten Salamander (mit Schuhen habe ich das gleiche Problem) kurzerhand dort eingekauft. Das Stahlträgerschleppen hat sich nämlich gelohnt.

      MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

      fastix

      1. die Größen um 50 herum sind die "Normal"-Größen. Das doppelte, also z. B. 104 statt 52, ist länger und schmaler geschnitten. Halbiert, was dann die 20er Größen ergibt, ist kürzer und breiter. (Wobei "verdoppelt" und "halbiert" nicht immer ganz passt.)

        Ich verstehe:

        24/26/28:   klein klingende Größen für Fette
        48/50/52:   für Normalfiguren
        96/100/104: für Verhungerte oder Hosen zum massiv Kürzen

        Wahrscheinlich die einzige Faustformel, die ich aus diesen Thread werde mitnehmen können. Schade, aber wahrscheinlich gibt es keine gute Möglichkeit verschiedene Staturen abzubilden, wenn man den Anspruch hat nur eine einzige Zahl anzugeben (warum auch immer man den hat(te)).
        Kombiniert (mit dem US-System) ginge das ja auch: S48 (Größe 48 kurz); 48 oder M48 (Größe 48 "normal"); L48 (48 lang). Aber so ist es leider nicht *seufz*.
        Vorschlag zur Verschwörungstheorie: Die Schneider haben sich das ausgedacht um ihr Geschäftsmodell zu schützen. Keine Sau versteht das, außer eben den Schneidern, die das aber auch 1,5 Jahre ihrer Berufsausbildung büffeln. So sind sie die einzigen, die Leuten noch vernünftig Bekleidung verkaufen können. Vielleicht verstehen sie's auch selber nicht, weil man es nicht verstehen kann, aber Schneider brauchen ja auch keine Einheitsgrößen, sie nehmen ja mehrere Maße, wie es ja wünschenswert ist.
        Also für Techies: Die kleinen Hardware-Dealer einigen sich darauf eine neue Größe für Computer zu erfinden, die Tibbles. Sie verkaufen ihre Rechner mit "4,8 Megatibbel" oder "8 Tibbel pro Sekunde". Die Einheit hat keinen Sinn, aber wenn die Kunden Dell fragen "wie viel Tibbel hat die Kiste denn?" sagt Dell nur: "Tibbel?" und zack "die Jungs von Dell wissen nichtmal was Tibbel sind, ich gehe zu $local_dealer". Ist natürlich Quatsch, weil die kleinen Händler in der derzeitigen Marktsituation der Industrie keinesfalls sowas unterschieben können. Aber die Schneider haben halt rechtzeitig daran gedacht.

        Denn leider gibt es da noch das Problem, dass die Größen driften.

        Naja, dass Kleidung schonmal "unterschiedlich ausfällt" damit komme ich klar. Ist etwas hinderlich beim Fernabsatz, aber im Grunde ist mir das nicht so wichtig, mich störten eben diese Sprünge in den Konfektionsgrößen.

        Meinereiner darf beim sich hingegen beim Bekleidungskauf genau so fühlen wie seinerzeit als Ossi in der Zone: Freilich gibt es irgendwelchen Rotz - aber man ist, genau wie im "ostzonalen Damals", regelrecht auf der Jagd nach tragbarer Bekleidung.

        Das habe ich durchaus auch mal als Vorteil empfunden, denn ich hatte das gleiche mit Schuhen.
        Wie gesagt trag ich so 11,5 oder 46,67. Das ist eine Größe, die in den 90ern (meine Kindheit und Jugend) echt schwer zu kriegen war, wenn man sich nicht in Spezialgeschäfte für große Füße begab.
        Und da ich damals nicht gerade darauf bedacht war wie meine Kleidung aussieht - und schon gar nicht meine Schuhe - fand ich es extrem bequem: Ich gehe in ein Schuhgeschäft und suche das Paar, welches mir passt und kaufe es.
        Punkt aus Ende. Denn in dem ganzen Laden gibt es nur ein oder zwei Paar in 46-47. Wenn es zwei Paar sind ist eines ein Straßen- und eines ein Sportschuh und welchen ich davon will werd' ich wohl noch wissen ^^.
        Also ich fand das extrem bequem sich nicht entscheiden zu müssen und wenn ich mit Papi Schuhe kaufen war schwärmte er ebenfalls wie easy das mit mir ist.

        Heute hat sich das erledigt, 46 ist mehrfach in den Regalen vorhanden und ich habe Auswahl. Stört mich aber auch nicht :)

        Ich hatte damals i.Ü. auch Freunde, die 52 trugen, die gingen in den 90ern gar nicht mehr in Schuhgeschäfte, sondern bestellten nur noch.

