Hi!
Zunächst einmal möchte ich die Idee, Dinge in Kurzform zu erklären, verteidigen. Natürlich stoßen auch wir oft aus Skepsis. Gerade dann, wenn Fachleute ihr Themengebiet erklären sollen. Das ist auch verständlich, denn zu seinem Steckenpferd hat man naturgemäß viel zu erzählen. Wenn jedoch ein Fachmann auf einen Laien trifft, wird es oftmals kompliziert. Hier gilt es, Sachverhalte leicht verständlich und -ja auch kurz- darzustellen. Meiner Meinung nach kommt es immer auf die Situation an, ob eine lange Wikipedia-Erklärung oder eine Kurz-Erklärung passend ist. Keins von beiden würde ich per se verteufeln.
Es kommt immer darauf an, was man will. Für eine kurze Begriffserklärung reicht ein Blick in ein Glossar. Wer mehr will, kann dort aber nicht weiterlesen.
Folgendes Beispiel: Ich saß als Software-Entwickler bei einem Kunden. Mir gegenüber waren der IT-Leiter und der GF vertreten. IT-ler zu mir: "Benötigen Sie PHP?". Ich: "Ja". Grooooßes Fragezeichen über dem GF-Kopf. Das sah auch sein IT-Chef und erklärte sinngemäß: "Das ist so eine Programmiersprache für Webseiten". Sicherlich stehen euch genau wie mir hier die Haare zu Berge. Aber: Der Geschäftsführer hat es verstanden und war zufrieden. Was wäre, wenn er die drei Buchstaben PHP in Google eingetippt hätte. Er wäre überhäuft worden von Erklärungen, die ihn einfach überfordert hätten.
Tu es doch einfach mal. Da bekomme ich bei google.de als erstes den Wikipedia-Anfang
PHP (rekursives Akronym für „PHP: Hypertext Preprocessor“, Backronym aus „Personal Home Page Tools“)
ist eine Skriptsprache mit einer an C und Perl ...
Nicht so prickelnd, zu technisch für den Chef. Aber der zweite Eintrag, der auch bei google.com als erster erscheint:
Server-side HTML embedded scripting language. It provides web developers with a full suite of tools
for building dynamic websites: native APIs to Apache and ...
Das sollte nun aber auch dem Chef reichen.
Vielleicht hast du nur grade ein weniger gutes Beispiel für deine These gewählt.
Mit der Bezeichnung "halbgebildete Ignoranten" aus dem Beitrag von Klawischnigg tun wir dem Mann aber wohl doch sehr unrecht, oder?
Jein. Zumindest das "halbgebildet" ist schon viel zu hoch gegriffen, je nachdem, was man unter "vollständig gebildet" versteht. Ignorant in dem Sinne, dass man sich mit einem Thema nicht intensiv beschäftigt, ist jeder in einer Menge Wissensgebieten.
Was ich sagen möchte, ist, dass es manchmal (und ja, tatsächlich nicht immer) hilfreich sein kann, sich kurz zu fassen. Sicherlich kennt ihr alle Leute, die man nicht gerne fragt, weil sie nicht aufhören zu reden (so wie ich gerade ;-)). Ihre Erklärungen sind inhaltlich richtig, aber ähnlich langweilig, wie ein sechsstündiger Dia-Abend von Freunden, die mit gefühlten 2 Mio Fotos aus dem Schwarzwald-Urlaub nach Hause kommen.
Das sind ja immer zwei Seiten. Der eine der labert und nicht mitbekommt, wenn es den anderen langweilt und der andere, der es über sich ergehen lässt, aus falscher Höflichkeit oder mangels Antrieb, einen Dialog mitgestalten zu wollen.
Übrigens: dedlfix hat gesagt, dass der erste Satz bei Wikipedia ausreichen würde.
Nein, ich sprach davon, dass gute Artikel mit einer allgemeinen leicht verständlichen Einleitung anfangen. Ich wertete nicht, ob das für den Artikel oder für welcher Art Leser auch immer ausreichend ist. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Da muss ich widersprechen. Leider! Er sollte es, tut es aber nicht immer. Eine Tatsache, die uns übrigens auch Wikipedianer bestätigt haben. Viele der Twick.it-Nutzer sind auch bei Wikipedia aktiv. Vielleicht kann Twick.it helfen, genau diesen ersten sinnvollen Satz zu finden.
Ich beschrieb einen Idealzustand. Dass der nicht oder nicht überall erreicht werden kann, ist schade aber nicht unabänderlich. Inwieweit hat sich da schon eine (Rück-)Übertragung in Richtung Wikipedia ergeben?
Vielleicht hat ja sogar jemand Lust, der Aufforderung von Stefan Münz nachzukommen. Er schreibt: "Was ist HTML? Erklär es in 140 Zeichen: http://twick.it/de/HTML" (Quelle http://twitter.com/Webkompetenz/status/6115556208)
HTML ist die Sprache, um Inhalte von Webseiten maschinenlesbar zu machen. Sie wird u.a. ergänzt um CSS für die Darstellung und Javascript für interaktive Elemente. - 166 Zeichen, kann man noch verpowerpointen, um es zu kürzen. Mir sind vollständige Sätze lieber, als eine feste Beschränkung auf eine bestimmte Zeichenanzahl. SMS ist eine Krücke, nicht der Maßstab {d/mein}es Lebens.
Lo!