Alexander (HH): Wieso müssen es 300 GB sein?

Beitrag lesen

Moin Moin!

ich hab nicht viel über die Lebensdauer von unbenutzten Festplatten gefunden

Ergänzend: Das Problem für Langzeitarchivierung dürfte eher die Schnittstelle sein. Ist Dir in letzter Zeit mal ein MFM-, RLL- oder ESDI-Adapter über den Weg gelaufen? Oder ein Rechner mit MCA-Bus, an den eine Festplatte mit MCA-Anschluß paßt?

Wirst Du in 20 Jahren noch einen Rechner mit IDE- oder SATA-Schnittstelle finden? Oder USB 2.0 / USB 3.0 / Firewire?

Was die reine Mechanik der Platte angeht, sagt man im Allgemeinen, dass die Platte ab und zu mal laufen soll, damit die Lager sich nicht festsetzen. Ich hab hier eine alte 400 GB-IDE-Platte rumfliegen, die seit Jahren fast nur im Schrank liegt. Alle paar Monate kommt die mal raus und darf irgendwelche Daten temporär speichern. Eigentlich war sie als Cold Spare für ihre vier Geschwister geplant, die im Server Dienst taten. Ausgefallen oder auch nur aufgefallen ist bislang keine der fünf Platten: Weder die vier Dauerläufer mit wenigen Power Cycles und vielen Betriebsstunden noch die Reserveplatte mit wenigen Betriebsstunden.

DVDs und CDs sind auch nicht das Optimum, ich habe einige gepreßte (nicht gebrannte!) CDs hier rumliegen, die nur durch Lagerung bei Wohnbedinungen und gelegentliches Abspielen so stark beschädigt sind, dass sie kein Laufwerk mehr fehlerfrei lesen kann. Alter zwischen 10 und 20 Jahren. Bei gebrannten CDs habe ich schon mehrere Totalausfälle, insbesondere bei RWs. 100 Jahre aus der Werbung sind eine Illusion, so lange man keinen Lagerraum mit extrem stabilen Umweltbedingungen hat.

Auch Magnetbänder haben ähnliche Probleme mit der Langzeitstabilität.

Was digitalen Daten wirklich hilft, ist routinemäßiges Umkopieren auf neue Medien und redundante, räumlich verteilte Backups. Ggf. müssen Daten auch in neue Formate konvertiert werden.

Alexander

--
Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".