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  3. Hey,

    ich kann zwar fachlich nichts beitragen aber: HASS! Mir geht's immer wieder genauso wie Dir. Ich hab überhaupt keinen Plan.

    Gruß, Dennis

  4. Hallo,

    ich möchte euch heute mit einem Problem belästigen, welches mich schon seit Langem beschäftigt: Bekleidungsgrößen.

    das ist aber auch ein komplexes und unlogisches Thema!

    Das Problem ist, dass ich sie nicht verstehe.

    Willkommen im Club.

    Gruppe 1: Kombinierte Größen.
    Dazu gehören Jeans-Größen und BH-Größen. Jeansgrößen sind wie Koordinaten, Bundweite (X / width) in Zoll; Beinlänge (Y / height) in Zoll. Finde ich total eingängig und logisch und ich weiß vor allem "Hintern sitzt super aber zu kurz ich brauche eine Hose mit Länge+1".
    Bei BH-Größen ist es ähnlich, Unter-Brustumfang in cm; Differenz von Brust- und Unterbrust-Umfang umgemünzt in Buchstaben (alias "Körpchengröße"). Ich weiß nicht warum man Buchstaben und nicht Ziffern in irgendeiner Einheit nimmt (z.B. Brustumfang in cm; Unterbrustumfang in cm), aber das ist nicht wichtig, jedenfalls ist das System logisch.

    Es ist nicht nur logisch, es berücksichtigt vor allem, dass man ein Kleidungsstück nicht nur an einer einzigen Größe messen kann. Die Jeansgrößen sind schon ganz okay, und nach *meiner* Erfahrung auch weitgehend kompatibel zwischen verschiedenen Herstellern - W35 L34 könnte ich ohne Anprobieren kaufen und hätte eine sehr gute Chance, dass das dann auch passt.
    Ich habe aber sogar bei den Jeansgrößen schon oft festgestellt, dass eine Hose, auch wenn sie von der Länge her okay wäre und auch die Bundweite *theoretisch* passt, so enge Hosenbeine hat, dass ich nicht mal reinkomme. Also wäre da sogar noch ein drittes Maß nötig.

    Gruppe 2 von denen, die ich verstehe: Heruntergebrochene lineare Ziffern.
    Dazu gehören z.B. Schuhgrößen oder amerikanische Größen. Ich habe zwar eine recht "krumme" Schuhgröße von 46,67 bzw. 11,5 der Punkt ist aber: Es ist recht linear. Wenn mir ein 11,5er zu klein ist weiß ich genau "ich schau mal nach 12 (oder 47)".

    Aber auch hier ist das Problem: Die Schuhgröße orientiert sich in erster Linie an der Fußlänge. Es gibt aber Leute mit sehr schmalen Füßen, und es gibt Leute mit richtigen Quadratlatschen. Manche (aber nur manche!) Schuhhersteller tragen dem Rechnung, indem sie ihre Schuhe auch in zwei oder drei verschiedenen Weiten anbieten.

    Bei amerikanischen das gleiche "hoppla XL fällt aber klein aus, nehm ich ein XXL".

    Ja, meist funktioniert das - aber auch nur, wenn die Körperproportionen in etwa der Norm entsprechen. Jemand, der zwar sehr großgewachsen, dafür aber extrem schlank ist, wird mit amerikanischen T-Shirt-Größen nicht glücklich: Entweder das Ding ist so weit, dass er zweimal reinschlüpfen könnte, oder die Weite ist okay, aber das Shirt endet knapp unterm Brustkorb.

    Gleiches gilt für Hut-Größen (da habe ich normalerweise 56, derzeit etwas mehr wegen mehr Haupthaar).

    Hast du Haupt- und Nebenhaar? ;-)
    Gut, aber ich habe noch nie Kopfbedeckungen getragen, kann ich nicht beurteilen.

    Und dann sind da eben diese unsäglichen Bekleidungsgrößen, deren System sich mir nicht erschließt.

    Was ich verstanden habe: Es gibt bei Herren-Konfektionsgrößen drei Reihen. Eine, bei der die Zahlen im Bereich der 40er und 50er liegt und meist nur gerade Zahlen hat. Das ist angeblich für Männer mit "normaler" Statur. Dann gibt es die Reihe im Zahlenbereich der 20er und 30er (Normalgröße durch 2 geteilt), wo auch ungerade Zahlen vorkommen, die sind für die etwas korpulenteren Herren; und die 90er- und 100er-Größen (Normalgröße mal 2) sind extrem schlank geschnitten.
    Aber wirklich logisch finde ich das auch nicht.

    Erschwert wird das noch dadurch, dass die Bekleidungshersteller unterschiedliche Ansichten haben, wie weit oder wie eng ein Hemd, eine Hose, ein Sakko sitzen *soll*. Deswegen fallen numerisch gleiche Größen bei unterschiedlichen Marken oft sehr verschieden aus.

    Und dann gibt's noch gelegentlich sogenannte Unisex-Artikel (etwa Winterjacken, Sportklamotten oder so), die in den Größen lückenlos von 36 (kleine Damengröße) bis irgendwo um 56..58 (stattliche Herrengröße) gehen.

    Ich kaufe also eine Hose und habe in einem meiner Kleidungsstücke, welches mir gut passt, dass meine Größe 55 sein müsste.

    Und dann stellst du fest, dass du nur 54 oder 56 bekommst. Die Zwischengrößen sind extrem selten.

    Also gehe ich in ein Geschäft und probiere eine Größe 55 an und sie ist mir zu kurz. Naja nicht schlimm, linear gedacht "eine Ziffer hoch" also 56, gibt's nicht (in dem Geschäft) also 57.

    Sicher? Nicht mit gerade/ungerade vertan?

    Was wäre es toll wenn sich einfach alle an den kombinierten Größen orientierten. Dann würde ich mir merken, dass mein Hals 40cm Umfang hat, meine Brust 106cm und mein Bauch meine Hüfte oder mein Gesäß was auch immer dann zum tragen käme eben auch einen bestimmten Umfang wenn ich ein Hemd kaufen gehe. Und wenn ich eine Hose kaufen möchte ist es eben letzeres und die Beinlänge, aber Konfektionsgrößen sind mir suspekt.

    Du sprichst mir aus der Seele.

    Nun zur Frage: Gibt es ein System? Und falls ja, kann mir das jemand für technisch orientierte Menschen erklären? Gibt's einen Algorithmus? Oder sogar eine Formel?

    Ha, schön wär's!

    So long,
     Martin

    --
    Männer haben nur eine Angst: Die Angst, kein Mann zu sein.
      (Liv Tyler, US-Schauspielerin)
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    1. Ich habe aber sogar bei den Jeansgrößen schon oft festgestellt, dass eine Hose, auch wenn sie von der Länge her okay wäre und auch die Bundweite *theoretisch* passt, so enge Hosenbeine hat, dass ich nicht mal reinkomme. Also wäre da sogar noch ein drittes Maß nötig.

      Gruppe 2 von denen, die ich verstehe: Heruntergebrochene lineare Ziffern. (...)
      Aber auch hier ist das Problem: Die Schuhgröße orientiert sich in erster Linie an der Fußlänge. Es gibt aber Leute mit sehr schmalen Füßen, und es gibt Leute mit richtigen Quadratlatschen. (...)
      Bei amerikanischen das gleiche "hoppla XL fällt aber klein aus, nehm ich ein XXL". (...)
      Ja, meist funktioniert das - aber auch nur, wenn die Körperproportionen in etwa der Norm entsprechen. Jemand, der zwar sehr großgewachsen, dafür aber extrem schlank ist, wird mit amerikanischen T-Shirt-Größen nicht glücklich: Entweder das Ding ist so weit, dass er zweimal reinschlüpfen könnte, oder die Weite ist okay, aber das Shirt endet knapp unterm Brustkorb.
      Erschwert wird das noch dadurch, dass die Bekleidungshersteller unterschiedliche Ansichten haben, wie weit oder wie eng ein Hemd, eine Hose, ein Sakko sitzen *soll*. Deswegen fallen numerisch gleiche Größen bei unterschiedlichen Marken oft sehr verschieden aus.

      Ja schon, aber ich finde das sind Zugeständnisse, die man der Industrie machen muss, man kann nicht erwarten, dass 30 verschiedene Schnitte produziert werden. Wenn man das mit dem Hosenbein-Durchmesser beachtet kommt ja ein _Faktor_ hinzu und die Menge der verschiedenen zu produzierenden Hosen wächst gewaltig.
      Daher finde ich die US-Variante auch okay. Klar hast du recht, sie passen oft nicht, wenn man keine Standard-Figur hat, aber das System ist extrem eingängig. Ich glaube jeder (Mann) kauft lieber zu groß als zu klein. Denn lieber schlabber (Shirt) und wackel/ausstopf (Schuh) als drück und zwick :)
      Dass man es auf so ein simples System runterbricht und eben _nicht_ den verschiedenen Figuren Rechnung trägt finde ich dennoch besser, als dass man versucht die verschiedenen Schnitt-Formen in der gleichen "Einheit" auszudrücken.
      Klar ist XXXL dann zu weit, aber XXL war halt zu kurz. Entscheide dich, was dir wichtiger ist. Fertig. Zumindest muss ich mir keine Gedanken machen dass ab XXXXXXXXL die Dinger wieder schmal aber länger wären oder so'n Quatsch. (man könnte allerdings XXLL für lange Größen nehmen, aber das wäre ja wieder eine kombinierte Größe).
      Naja jedenfalls geht's mir bei linearen Größen wie Schuhen darum, dass ich eben klar weiß "Länge passt, aber zu schmal." Dass ich nicht das gleiche Modell eine Nummer größer versuchen muss, denn _dieses_ Modell ist eben schmal geschnitten, für meinen Breit-Fuß unggeignet oder ich muss ihn ausstopfen.

      Hast du Haupt- und Nebenhaar? ;-)

      Erm jain, man nennt Haare, die nicht auf dem Haupt wachsen nicht unbedingt "Nebenhaar" aber ich habe außerhalb des Hauptes noch andere Haare, ja.

      Ich kaufe also eine Hose und habe in einem meiner Kleidungsstücke, welches mir gut passt, dass meine Größe 55 sein müsste.
      Und dann stellst du fest, dass du nur 54 oder 56 bekommst. Die Zwischengrößen sind extrem selten.
      Also gehe ich in ein Geschäft und probiere eine Größe 55 an und sie ist mir zu kurz. Naja nicht schlimm, linear gedacht "eine Ziffer hoch" also 56, gibt's nicht (in dem Geschäft) also 57.
      Sicher? Nicht mit gerade/ungerade vertan?

      Ja kann sein, ich habe mich an der Wikipedia-Tabelle orientiert (und dabei die oberste Zeile übersehen) nicht an der Realität.
      Ich wollte ja nur sagen: Wenn 56 zu klein(kurz) ist und 57 zu groß(weit), dann will ich damit leben müssen, dass mir dieses Modell nicht passt oder ich will nach 56-lang oder 57-schmal suchen und nicht nach 104.

      Träumen wir einfach in die Zukunft, in der uns der elektrische Schneider alias 3D-Scanner bemisst und dann meine Uhr am Handgelenk vibriert wenn ich ein Kleidungsstück in die Hand nehme und meine Uhr schon weiß, dass es mir vom Schnitt her nicht passt. Dann haben wird einfach $Auflösung Maße von Hals bis Knöchel anstatt einer Ziffer :)

      --
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  5. Es ist offensichtlich, dass die Konfektionsgrößen insgesamt unlogisch, unverständlich und nicht vergleichbar sind. (Schon mal ein T-Shirt auf einem anderen Kontinent gekauft?)

    Ich bin dafür, die Metrisierung weltweit für alle Belange einzuführen. In diesem Zuge soll auch EN 13402 für alle Bekleidung durchgesetzt und die veralteten Unsysteme abgeschafft werden. Siehe insbesonders den Wikipediaartikel und die Schablonen zum Selbstausfüllen.

  6. hi,

    Nun zur Frage: Gibt es ein System?

    Bei Hüten ist es ganz einfach der Umfang in cm, Hutgröße 55 sind somit 55 cm in Stirnhöhe gemessen. Beim Brustknaller gibt es Körbchengrößen plus Brustumfang (für die Stricke zum Anschnallen).

    Tipp: BH-Häkchen lassen sich mit der linken Hand besser öffen, als mit der Rechten sofern der Angriff von vorn erfolgt.

    Horst Hüther

  7. ich möchte euch heute mit einem Problem belästigen, welches mich schon seit Langem beschäftigt: Bekleidungsgrößen.

    Nun zur Frage: Gibt es ein System? Und falls ja, kann mir das jemand für technisch orientierte Menschen erklären?

    Der Mensch an sich ist nicht nach technischen Vorgaben gebaut, sondern naturgewachsen. Verstehe das, dann wirst du auch akzeptieren, dass es im Grunde Schwachsinn ist, alle Menschen passgenau in ein Konfektionssystem pressen zu wollen. Konfektionsgrößen können immer nur ein grober Anhaltspunkt sein, denn sie sind nicht mehr als ein notwendiges Übel der Massenproduktion.

    Lass' dir mal was nach Maß machen. Das tapfere Schneiderlein wird über deine Konfektionsgröße nur müde lächeln und mit deinem Brustumfang auch nicht viel anfangen können, sondern mindestens ein halbes Dutzend Maße nehmen - mit gutem Grund.